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25. Mai 2023

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Lifestyle

Garantierter Grillgenuss

Journalist: Jenny Brania

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Foto: pexels, Thorsten Kleine Holthaus

Grillen ist eine der beliebtesten Sommeraktivitäten. Ludwig Maurer verrät seine Tipps und Tricks für einen köstlichen und garantierten Grillgenuss.

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Ludwig „Lucki“ Maurer, Koch, Kochbuchautor und Züchter von Bio-Wagyu-Rindern

Mit bereits 15 Jahren haben Sie den Beruf Koch erlernt, heutzutage sind Sie deutschlandweit als „Fleischpapst” bekannt. Was hat Sie dazu inspiriert, diesen Weg einzuschlagen und Fleisch zu Ihrem Spezialgebiet zu machen?
Meine Eltern wollten immer, dass ich und mein Bruder eine fundierte Ausbildung machen. Mit 15 war ich mit der Hauptschule fertig und habe unmittelbar danach die Ausbildung zum Koch begonnen. Die Passion zum Fleisch kommt aber daher, dass es in der klassischen Küchenaufteilung verschiedene Posten gibt und der Fleischposten in der traditionellen bayerischen Küche der Chefposten war. Da Fleisch nun mal ein teures Lebensmittel war, hat der Chefkoch sich immer um die Zubereitung des Fleischs gekümmert. Und so hat das Ganze seinen Lauf genommen.

Nun spielt Fleisch besonders beim Grillen eine große Rolle. Was sind Ihre Tipps, damit jedem das Grillen gelingt?
Entscheidend ist weder der Grill noch die Person am Grill. Das Wichtigste ist die Qualität der Lebensmittel, das ist die Grundvoraussetzung für gelungenes Grillen. Zudem bin ich ein Fan von Holzkohlegrills, da das Fleisch das typische Grillaroma erhält, was definitiv ein Vorteil dem Gasgrill gegenüber ist. Wenn es ums Würzen und Marinieren, ist weniger mehr. Denn im Vordergrund steht das Fleisch und der durch die Grillaromen betonte Geschmack. Daher reichen schon etwas Pfeffer aus der Mühle, grobes Meersalz und ein Schuss gutes Olivenöl.

„Bratwürstchen sind für mich ein wichtiger Bestandteil und mit gut gemachten Bio-Bratwürstchen ist man auf der sicheren Seite.“

Welches Fleisch können Sie empfehlen?
Bratwürstchen sind für mich ein wichtiger Bestandteil und mit gut gemachten Bio-Bratwürstchen ist man auf der sicheren Seite. Ich persönlich bin ein Fan von Rindfleisch, gerne ein trocken gereiftes Angus-Steak aus der Hüfte oder ein Bürgermeisterstück, das gelingt eigentlich immer. Es muss nicht unbedingt das Filet vom Rind sein, ein gut gereiftes, qualitatives Stück aus der Hüfte ist super.

Und was sind Ihre Grill No-Go’s?
Fertig mariniertes Putensteak, da es immer trocken wird. Und generell alles, was vormariniert ist. Denn oft sind die Produkte voller Glutamat und Geschmacksverstärker, die den Eigengeschmack übertönen. Wie erwähnt, sollte die Qualität des Fleischs im Vordergrund stehen. Auch bin ich kein Fan von vegetarischen Convenience-Produkten, da es mit gegrilltem Gemüse wie Auberginen, Tomaten, Kürbis und Kartoffeln so viel aromatischer und leckerer geht. 

Zum Grillen braucht es auch Beilagen. Welche schmecken denn besonders gut?
Getreu dem Motto „sharing is caring“ eignet sich ein Salat am Tisch aus Romanasalat, frischen Tomaten, Burrata und Oliven. Dazu eine frisch aufgebackene Stange Weißbrot, BBQ-Soße und auch ein guter klassischer Nudel- oder Kartoffelsalat darf nicht fehlen.

Wie sieht Grillen bei Ihnen aus? Haben Sie persönliche Highlights?
Bei mir landen neben gutem Steak gern ein halber Hummer und Black Tiger Garnelen auf dem Grill. An heißen Tagen starte ich vorweg auch mal mit eiskalten Austern und natürlich  dürfen kalte Getränke auch nicht fehlen. Da gibt es dann einen kalten Longdrink, Weißweinschorle oder leicht gekühlten Zinfandel aus Kalifornien, der hervorragend zu Rindfleisch passt. Während sich meine Gäste um den Kartoffelsalat kümmern, stehe ich gerne am Grill und nasche nebenbei dann auch ein paar Würstel.

Nun sind Sie ja nicht nur Koch, sondern auch Kochbuchautor. 2022 erschien Ihr letztes Werk „Fine Dining – Grill & BBQ". Was war die Idee dahinter und was bedeutet Fine Dining konkret für Sie?
Beim Fine Dining geht es darum, Geschmackskomponenten aufeinander abzustimmen und die perfekte Aromatik in ein Gericht zu bringen, welches im Ausgleich mit verschiedenen Texturen ist. Beim klassischen Grillen hingegen mag manch einer lediglich an Plastikgrills, abgepackte Soßen und Kartoffelsalat denken. Ich fand es aber zu schade um die ganze Technik, die dahintersteckt. Die Aromen, die entstehen, dieses feurige, verbrannte, rostige. Da war meine Idee mit Heiko Antoniewicz, einem der besten Köche der Welt, die Welt des Grillens und Fine Dining zu vereinen. Dafür haben wir Fine Dining Gerichte für den Grill konzipiert, sodass die Aromen, die dabei entstehen, mit eingebaut werden können. Da haben wir z.B. Beef Brisket oder Pulled Beef, bei denen normalerweise nur das Fleisch im Vordergrund steht, als Fine Dining Gericht interpretiert und um auf das Gericht abgestimmte Beilagen ergänzt.

Ihre Tipps, wie sich Fine Dining in die eigene Küche bringen lässt? 
Man kann in der Küche relativ gut Grillaromen hinbekommen, indem man z.B. eine richtige Grillpfanne benutzt, im Haushaltsofen ein bisschen räuchert oder mit Holzspänen arbeitet. Das ist alles eine Sache des Ausprobierens. Wenn die Wohnung zu klein ist, kann man auch mit Aromaten arbeiten. Zum Marinieren des Fleischs und zum Grillen eignen sich Rauchsalz oder Rauchöl ideal.

Ludwig Maurer ist in Deutschland als sogenannter Fleischpapst bekannt. Bereits mit 15 Jahren erlernte er den Beruf des Kochs und hat Fleisch zu seinem Spezialgebiet gemacht. Sein zuletzt erschienenes Werk „Fine Dining – Grill & BBQ” vereint raffinierte Gerichte und typische Grillaromen in einem Kochbuch.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.