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6. Okt 2023

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Lifestyle

Genussreisen: „Balsamico“ für die Seele

Journalist: Chan Sidki-Lundius

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Foto: Chelsea Pridham/unsplash

Sie möchten im Urlaub schlemmen und dabei neue Städte und Landschaften entdecken? Dann sind Genussreisen genau das Richtige für Sie.

Nach welchen Kriterien suchen Sie Ihr Reiseziel aus? Für viele Menschen ist es entscheidend, dass im Reiseland jede Menge Kultur lockt. Andere begeistern sich für das Blau des Wassers und die Qualität der Strände – oder für die vielen Sportmöglichkeiten und Outdoor-Abenteuer, die die Destination bietet. Es gibt aber auch Menschen, die wählen ihre Reisedestinationen nach reinen Genussaspekten aus. Zum Beispiel, weil sie es lieben, in gemütlichen Tavernen, Bistros und Cafés nach Herzenslust zu schlemmen oder in urigen Kneipen mit Einheimischen bei dem einem oder anderen Bier, Wein oder Whisky ins Gespräch zu kommen. Andere fühlen sich magisch von Gourmetrestaurants angezogen, in denen sie sich mit edlen Weinen, Champagner, Digestifs und exklusivem Essen verwöhnen lassen. Von frischem Obst und seltenen Pilzen über einzigartige Oliven und Öle bis zu schmackhaftem Käse, Austern, Muscheln und Fisch aus dem Meer oder Frischgebackenem: Dann gibt es natürlich noch jene Genussmenschen, die es lieben, lokale Märkte zu besuchen und sich je nach Jahreszeit mit Delikatessen aus der Region einzudecken und damit zu kochen.

Puren Genuss versprechen auch die Besuche bei den Erzeugern vor Ort: Das kann die Weinkellerei in Frankreich, Italien, in der Pfalz oder Südafrika sein, die Destillerie am schottischen Malt Whisky Trail oder der Bio-Bauer im Burgund.

Kurzum: Es gibt viele Gründe, eine Genussreise zu machen, ob allein, zu zweit oder in der Gruppe.

Auf den wachsenden Markt der Genussmenschen hat sich die Reisebranche längst eingestellt. So haben viele Reiseanbieter Rundreisen mit einer Kombination aus authentischen kulinarischen Erlebnissen und kulturellen Highlights im Programm. Typische Zutaten dieser Reisen sind nicht nur Restaurantbesuche, sondern teilweise auch Kochkurse, Markt- und Produzentenbesuche sowie Wanderungen durch Olivenhaine und Weinfelder. Wellnessanwendungen sind zusätzlicher Balsam für die Seele. Beliebte Reiseziele sind neben Deutschland unter anderem Italien
(z. B. Piedmont, Toskana, Südtirol oder Sizilien), Spanien (z. B. Andalusien, Baskenland, Mallorca) oder Frankreich (z. B. Provence, Bordeaux, Bretagne). Alle diese Länder bieten eine reiche Kultur und eine abwechslungsreiche Küche. Andere Genussreisen führen nach Ungarn, Österreich oder nach Kroatien. Hier einige Beispiele, mit denen Genussmenschen garantiert auf den Geschmack einer Genussreise kommen.

 

Reisen rund ums Bier

Franken soll angeblich mehr Bier-Sorten produzieren als ganz Frankreich. Da bietet es sich an, auf einer Tour die Biererzeugnisse der Brauereien zu testen: von Weizenbier über helles Pils, Bock, Schwarzbier, Rotbier und Rauchbier bis zu Lager und Alt. Dabei gibt es viel über die einzigartigen Braukünste der einzelnen Produzenten zu erfahren. Leckere bayerische Köstlichkeiten wie Hendl oder Leberkäs‘ runden den unvergesslichen Aufenthalt ab. Prosit!

 

Whisky, Wasser des Lebens

Für viele ist der Genuss von Whisky die beste Art, um den Tag zu beenden. Das goldgelbe Getränk hat eine lange Tradition und schmeckt je nach Rohstoffen, Herstellungsprozess und der Fassreifung immer wieder anders. Die großen Whiskynationen sind Irland und Schottland, ein Stopp in den berühmten Destillerien ist für Whiskyliebhaber ein Muss. Das Herz der amerikanischen Whisky-Produktion liegt in Tennessee und Kentucky. Hier wird zumeist Bourbon eingeschenkt.

 

Und ewig lockt der Wein

Der Weinanbau in Deutschland hat ebenfalls eine lange Tradition. Der Moselraum, aber auch Franken und Baden sind die wohl bekanntesten deutschen Weinregionen. Hier kann man nicht nur hervorragenden Wein genießen, sondern auch Weinberge, Flüsse und tolle Landschaften. Für viele Weinliebhaber ist Italien das Weinland schlechthin. Aufgrund der vielen Klimazonen birgt der Weinbau hier eine große Vielfalt an Rebsorten. Ob Sangiovese, Barbera und Montepulciano: Schon die Namen dieser roten Rebsorten haben Klang und lassen jeden Weinliebhaber dahinschmelzen. Dies gilt natürlich auch für die „Weißen“ wie Trebbiano oder Cortese. Vom Aostatal über die Abruzzen und Apulien bis zur Toskana: Es lohnt sich, sich auf den Weg nach Italien zu machen. Oder nach Frankreich: Die meisten Qualitätsweine stammen aus den bekanntesten Anbaugebieten wie Bordeaux, Burgund, Elsass, Rhône und Loire. Ein Viertel der Weinproduktion Frankreichs kommt aus Languedoc-Roussillon. Die Champagne ist die Heimat des Champagner – und nur hier darf er auch herkommen.

 

Genuss pur: Sterne-Restaurants

In Deutschland gibt es aktuell mehr als 320 Restaurants, die mit den heiß begehrten Michelin-Sternen ausgezeichnet wurden. Die meisten davon (69) befinden sich in Baden-Württemberg. Die Stadt mit den meisten Sternerestaurants ist Berlin – immer perfekt für einen Kurztrip! Länger ist der Weg nach Tokio: Die japanische Metropole gilt sternetechnisch als Gourmet-Hauptstadt weltweit.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.