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5. Jul 2023

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Lifestyle

Geschmacksdatenbank im Hirn

Journalist: Julia Butz

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Foto: Fabrizio Magoni/unsplash, Inge Prader

Über Kreativität, Kunst und Länderküchen: Österreichs bester Koch Juan Amador im Interview.

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Juan Amador, Sternekoch, Künstler und Avantgardist

„Ich kann mir Geschmäcker merken, auch über Jahre. Ich habe quasi eine Geschmacksdatenbank im Hirn“.

„Reisen bildet. Es berührt, es inspiriert, es sind Gedanken, Erinnerungen und Erlebnisse, die sich später wieder zu einer neuen Geschichte auf dem Teller zusammenfinden“, sagt der Deutsch-Spanier Juan Amador, der in seinem Wiener Restaurant seit 2019 drei Sterne hält. Neben der für dieses Niveau nötigen Präzision kann der Spitzenkoch für die Kreation neuer Gerichte auch abgespeicherte Geschmäcker aus den Länderküchen seiner vielen Reisen abrufen: „Ich kann mir Geschmäcker merken, auch über Jahre. Ich habe quasi eine Geschmacksdatenbank im Hirn“, sagt Amador. Aus einem Bild im Kopf, aus einer Intuition und Emotion heraus entsteht so ein neues Gericht. Welches dann auf dem Teller „nur“ noch umgesetzt werden muss. An einigen Details und dem Anrichten würde dann noch probiert und ggf. angepasst, nicht aber an der geschmacklichen Zusammenstellung. „Dass etwas gut zusammen funktioniert, das weiß ich schon vorher. Aus meinem Kopf“, sagt der Spitzenkoch, der für seine Kreativität bekannt ist und diese inzwischen nicht nur in der Küche, sondern auch bei seinem privaten Hobby, dem Malen umsetzt. In seinem Atelier hat er bereits um die 200 Arbeiten geschaffen. „Werke will ich dazu nicht sagen“, sagt er lachend. Regelmäßig besucht er Museen und Galerien und reist mit seiner Frau gezielt zu internationalen Ausstellungen. Kein Wunder, dass sich innerhalb einer Menüfolge auch mal ein Dessert wie „Hommage an Miro“ finden lässt.

Aber er weiß auch: „Köche sind keine Künstler. Denn wir müssen nicht nur einmal ein Werk erschaffen, sondern müssen liefern. Und das jeden Tag in Top-Qualität. Wir sind die Formel 1. Wir stehen jeden Tag im Endspiel.“

Trotzdem wirkt Juan Amador im Interview sehr entspannt, ausgeglichen, in sich ruhend. Wie schafft er das bei dieser Verantwortung und der höchsten Leistung, die beständig abgerufen werden muss? „Es war ein gezielter, ganz bewusster Prozess“, sagt er. „Auch ich werde nicht jünger und ich merke zunehmend, wie wichtig es ist, ausreichend und wertvolle Zeit auch außerhalb von Küche und Restaurant und mit Freunden und Familie zu verbringen.“

Juan Amador sagt von sich selbst, dass er sich, bevor er nach Wien kam, bewusst „downgegradet“ habe. Und es auch eigentlich nicht darauf angelegt hatte, Sterne zu erkochen. Als dann mit der Eröffnung 2017 aus dem Stand zwei Sterne kamen: „Na ja, da will man natürlich auch den dritten“, sagt er schmunzelnd. Die Sterne sieht er allerdings überhaupt nicht als Druck. „Im Gegenteil. Es ist für mich eine Freude, diese Aufgabe erfüllen zu dürfen. Auch weil man in dieser Kategorie die besten Produkte, die besten Mitarbeiter und die besten Gäste hat“, sagt er. Unterschiede zwischen deutschen und österreichischen Gästen sieht er allerdings kaum. „Alle freuen sich darauf, bei uns zu essen und eine gute Zeit zu haben. Und das ist letztendlich ja das Wichtigste.“

„Wien hat auf mich gewartet und ich auf Wien“, sagt Juan Amador, der bereits mit 25 Jahren seinen ersten Stern erkochte. In Deutschland kochte er sich im Lauf seiner Karriere durch verschiedene Restaurants – von der Weinstadt Strümpfelbach bis nach Sylt.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Gesund & Aktiv im Alter

### Pilates – tiefenwirksame Praxis Ideal für Best Ager: Das sanfte, gelenkschonende Ganzkörpertraining kann nicht nur mit eingeschränkter Beweglichkeit praktiziert werden, sondern wirkt auch altersbedingten Beschwerden entgegen. In jeder Pilates-Stunde werden neben Muskelkraft, Stabilität und Mobilität auch Koordination und Gleichgewicht trainiert. Die Übungen lassen sich im Sitzen, Stehen oder Liegen durchführen und werden an Fitnesslevel und Leistungsstand angepasst. Es werden dabei gezielt die tiefliegenden Muskeln in Bauch, Rücken und Beckenboden angesprochen – jene Muskulatur, die für Stabilität, Gleichgewicht und Sturzprävention wichtig ist. Regelmäßiges Training sorgt so für erhöhte Beweglichkeit, eine verbesserte Körperhaltung und Balance und kann sogar dauerhaft den Blutdruck senken. Um die richtige Atemtechnik zu erlernen, sollte unbedingt ein Einstiegskurs in dieser Altersgruppe besucht werden. Bei körperlichen Einschränkungen finden sich unter den rund 500 unterschiedlichen Bewegungsmuster immer genügend Ausweichübungen. ![pexels-roodzn-34314432 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_roodzn_34314432_ONLINE_01d8168c42.jpg) ### Schwimmen – schwerelos sporteln Auch diese Sportart kann Senioren uneingeschränkt empfohlen werden – bei konkreten Gelenkschmerzen fallen lediglich einzelne Schwimmstile ins Wasser beziehungsweise sollten durch andere ersetzt werden. Das Besondere: Im Wasser wird das Körpergewicht um ein Vielfaches aufgehoben. Bedingt durch die Schwerelosigkeit werden die Gelenke geschont und die Muskeln sanft trainiert – und zwar alle großen Muskelgruppen. Schwimmen ist quasi ein Allrounder, denn die Aktivität verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Regelmäßiges Training stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel an und kann sogar die Cholesterinwerte senken. Es kommt sogar noch besser: Das Immunsystem wird gestärkt, Stress abgebaut und die Koordination verbessert. Von den komplexen Bewegungsabläufen profitieren übrigens auch die kognitiven Fähigkeiten: Studien belegen, dass regelmäßiges Schwimmen das Demenzrisiko senken beziehungsweise einen Demenzverlauf positiv beeinflussen kann. Wer mit sämtlichen Schwimmstilen Schwierigkeiten hat, kann es mit Aqua-Fitness versuchen. ![pexels-pavel-danilyuk-6874403 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_6874403_Online_a2532ecc8e.jpg) ### Nordic Walking – echter Selbstläufer Die gelenkschonende Alternative zum Joggen gehört wahrscheinlich zu den beliebtesten Best Ager-Sportarten. Kein Wunder: Nordic Walking ist einfach umzusetzen, stärkt die Muskulatur, verbessert die Koordination und Körperhaltung und fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Durch den Stockeinsatz wird nicht nur der Bewegungsapparat entlastet, sondern zusätzlich Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur trainiert. Das ursprünglich für finnische Skilangläufer entwickelte Sommertraining reguliert den Blutdruck und trainiert die Herzgefäße: Das Herz wird kräftiger durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Darüber hinaus aktiviert regelmäßige Praxis den Hormonhaushalt, stärkt das Immunsystem und beugt Osteoporose und Altersdiabetes vor. Die koordinierte Bewegung festigt die Balance und fördert die koordinativen Fähigkeiten des Gehirns. Darüber hinaus wirkt sich die Bewegung in der freien Natur positiv auf die Psyche aus: Stress kann abgebaut und depressiven Verstimmungen entgegenwirkt werden. Wer nicht allein walkt, hat auch im sozialen Bereich einen echten Lauf. ![pexels-pack2ride-85580365-8934510 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pack2ride_85580365_8934510_ONLINE_ca5f7bad72.jpg) ### Radfahren – läuft wie geschmiert Für das Fahrrad ist man im Grunde nie zu alt. Bei moderatem Tempo ist die gelenkschonende Aktivität ein optimales Ausdauertraining, welches das Herz-Kreislauf-System auf sanfte Weise in Schwung bringt. Neben Herz und Lunge werden eine Reihe von Muskelgruppen (insbesondere die Beinmuskulatur) gestärkt. Darüber hinaus kräftigt Radfahren das Immunsystem und beeinflusst das vegetative Nervensystem positiv. Es ist zudem eine herrliche Schulung für Koordination und Gleichgewicht: Eine Studie belegt bei aktiven älteren Fahrradfahrenden weniger Stürze im Alltag. Ein weiteres Plus für Best Ager: Biken trainiert die Gehirnleistung und stärkt kognitive Funktionen. Auch die mentale Gesundheit profitiert, denn die Kombination aus Bewegung und Naturerlebnis wirkt stressabbauend und stimmungsaufhellend. Studien betonen zudem eine Stärkung sozialer Kontakte durch den erweiterten Aktivitätsradius, welche sich ebenfalls positiv auf die Psyche auswirkt.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Warum die Zukunft pflanzlich isst – mit Katrin Kasper, PR-Expertin für pflanzliche Ernährung und Foodtrends

![Katrin Kasper_credit_Dennis Williamson Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Katrin_Kasper_credit_Dennis_Williamson_Online_358773f745.jpg) ``` Katrin Kasper, PR-Expertin für pflanzliche Ernährung und Foodtrends ``` Immer mehr Menschen essen weniger Fleisch, Wurst und Milchprodukte. Sie ernähren sich pflanzlicher – nicht, weil sie müssen, sondern weil sie können. Sogar Discounter eröffnen heute eine vielfältige, genussvolle Welt an pflanzlichen Lebensmitteln. Wer sich darauf einlässt, merkt schnell: Es geht nicht um Verzicht, sondern um eine Bereicherung: Neue Aromen, neue Texturen, neue Möglichkeiten – die pflanzliche Küche ist längst dort angekommen, wo Genuss, Gewissen und Gesundheit zusammenfinden. Das Bewusstsein dafür wächst, wie sehr uns diese Ernährungsform guttut. Viele spüren bereits nach kurzer Zeit, wie sich mehr Leichtigkeit, Energie und Wohlbefinden einstellen. Pflanzlich zu essen wird zu einer Form von Selbstfürsorge und Wertschätzung – für den eigenen Körper ebenso wie für die Natur, unsere Mitgeschöpfe und die Gesellschaft. Nur ein Beispiel: Die internationale Forschungsgruppe Zero Carbon Analytics rechnet vor, wie weniger Fleischkonsum unser Gesundheitssystem entlasten würde: In Deutschland könnten 1,9 Milliarden Euro für Medikamente und Behandlung eingespart werden – genug, um 36.500 Pflegekräfte zu beschäftigen. Doch im Kern geht es um etwas anderes: um eine neue Idee von Luxus. Nicht stur am Gestern festhalten, sondern das Bessere entdecken. Eine pflanzenbetonte Ernährung öffnet Türen, statt sie zu schließen. Pflanzlicher zu essen bedeutet deshalb kein radikales Umdenken. Sondern die Einladung, Neues auszuprobieren – und direkt zu spüren, wie gut es tut. Mein Tipp: Essen Sie neugierig!