Hier sieht man jemanden der eine Pflanze in seiner offnen Hand hält.

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28. Mär 2024

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Wirtschaft

Für eine nachhaltige Zukunft - Petra Bentkämper

Journalist: Petra Bentkämper

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Foto: Cathrin Bach

Im Supermarkt offenbart sich die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft und Lebensmitteln. Die glänzenden Regale präsentieren ein reichhaltiges Angebot, doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine oft übersehene Realität: Die Herkunft vieler Produkte bleibt für Verbrauchende undurchsichtig. Es wird uns schwer gemacht, nachzuvollziehen, woher unsere Produkte eigentlich kommen, denn: Sobald Lebensmittel in Deutschland verarbeitet werden, gelten sie als deutsch. Selbst dann, wenn die Gurken im Glas eigentlich aus Kroatien stammen oder die Eier im Marmorkuchen von Hühnern aus Käfighaltung. Diese Diskrepanz macht es notwendig, die regionale Landwirtschaft zu stärken und ihre Vielfalt zu schätzen.

Petra_Bentkaemper_10q_c_Cathrin Bach.jpg Petra Bentkämper, Präsidentin Deutscher LandFrauenverband e. V. (dlv)

Eine solche Wertschätzung erfordert jedoch nicht nur bewusste Entscheidungen der Verbrauchenden, sondern auch eine politische Strategie, die Nachhaltigkeit fördert. Unabdingbar ist ein Umdenken hin zu einem System, das die landwirtschaftliche Arbeit würdigt und die Verbindung zwischen Lebensmitteln und ihrer Herkunft verdeutlicht.

Es gibt durchaus positive Ansätze, wie regionale Produkte auf Wochenmärkten, in genossenschaftlich organisierten Supermärkten oder bei der Gemeinschaftsverpflegung. Das allein reicht jedoch nicht aus, es bedarf grundlegender Veränderungen. Landwirtschaftliche Flächen sind knapp, aber essenziell für die Produktion hochwertiger Lebensmittel. Häufig stehen die vielen bürokratischen Hürden und hohen Investitionskosten in keinem Verhältnis zum Ertrag. Das muss allen bewusst sein.

Auch der Einfluss von Geschlechter(un)gerechtigkeit ist nicht zu unterschätzen: Ein großes Potenzial liegt bei den Frauen, deren Veränderungsbereitschaft oft höher ist und deren innovative Ideen Diversifizierung fördern können. Doch die Zahlen sprechen für sich: Bislang leiten lediglich elf Prozent der Frauen tatsächlich einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. Denn traditionelle Rollenbilder und Generationenverfestigungen bremsen Innovationen aus. Gleichzeitig sehen wir eine willensstarke, veränderungsbereite junge Generation, die wortwörtlich mit den Hufen scharrt, um Landwirtschaft in eine nachhaltige Zukunft zu führen.

Für diese Motivation bedarf es Planungssicherheit und politische Unterstützung. Weniger bürokratische Hürden und Investitionskosten, die in einem wirtschaftlich gesunden Verhältnis zum Ertrag stehen, wären wichtige Schritte.

Die aktuellen Proteste zeigen, dass der Druck für Veränderung groß ist. Es muss von allen Seiten Bewegung kommen. Die Verbrauchenden können bei Themen wie Lebensmittelverschwendung und Zubereitung ansetzen, u. a. über eine Sensibilität für das Mindesthaltbarkeitsdatum oder der richtigen Lagerung von Produkten. Der Deutsche LandFrauenverband fordert seit Jahren das Schulfach Lebens- und Alltagsökonomie an allen allgemeinbildenden Schulen zu verankern, um grundlegendes und vor allem notwendiges Wissen zu vermitteln. Letztlich aber muss die Landwirtschaft gewollt sein in Deutschland – über alle Parteigrenzen hinweg – und entsprechend unterstützt werden, um eine nachhaltige Zukunft der Ernährung zu gewährleisten.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes