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9. Jul 2025

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Lifestyle

Futtern mit Herz und Verstand

Journalist: Chan Sidki-Lundius

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Foto: Daniel Dan/unsplash

Eine artgerechte Fütterung ist eine wichtige Grundlage, damit Hunde und Katzen sich rundum wohlfühlen und gesund bleiben.

Ein glänzendes Fell und eine gering ausgeprägte Schuppenbildung, starke Zähne, ein konstantes Gewicht im Normalbereich, unauffälliger, regelmäßiger Kot sowie ein lebensfrohes, ausgeglichenes Wesen: Sind Hund und Katze gesund, freut sich der Mensch.

Für alle Haustiere ist es überlebenswichtig, dass sie das Richtige zu fressen bekommen. Erhält die Katze zum Beispiel kein Fleisch, kann das zu gesundheitlichen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten führen. Auch der Hund sollte sich wie sein Urahn Wolf vor allem von Fleisch ernähren, zusätzlich kann er aber auch Pflanzliches fressen. Bekommen die Vierbeiner nicht die für sie optimale Menge an Futter oder nicht artgerechtes Futter, werden sie häufig zu dick. Studien zeigen, dass etwa jedes dritte der in Tierarztpraxen vorgestellten Tiere übergewichtig ist. Dabei ist Übergewicht nicht bloß ein „Schönheitsfehler“, sondern eine Krankheit mit teilweise schwerwiegenden Folgen. Mögliche Folgen – wie übrigens bei uns Menschen auch – sind chronische Belastungen des Bewegungsapparates, insbesondere der Gelenke, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Haut- und Fellprobleme, Diabetes und ein erhöhtes Risiko für einige Tumorerkrankungen.

Doch woran lässt sich erkennen, dass das eigene Tier übergewichtig ist? Es gibt viele Rassen und folglich keine Einheitsformen, die auf alle Tiere passt und das perfekte Körpergewicht definiert. Auf der „sicheren“ Seite ist man, wenn das Tier gut proportioniert ist. Die Rippen und Rückenwirbel sollten ebenso wie die dünne Fettschicht auf dem Brustkasten gut zu fühlen sein. Die Taille hingegen sollte sichtbar sein.

Die gute Nachricht: Übergewicht lässt sich in den Griff bekommen – am besten durch eine Reduzierung der Futtermenge und Leckerli sowie durch eine Steigerung der Bewegung. Hört sich schwierig an, ist aber machbar, sofern die Besitzer sich in Konsequenz üben. Und natürlich ist wertvolles, artgerechtes Futter ein wichtiger Hebel, um das Gewicht zu regulieren und die Gesundheit der Fellnasen zu erhalten.

Bei einer Nahrungsumstellung empfiehlt sich professionelle Unterstützung. Dabei lernen Hunde- und Katzenbesitzer unter anderem auch, die Deklarationen auf den Verpackungen richtig zu deuten. Denn da verbirgt sich einiges, was den Tieren nicht guttut. Zusatzstoffe wie Farb-, Füll-, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker, Zucker und Mehle beispielsweise können den Organismus belasten und die Tiere krank machen. Der Begriff „Tierische Nebenerzeugnisse“ kann ebenfalls missverständlich sein. Denn da wird selten ausgewiesen, was tatsächlich im Futter steckt – und das kann unappetitlich und mitunter schädlich sein.

Es gibt viele Rassen und folglich keine Einheitsformen, die auf alle Tiere passt und das perfekte Körpergewicht definiert. Auf der „sicheren“ Seite ist man, wenn das Tier gut proportioniert ist.

Eine Nahrungsumstellung, zum Beispiel auf hochwertiges Nassfutter, kann auch angeraten sein, wenn das Tier dauerhaft nicht ausreichend frisst. Frisst ein Hund oder eine Katze gelegentlich mal weniger, ist dies meistens noch kein Grund zur Sorge und muss nicht unbedingt auf medizinische Ursachen zurückzuführen sein. Vorübergehende Appetitlosigkeit kann mehrere Gründe haben. Dazu gehören Läufigkeit oder Veränderungen im Umfeld wie etwa ein Wechsel der Bezugsperson. Oder die Tiere bevorzugen andere Futterquellen, zum Beispiel die Leckerli der Nachbarn. Schließlich kann es auch vorkommen, dass verliebten Rüden der Appetit flöten geht. Das gibt sich aber meistens schnell wieder!

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.