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21. Dez 2023

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Lifestyle

Genuss ohne Reue

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Skitterphoto/pexels

Zu alt für Alkohol? Mag sein. Dank alkoholfreier Weine muss aber niemand auf den Genuss eines guten Tropfens verzichten. Gesundheit, Schlaf und Gewicht profitieren nebenbei.

Das Gläschen Wein zum Abendessen steigt viel schneller zu Kopf als früher? Oder führt sogar zu einem leichten Kater am nächsten Morgen? Traurig, aber wahr: Mit zunehmendem Alter wird Alkohol immer schlechter vertragen. Das liegt zum einen daran, dass der Wasseranteil im Körper sinkt und die Blutalkoholkonzentration dementsprechend steigt. Zum anderen benötigt die Leber mehr Zeit, den Alkohol abzubauen, da der Stoffwechsel im Alter träger wird. Doch es kommt noch schlimmer: Selbst das angeblich „gesunde“ tägliche Gläschen Rotwein wurde durch aufgedeckte Mängel in damaligen Studien als Mythos identifiziert. Alkohol ist ein Zellgift, dessen Konsum die gesunden Inhaltsstoffe im Wein auf keinen Fall aufwiegt.

Die gute Nachricht: Auf die bioaktiven Inhaltsstoffe wie auch auf den Genuss eines guten Glas Weines muss dennoch nicht verzichtet werden. Schließlich gibt es mittlerweile eine Vielzahl leckerer und qualitativ hochwertiger alkoholfreier Weine. Wie herkömmlicher Wein wird auch der alkoholfreie zunächst vergoren, damit sich die typischen Aromastoffe bilden. Erst nach Ende des Gärprozesses wird der Alkohol entzogen. Alkoholfreie Weine haben also dieselben Entwicklungsstadien durchlaufen wie „normaler“ Wein. Abhängig von der Methode der Entalkoholisierung bleiben Geschmack und Bukett des Originalweines dabei größtmöglich erhalten. Und die Vielzahl bioaktiver Inhaltsstoffe wie Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Eine schonende Methode zur Entalkoholisierung von Wein ist die Vakuumdestillation. Hierbei wird der gekelterte Wein auf etwa 35 Grad erhitzt, wodurch der Alkohol verdampfen kann, ohne dass der Wein zu stark erhitzt wird. An noch schonenderen und aromaerhaltenderen Verfahren wird derzeit unter Hochdruck geforscht. Im Mittelpunkt der Forschungen stehen dabei phenolische Verbindungen. Diese üben im Körper zahlreiche günstige Effekte aus, wie anti-oxidative, anti-entzündliche, anti-kanzerogene und anti-diabetische Wirkungen. So gilt beispielsweise der sekundäre Pflanzenstoff Resveratrol aus der Gruppe der Flavonoide als Radikalfänger (Antioxidantien). Resveratrol wird in Weintrauben und einigen Beerensorten zur Stressabwehr gebildet.

Beim Genuss von alkoholfreien Weinen entfallen also viele der mit Alkohol verbundenen gesundheitlichen Risiken wie beispielsweise das Risiko für Herzkrankheiten sowie für sieben verschiedene Krebsarten. Mehr noch: Die Genießer profitieren von den gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Zudem schläft es sich nach alkoholfreiem Wein besser und man wacht auch nicht verkatert auf, denn alkoholfreier Wein dehydriert nicht. Zwar mag Wein mit Umdrehungen bei dem einen oder anderen die Einschlafdauer verkürzen, dafür wirkt er sich negativ auf die erholsamen Tiefschlafphasen aus. Darüber hinaus ist alkoholfreier Wein kalorienarm. Der Umstieg auf einen alkoholfreien Wein kann somit ein guter Weg sein, um Kalorien zu reduzieren und Gewicht zu verlieren. Einige zuckerarme alkoholfreie Weine werden sogar vom Deutschen Institut für Sporternährung (DISE e.V.) als Regenerationsgetränk empfohlen. Darauf lässt sich doch prima anstoßen, promillefrei!

 

Laut EU-Weingesetz darf entalkoholisierter Wein „alkoholfrei" genannt werden, wenn der Restalkoholgehalt unter 0,5 Volumenprozent Alkohol liegt. „Wein ohne Alkohol“ ist mit 0,0 %Vol. gekennzeichnet und enthält tatsächlich gar keinen Alkohol mehr.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.