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9. Jul 2025

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Lifestyle

Ganz groß rauskommen – mit Ramona Portugalov, Head of Interior Design & CEO Monaport GmbH

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Presse, Adam Watson/unsplash

Interior-Designerin Ramona Portugalov bringt den Sommer ins Haus und verrät ihre besten Hacks, um kleine Räume groß in Szene zu setzen.

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Ramona Portugalov, Head of Interior Design & CEO Monaport GmbH

Ramona, wie wirken kleine Räume größer und luftiger?

Da gibt es viele Möglichkeiten. Allen voran Spiegel: je größer und mehr, desto besser. Vor allem gegenüber Fenstern, damit das Licht noch mal gespiegelt wird. Was auch hilft, sind Glasmöbel, zum Beispiel beim Couchtisch. Hängende Möbel wie Sideboard oder TV-Lowboard lassen Räume ebenfalls größer wirken. Genauso wie Möbel mit Beinen, sowohl Sofa als auch Bett. Diese können sogar groß sein, nur nicht massiv. Dass in kleinen Räume nur kleine Möbel funktionieren, ist ein Mythos. Besser sind wenige große Möbel. Anstatt Sofa und Sessel z. B. lieber ein großes Ecksofa, aber halt auf Beinen.

Deine Lieblings-Hacks mit Farben und Deko?

Absolutes Must-have sind deckenhohe und bodenlange Vorhänge. Die ziehen den Raum auch optisch in die Höhe und sehen harmonischer und edel aus. Farblich sollte alles Ton in Ton gehalten werden, wenn man wirklich nur auf`s Größerwirken aus ist. Ansonsten kann man gut auf Kontraste setzen, also dunkle Wandfarbe und helle Möbel: das wirkt superedel, egal ob klein oder groß. Denn, dass kleine Räume hell sein müssen, ist ebenfalls ein Mythos. Damit die Decken höher wirken, streicht man besser nur 2/3 der Wand und lässt das letzte obere Drittel in der Deckenfarbe. Übrigens lassen große Bilder oder Leuchten einen Raum größer wirken – hier wird unser Auge austrickst.

Damit die Decken höher wirken, streicht man besser nur 2/3 der Wand und lässt das letzte obere Drittel in der Deckenfarbe.

Clevere und schöne Stauraum- oder Möbellösungen?

Auch da gibt es viele schöne Couchtische, Sofas und auch Betten, in denen sich etwas verstecken lässt. Schränke lass ich immer ganz gerne vom Tischler anfertigen, damit die wirklich bis zur Decke gehen. Neben zusätzlichen Stauraum lässt das den Raum auch noch mal größer wirken.

Wie bringe ich den Sommer in die vier Wände?

Also auf jeden Fall Pflanzen und Blüten. Das ist so der wichtigste Tipp eigentlich. Und viel Holz-Deko. Ich persönlich liebe auch Coffee Table Books – mit sommerlichen Themen, z. B. Luxury Hotels an Sommerorten oder schöne Gärten. Auf jeden Fall würde ich eher auf Deko setzen, anstatt ein Zimmer saisonal zu streichen oder umzustellen. Ach ja: winterliche Accessoires wie Decken oder Schaffelle natürlich wegräumen.

Ganz wichtig bei kleinen, schmalen Balkonen: Sitzbänke anstatt Stühle, weil man diese ganz an die Wand positionieren kann.

Wie verlängere ich den Wohnraum nach draußen zum Balkon?

Mit einem einheitlichen Bodenbelag oder zumindest in derselben Farbe. Ganz wichtig bei kleinen, schmalen Balkonen: Sitzbänke anstatt Stühle, weil man diese ganz an die Wand positionieren kann. Ebenso wichtig ist auch die Beleuchtung auf dem Balkon: Tischleuchten, Bodenleuchten bei einem Sessel. Ist mittlerweile komplett easy mit Batterie- oder aufladbaren Lampen. Mein Tipp: dunkle Rattanmöbel mit hellen Sitzkissen.

Gamechanger für die Tiny House-Welt?

Schlafzimmer vom Rest separieren, damit man nicht das Gefühl hat, in der Küche zu schlafen. Vielleicht die Küche auch noch hinter eine Pocketdoor verstecken. Und wirklich riesengroße Spiegel, am besten vom Glaser über die ganze Wand. Dass Micro-Apartments oder Tiny Houses immer top ordentlich aufgeräumt sein sollten, versteht sich von selbst.

Fakten

Mit ihrer 18 Mitarbeiter-starken Firma MONAPORT Interiors stattet Ramona Portugalov Promi-Villen und 5-Sterne-Hotels aus. Unter dem Markennamen „Call a Designer“ kommt ein breiterer Kundenkreis per Videoberatung in den Genuss ihrer Expertise. In der MONAPORT Academy bildet die dreifache Mutter darüber hinaus Interior-Designer aus.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.