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7. Apr 2021

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Lifestyle

Genuss-Experten am Grill

Foto: Presse 

Ludwig „Lucki“ Maurer

Koch, Kochbuchautor und Fleischexperte

Es ist wichtiger denn je, beim Fleischkonsum auf eine hohe Qualität zu achten. Der bewusste Kauf von gutem Fleisch hat eigentlich nichts mit Corona und der Pandemie zu tun. Und weil jetzt mehr in der eigenen Küche gekocht wird, sollten wir gerade jetzt noch mehr darauf achten, nur wirklich gutes Fleisch zu kaufen. Viele reden vom Produkt Fleisch, das geht für mich gar nicht. Eine Plastiktüte ist ein Produkt, auch ein Verkehrsschild ist ein Produkt, Fleisch ist ein Lebensmittel. Es stammt von einem Lebewesen, dafür wurde ein Tier getötet, da hat die Qualität für mich die oberste Priorität. Ich habe nicht so ein großes Problem damit, Mehl oder ein Öl aus dem konventionellen Anbau zu verwenden. Aber bei Eiern, Honig und natürlich Fleisch habe ich da eine komplett andere Präferenz. Seit über 20 Jahren propagiere ich für ein neues Werteverständnis, der Ansatz der EU mit „From Farm to Fork“ eine neue Regionalität einzuführen, wird hier schon lange gelebt. Das Tierwohl muss dabei die höchste Priorität haben. Der ethische Umgang und der Respekt vor dem Leben muss die oberste Instanz sein. Der Verbraucher wird mehr für sein Stück Fleisch bezahlen und das kommt am Ende allen zugute.

Foto: Presse

Josef „Sepp“ Schellhorn

Österreichischer Unternehmer und Gastronom

Ich bin ja eher jener, der viel lieber am wirklichen Herd statt am Grill steht. Bei uns Zuhause ist meine Tochter Franziska der wahre Grillprofi! Sie hatte die wunderbare Idee, einen ganzen Fisch, beispielsweise eine Lachsforelle, für vier Personen am Grill zuzubereiten. Und das macht sie fantastisch einfach! Der Fisch wird im Bauchraum mit Rosmarin, Knoblauch und einem aufgeschnittenen Fenchel samt Salz und Zitronen gefüllt. Anschließend wickelt man den Fisch in einer Zeitung ein und bindet diese zusammen. Der eingebundene Fisch wird in Wasser eingelegt und am Rand der Grillplatte – hier ist die Hitze nicht so groß – platziert. Meine Tochter lässt den Fisch dann auf jeder Seite am Grill für 35 Minuten dampfen, löst danach das Zeitungspapier und die Haut ab. Gegessen wird der Fisch dann mit einem Joghurt-Gurken-Knoblauch-Dip und schmeckt ganz wunderbar. Und was ich am liebsten grille, wenn ich mal am Grill stehe? Ganz einfach: Lammkoteletts. Kräftig mit Rosmarin, Salz und Knoblauch eingerieben und auf jeder Seite für ca. 6 Minuten gegrillt. Dazu gibt es gerne gegrilltes Gemüse. 

So einfach und köstlich verbindend kann grillen sein.

Foto: Michael Magulski

Stefan Wiertz

Deutscher Koch, Buchautor und Genussnomade

Für mich steht beim Fleischkauf- und Verzehr immer die Qualität und Herkunft des Grundproduktes im Vordergrund. Fleischgenuss beginnt für mich bereits bei dem Grundprodukt. Ich kaufe Fleisch nur bei lokalen Metzgern oder Lieferanten meines Vertrauens – dann darf es gerne etwas teurer sein. Qualität statt Quantität! 

Für ein gutes Genusserlebnis bevorzuge ich Produkte, deren Farbe und Marmorierung beim Einkauf überzeugen. Besonders viel Spaß macht es, wenn dem Grundprodukt durch Würzung, Lagerung und Zubereitung eine eigene Handschrift verliehen wird.  

Um ein saftiges Ergebnis zu bekommen sollte Fleisch vor der Zubereitung mindestens ein bis zwei Stunden bei Zimmertemperatur entspannen und im Anschluss mit Aromen versorgt werden. Der reine Fleischgeschmack stellt für mich die Basis meines Genusses dar und erfordert meist nur wenige Komponenten. Olivenöl, Salz und grober Pfeffer bieten manchmal alles, was ein gutes Stück Fleisch braucht.

Ich empfehle ein Herantasten an Premiumprodukte. Lassen Sie sich inspirieren, informieren Sie sich über das Produkt und entdecken Sie Ihre Leidenschaft für gute Qualität.  

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.