24. Dez 2021
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Lifestyle
Journalist: Kirsten Schwieger
Felix Neureuther verrät, warum er die Berge jetzt von unten nach oben erkundet, welche Rolle sein E-Bike dabei spielt und wohin ihn seine Lieblingsroute führt.
Ich bin durch eine Kreuzband-Knieverletzung aufs E-Bike gekommen. Dadurch konnte ich optimal die Belastung beim Fahren steuern, was mir unheimlich geholfen hat, wieder fit zu werden. Aber auch ohne Verletzung ist das E-Bike ein tolles Trainingsgerät für mich, da ich zum Beispiel gerade im Grundlagenausdauerbereich die Belastung für mich perfekt steuern kann. Und jetzt, wo ich nicht mehr trainiere, fasziniert es mich, dass ich mit dem E-Bike Gipfel erreichen kann – für solche Touren würde mir mit einem normalen Fahrrad schlicht und einfach die Zeit fehlen.
E-Bike und Natur passt für mich sehr gut zusammen, weil ich nicht abseits der Wege fahre und ich die Natur fast noch mehr genießen kann, weil es nicht so anstrengend ist. Außerdem habe ich auch ein normales Mountainbike, mit dem ich auch noch in die Berge fahre. Die Natur war mein Spielplatz, meine Ausbildungsstätte und mein Arbeitsplatz. Sie ist Teil meines Lebens, aus der ich unglaublich viel Energie ziehe. Die Faszination für die Natur steckt mir quasi in den Genen, mein Ururgroßvater war einer der ersten Glaziologen, der schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Erster die Gletscher der Alpen untersucht hat.
(Lacht) Nicht wirklich neu entdeckt. Das wunderschöne Garmisch-Partenkirchen erkunde ich schon seit meiner Kindheit. Aber ich kann zum Beispiel mit dem E-Bike zuerst auf einen Berg hochfahren und dann zusätzlich noch auf einen Gipfel besteigen, weil noch Kraft übrig ist. Dieses Bike and Hike Erlebnis gefällt mir sehr!
Bei uns in Garmisch auf die Enning-Alm hoch. Das ist eine sehr schöne Strecke vorbei an Wasserfällen mit tollen Blicken auf die umliegenden Gebirge. Die gut anderthalb Kilometer langen Strecke hat es aber auch in sich. Dafür lockt am Ende eine grandiose Aussicht auf Garmisch-Partenkichen. Außerdem kann man von dort aus auch noch sehr gut auf einen Gipfel gehen.
Ja haben wir. Unsere Kinder saßen im Anhänger und wir konnten mit dem E-Bike lange Ausflüge machen und die Natur erleben und genießen. Es ist uns wichtig, dass unsere Kinder die Schönheit der Natur auf vielfältige Art und Weise kennenlernen. In unseren Toskana-Urlaub, aus dem wir gerade zurückgekehrt sind, habe ich das E-Bike allerdings nicht mitgenommen.
Meistens fahre ich zusammen mit der Familie. So können wir unsere beiden Kinder auch in noch recht jungen Jahren die fantastische Bergwelt zeigen und gemeinsam Zeit verbringen. Ab und zu fahre ich aber auch alleine. Bewegung tut mir gut und ich bekomme auf diese Weise den Kopf frei.
Beim E-Bike ist es wie bei allen anderen Sportarten auch: Man sollte sich und seine Leistungen nie überschätzen.