2. Sep 2024
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Wirtschaft
Journalist: Thomas Soltau
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Foto: Pete Linforth/pixabay
In der modernen Industrie spielen Digitalisierung und Automatisierung eine zentrale Rolle. Smarte Fabriken, vernetzte Maschinen und cloudbasierte Steuerungssysteme bieten enorme Potenziale zur Effizienzsteigerung.
Doch mit diesen Fortschritten gehen auch neue Risiken einher. Cyberkriminelle haben längst erkannt, dass die Industrie ein lukratives Ziel ist. Ein Angriff kann nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern ganze Produktionslinien lahmlegen und die Sicherheit von Mitarbeitenden gefährden. Angreifer nutzen dabei gezielt Schwachstellen in vernetzten Systemen, um entweder Daten zu stehlen, Systeme zu sabotieren oder Lösegeld zu erpressen. Besonders gefährlich sind Angriffe auf sogenannte kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung, Wasserversorgung und Transportwesen. Hier können Cyberangriffe nicht nur ökonomische Schäden verursachen, sondern auch die Versorgungssicherheit gefährden.
Das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, kurz Fraunhofer IOSB, hat sich intensiv mit den Herausforderungen der industriellen Cybersicherheit auseinandergesetzt. Die Forschenden betonen, dass traditionelle IT-Sicherheitslösungen, die in Büroanwendungen verwendet werden, nicht einfach auf die Industrie übertragbar sind. In Produktionsumgebungen müssen Sicherheitsmaßnahmen nahtlos in bestehende Prozesse integriert werden, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen.
Ein Angriff kann nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern ganze Produktionslinien lahmlegen und die Sicherheit von Mitarbeitenden gefährden.
Als eine der größten Herausforderungen hat sich die lange Lebensdauer industrieller Anlagen herauskristallisiert. Viele Maschinen sind seit Jahrzehnten im Einsatz und wurden ursprünglich nicht für eine vernetzte Welt konzipiert. Diese Systeme nachträglich abzusichern, stellt Unternehmen vor große technische und organisatorische Herausforderungen. Hinzu kommt, dass in der Industrie oft heterogene Systemlandschaften vorzufinden sind, in denen unterschiedliche Geräte und Protokolle miteinander kommunizieren müssen. Aber auch die mangelnde Transparenz in vielen Produktionsumgebungen spielt eine wichtige Rolle. Oft wissen Unternehmen nicht genau, welche Geräte und Systeme miteinander verbunden sind. Geschweige denn, welche Schwachstellen sie aufweisen. Eine umfassende Sicherheitsstrategie beginnt daher immer mit einer detaillierten Bestandsaufnahme der vorhandenen Systeme.
Ein Grund, warum Fraunhofer IOSB zusammen mit Partnern aus der Industrie innovative Lösungen entwickelt, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Ein wichtiger Ansatz ist die Entwicklung von Sicherheitskonzepten, die speziell auf die Anforderungen industrieller Umgebungen zugeschnitten sind. Dazu zählt die Implementierung von Intrusion Detection Systemen (IDS). Sie sind in der Lage, ungewöhnliche Aktivitäten im Netzwerk frühzeitig zu erkennen und zu melden.
Diese beiden Bereiche müssen gemeinsam Sicherheitsstrategien entwickeln und implementieren, um einen ganzheitlichen Schutz zu gewährleisten.
Zusätzlich ist eine enge Zusammenarbeit zwischen IT- und OT-Teams (Operational Technology) unerlässlich. Diese beiden Bereiche müssen gemeinsam Sicherheitsstrategien entwickeln und implementieren, um einen ganzheitlichen Schutz zu gewährleisten. Fraunhofer IOSB betont dabei die Wichtigkeit regelmäßiger Schulungen für Mitarbeitende. Nur so lässt sich das Bewusstsein für Cybersicherheitsrisiken schärfen – das wiederum etabliert eine Sicherheitskultur im Unternehmen.
Dass es möglich ist, effektive Schutzmaßnahmen zu entwickeln, die Produktivität erhält, zeigt die Arbeit von Instituten wie dem Fraunhofer IOSB. Doch eines ist klar: Cybersicherheit in der Industrie ist ein kontinuierlicher Prozess, der ständige Aufmerksamkeit und Anpassung erfordert.
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