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4. Apr 2019

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Gesundheit

Gesunde Füße ein Leben lang

Journalist: Kirsten Schwieger

Regelmäßige Fußpflege und gute Belüftung kann vielen Fuß- und Nagelkrankheiten vorbeugen. Vorsicht bei häufiger Nutzung von Nagellackentfernern.

Sie tragen uns durchs Leben, legen unzählige Kilometer zurück – und werden von vielen dennoch eher stiefmütterlich behandelt: die Füße. Nicht selten rächt sich diese Vernachlässigung irgendwann. Insbesondere im Alter, wenn die Geschmeidigkeit der Haut oder auch das Immunsystem nachlässt, kommt es bei vielen Menschen zu Krankheiten von Fuß und Fußnagel.

„Ab 50 hat jeder Zweite Fußpilz“, weiß dann auch der Tübinger Dermatologe Prof. Dr. med. Martin Schaller. In der zweiten Lebenshälfte wird die Haut trockener und rissiger, sodass der Pilz besser eindringen kann. Dringt der Fadenpilz auch in den Nagel ein, wird es meistens sehr unangenehm und langwierig für die Patienten. Nagelpilz ist die häufigste Infektionskrankheit von Fußnägeln. Behandelt wird er mit Antipilz-Lacken, oft auch parallel mit Tabletten.

Neben dem Fuß(nagel)pilz gibt es noch diverse andere Krankheiten, die den Füßen das Leben schwer machen. So führen Nagelbettentzündungen, eingewachsene Zehennägel, Hühneraugen, Warzen oder übermäßige Verhornung oft zu schmerzhaften Beschwerden, die (unbehandelt) in manchen Fällen sogar zu einer akuten Bedrohung für die Betroffenen werden können. Sobald Fußschmerzen oder Veränderungen an Haut und Nägeln auftreten, sollte deshalb ein Arzt konsultiert werden. Zur Risikogruppe für Nagelerkrankungen gehören Patienten mit Diabetes, Gefäßerkrankungen, Abwehrsystemschwäche oder Schuppenflechte. Diese Personengruppen sollte Infektionsquellen wie Schwimmbäder oder Saunen sowie jegliche Nagelverletzungen meiden.

Doch nicht nur Risikogruppen sollten Fußpflege betreiben und prophylaktische Maßnahmen zur Fußgesundheit ergreifen, sondern jeder, der gesund und beweglich bleiben möchte. Wer nicht selber Hand anlegen kann oder will, kann auf kosmetische oder medizinische Fußpfleger (Podologen) zurückgreifen. Selfmade-Pedikeure starten idealerweise mit warmen Fußbädern. Beim anschließenden Nagelschneiden sollten die seitlichen Nagelränder stehenbleiben. Überschüssige Hornhaut kann mit Bimsstein oder Feile entfernt werden. Anschließend freuen sich die Füße über Cremes mit rückfettender Urea oder Salicylsäure, welche Hornhautentstehung vorbeugt. 

„Wichtig ist auch, ein dauerhaft feuchtes Milieu an den Füßen zu vermeiden“, betont Schaller. Zehenzwischenräume also gut abtrocknen, Plastikschuh-Pausen einlegen und die Füße möglichst oft „lüften“. Für Nagelpflege von innen eignet sich Vitamin H, da es den Aufbau von Keratin fördert, aus dem Nägel hauptsächlich bestehen.

Häufiges Lackieren der Nägel, insbesondere mit Shellac, sollte mit Vorsicht genossen werden. Dabei sind es in erster Linie gar nicht die Lacke selber, sondern die Nagellackentferner, die mit Substanzen wie Aceton oder Alkohol die Nägel angreifen und ihnen Feuchtigkeit entziehen. Doch auch in manchen Nagellacken wurden fragwürdige Inhaltsstoffe gefunden – dabei gibt es bezahlbare Alternativen auf Wasserbasis mit natürlichen Ingredienzen. 

24. Sep 2025

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Gesundheit

Bunt ist frauengesund – mit Dr. Silja Schäfer

![SiljaSchäfer_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Silja_Schaefer_online_b0806d2908.jpg) ```Dr. Silja Schäfer, Hausärztin und Ernährungsmedizinerin``` **Frau Schäfer, dass die Ernährung allgemein zum Großteil aus Obst, Gemüse und Ballaststoffen bestehen sollte, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wie jedoch können Frauen ihre Gesundheit besonders gut fördern?** Indem sie vor allem auf eine stimmige Basis achten. Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. Das Motto sollte sein „Eat the rainbow“. Das bedeutet, dass wir Lebensmittel in allen Farben zu uns nehmen sollten. Wer das berücksichtigt, darf auch gern etwas zyklusorientiert essen und sich zum Beispiel während der Periode mal Schokolade oder ein Stück Kuchen gönnen, wenn das Bedürfnis da ist. **Wie stehen Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln?** Supplemente sind da sinnvoll, wo sie benötigt werden. Bei jungen Frauen mit starker Blutung etwa ist es manchmal notwendig, Eisen zuzuführen. Wer die Pille nimmt oder auch viel Stress hat, zum Beispiel durch Kleinkinder im Haushalt, der hat oft ein einen verstärkten Bedarf an B-Vitaminen. Im Winter herrscht bei sehr vielen Frauen ein Vitamin-D-Mangel. Allerdings sollte man die Notwendigkeit für Zusatzvitamine zuerst einmal beim Hausarzt abklären und sie nicht einfach nach dem Gießkannenprinzip verteilen. Ein Zuviel an Nahrungsergänzungsmitteln kann auch schaden. Und auch hier gilt: Die allgemeine Ernährung muss ausgewogen sein. Wer drei Burger im Fast-Food-Restaurant isst und denkt, sich dann mit einer Multivitamintablette als Ausgleich etwas Gutes zu tun, liegt leider falsch. **Wie verändert sich die Ernährung in den Wechseljahren?** Die Wechseljahre bedeuten Umschwung. Die Muskulatur wird weniger, wenn man sie nicht trainiert, und der Grundumsatz sinkt. Diese Voraussetzungen führen bei vielen Frauen zu Übergewicht und ungesundem Bauchfett. Das ist oft der Beginn zukünftiger Krankheiten. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung so einzustellen, dass man gar nicht erst ins Übergewicht kommt. Das klappt unter anderem durch regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und auch mal mehrstündigen Essenspausen zwischendurch. >Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. **Was können Frauen tun, wenn sie merken, dass in den 40ern die Hormone abfallen?** In den Wechseljahren nimmt erst das Progesteron, etwas später dann Östrogen, immer weiter ab. Frauen sollten jetzt darauf achten, genug Proteine zu sich zu nehmen, etwa aus Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und Bohnen. Zucker stört den Hormonhaushalt zusätzlich und sollte so gut wie möglich gemieden werden. Wichtig ist auch: Der Mythos „Fett macht fett“ ist falsch. Gesunde Fette sind wichtig für uns Frauen. Olivenöl, Leinöl, Fisch und Algen sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen und helfen ebenfalls, gut durch die Wechseljahre zu kommen. Wer vermehrt Probleme mit dem Hormonumschwung hat, kann fermentiertes Soja ausprobieren, am besten in Form von Misopaste oder Tempeh.