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21. Nov 2020

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Lifestyle

Gesund kochen geht auch einfach

Journalist: Alicia Steinbrück

Im Gespräch mit Jimi Blue Ochsenknecht, Schauspieler, Autor, Koch und Musiker, über die bevor-stehende festliche Zeit, Traditionen und die Gemütlichkeit des gemeinsamen Essens und Kochens.

Jimi, wie bist du zu deiner Leidenschaft, dem Kochen, gekommen?

Das hat schon ganz früh bei uns Zuhause angefangen. Da war es ein richtiges Ritual, gemeinsam um 19 Uhr am Tisch zu sitzen, und frisch und vor allem lecker zu essen. Mit 17 bin ich dann ausgezogen und habe auch immer gerne viele Leute eingeladen, um dann für meine Familie und Freunde zu kochen. Kochshows und -bücher verfolge ich auch schon, seit ich denken kann! 

Du hast ja auch ein eigenes Kochbuch veröffentlicht – wie kam es dazu? 

Meine Mutter hat mir mal ein Koch-buch geschenkt, da stand drin „Für meinen Starkoch“ (lacht). Für mein eigenes Buch „Kochen ist easy: Rezepte aus dem wahren Leben“ habe ich dann die Ge-richte, die ich sowieso immer zubereitet habe, nochmal gekocht und gemeinsam mit einem Verlag alles niedergeschrieben. Ich möchte zeigen, dass es nicht kompliziert ist, gesund und frisch zu kochen. Im Gegenteil: Das Buch richtet sich auch an Küchenanfänger und zeigt, wie der Umgang mit frischen und gesunden Lebensmitteln gelingt. 

Worauf achtest du denn beim Einkaufen von Lebensmitteln?

Besonders wichtig ist es mir, Basics immer zuhause zu haben – dazu zählt beispielsweise Pasta oder Sellerie. Ich überlege immer ein paar Tage im Vor-aus, was ich essen möchte, was ich dafür benötige und wo ich die Lebensmittel dann letztendlich herbekomme. Fleisch bestelle ich online über einen Lieferanten: So weiß ich, wo es herkommt, kenne die Qualität und kann mir sogar aussuchen, um was für eine Art Schwein, Huhn oder Rind es sich handelt. Wenn ich spontan Fleisch benötige, kaufe ich dies im Feinkostladen um die Ecke. Ich habe meinen Fleischkonsum aber auch deutlich reduziert. Für mich ist Fleisch ein Genussmittel, was mir gut schmeckt. Meistens esse ich es aber tatsächlich selbst zubereitet Zuhause – dann weiß ich, wie die Qualität ist. 

Weihnachten steht vor der Tür – wie sieht es da bei dir mit dem Menü und Traditionen aus?

Durch die aktuelle Lage und die gesetzlichen Vorgaben ist das dieses Jahr natürlich deutlich anders als in der Vergangenheit. Ich verbringe die Feiertage aber auf jeden Fall mit meiner Familie. Meine Mutter macht jedes Jahr ihre leckere Weihnachtsgans mit Knödeln und Rotkohl – ein Weihnachten ohne kann ich mir auch gar nicht vorstellen. Danach kommen dann immer leckere Desserts und natürlich die Bescherung. Für mich gehört es auch dazu, meiner Mutter bei der Vorbereitung unter die Arme zu greifen, beispielsweise schmecke ich am Ende nochmal alles ab und nasche das ein oder andere Stück Knödel.

A propos Bescherung: Besorgst du Geschenke last minute oder planst du das weit im Voraus?

Früher war ich der typische, gestresste Geschenkekäufer am 23. Oder sogar 24. Dezember. Mittlerweile hat sich das etwas geändert: Ich denke jetzt schon über die Geschenke rein. Sehr praktischist natürlich die WhatsApp-Gruppe mit unserer Familie, in die jeder seine Wünsche reinschreibt. 

Vor kurzem bist du mit deiner Freundin zusammengezogen. So ein Umzug bringt ja oft viel Stress mit sich: Wie habt ihr das mit der gesunden Ernährung und dem Kochen geregelt?

Wir haben oft Essen bestellt, da gibt es mittlerweile ja wirklich viele coole Apps. Und Essen bestellen bedeutet auch nicht gleich ungesundes Fast Food. Gerade in Berlin gibt es viele Restaurants und Cafés mit gesunden und nachhaltigen Angeboten. Die Küche war tatsächlich aber als erster Raum fertig, ich glaube, nach einer Woche. Es war mir sehr wichtig, möglichst schnell wieder selbst kochen zu können. Wir haben ja auch zwei Hunde, bei denen wir auch sehr auf die Ernährung achten. 

Alles in allem: Wie war das Jahr 2020 für dich? 

Wie bei den meisten Menschen hatte auch dieses Jahr Höhen und Tiefen – und natürlich noch mehr Umstellungen als sonst. Auch bei mir sind viele Jobs weg-gefallen. Andererseits habe ich versucht, die Zeit möglichst gut zu nutzen, und habe viel reflektiert. Wo stehe ich, wo möchte ich hin? Ich habe einige Konzepte und Ideen entwickelt – diese möchte ich dann 2021 umsetzen. Außerdem habe ich meine Freundin kennengelernt, das war natürlich auch etwas sehr Gutes.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.