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3. Apr 2021

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Lifestyle

Gemeinsam etwas bewegen

Journalist: Chan Sidki-Lundius

Ziel des Forums Nachhaltiger Kakao ist es, den Kakaosektor nachhaltiger zu gestalten. 

   

Beate Weiskopf, Geschäftsführerin, Wolf Kropp-Büttner, Vorstandsvorsitzender; Fotos: Forum Nachhaltiger Kakao

Ob in flüssiger oder fester Form als Schokolade: Kakao lässt die Herzen der Menschen rund um den Globus höher schlagen. Weltweit gibt es rund 5,5 Mio. Kakao-Bauern, die jährlich etwa 4,8 Mio. Tonnen Kakaobohnen produzieren. Der Sektor bietet eine Lebensgrundlage für rund 40 Mio. Menschen. Die Anbauländer liegen im Äquatorgürtel, vorwiegend in West- und Zentralafrika, Mittel- und Südamerika sowie in Asien, allerdings wird hier kaum Kakao oder Schokolade konsumiert. Anders verhält es sich in den Import- und Konsumländern. Hier zählt Deutschland zu den Spitzenreitern und kauft ca. 10 % der Weltkakaoernte ein. Der Pro-Kopf-Konsum beträgt bei uns rund 9,2 Kilo Schokolade pro Jahr. 

Der Anteil von nach Nachhaltigkeitsstandards zertifiziertem oder gleichwertig unabhängig verifiziertem Kakao der Mitglieder des Forums Nachhaltiger Kakao in den in Deutschland verkauften Süßwaren beträgt 74 % (2019), bis 2025 sollen 85 % erreicht werden. Das Forum wurde 2012 von der Bundesregierung, der deutschen Süßwarenindustrie, dem Lebensmittelhandel und der Zivilgesellschaft gegründet. „Alle wichtigen Akteure sind an Bord, und wir stehen im aktiven Austausch mit den politischen Vertretern, internationalen Akteuren und Produzentenländern, denn nur gemeinsam können wir einen nachhaltigen Kakaosektor erreichen“, sagt Wolf Kropp-Büttner, Vorstandsvorsitzender des Forums. 2019 verabschiedeten die Mitglieder des Forums ihre ambitionierte Zielsetzung und Nachhaltigkeitsdefinition. „Nachhaltiger Kakao wird nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen produziert. Seine Produktion erfolgt also wirtschaftlich, umweltfreundlich und sozialverantwortlich“, erläutert Geschäftsführerin Beate Weiskopf. Die ehrgeizigen Ziele spiegeln dieses Nachhaltigkeitsverständnis wider. So soll die Einkommenssituation der Kakaobauern und ihrer Familien hin zu einem existenzsichernden Einkommen verbessert werden. Weiter setzt sich das Forum für die Einhaltung von Menschenrechten entlang der Wertschöpfungskette von Kakao ein, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Abschaffung der missbräuchlichen Kinderarbeit gerichtet ist. Ferner ist es dem Forum ein wichtiges Anliegen, die natürlichen Ressourcen, insbesondere die Waldressourcen, und die Biodiversität in den Anbauländern zu erhalten. Das Nachhaltigkeitsverständnis des Forums geht also über die Zertifizierung hinaus. 

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.