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12. Jun 2024

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Gesellschaft

Glänzendes Depot

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: rc.xyz NFT gallery/unsplash

Diversifizierung ist das A und O, insbesondere für Anlegende im Rentenalter. In unsicheren Zeiten wie diesen sind Edelmetalle eine gute Beimischung fürs Depot.

Mit steigendem Alter reduziert sich die Fähigkeit, finanzielle Verluste durch lange Anlagedauern auszugleichen. Durch die Streuung der Anlagen können Anlegende potenziell von verschiedenen Wachstumschancen profitieren, ohne übermäßige Risiken einzugehen. Neben vergleichsweise sicheren Assets wie Tages- und Festgeld oder Anleihen eignen sich auch Edelmetalle zur Diversifizierung des Anlageportfolios. Wenn Aktienmärkte einbrechen oder Papiergeld an Wert verliert, können sie ein stabilisierendes Element darstellen. So besitzen Edelmetalle in der Regel eine geringe Korrelation mit traditionellen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen. Das bedeutet, dass sie oft unabhängig von den Bewegungen dieser Märkte performen. In Zeiten, in denen Aktienmärkte fallen, tendieren die Preise von Edelmetallen dazu, stabil zu bleiben oder sogar zu steigen. Allerdings sollten Edelmetalle nicht mehr als 15 Prozent des Anlagevermögens ausmachen, wobei der Schwerpunkt auf Gold liegen sollte und andere Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium nur im geringen Umfang dazu gemischt werden sollten.

Während Währungen und andere Vermögenswerte durch Inflation, Währungskrisen und Kriege an Wert verlieren können, haben Gold und Silber ihre Kaufkraft über Jahrhunderte hinweg bewahrt. Insbesondere Gold ist eine Krisenwährung, obwohl sein Wert auch Schwankungen unterworfen ist und das Metall dadurch eine spekulative Geldanlage darstellt. Die Schwankungsbreite von Silber ist zwar noch deutlich größer, dennoch gehört das Metall in begrenztem Rahmen auch in die Altersvorsorge, denn wenn die Wirtschaft boomt, kann es deutlich größere Renditen erzielen. Auch wenn Edelmetalle nicht wie Aktien oder Immobilien Dividenden oder Gewinne erwirtschaften, werden durch ihren Verkauf ordentliche Renditen realisierbar. So hat sich der Goldpreis innerhalb der vergangenen 25 Jahre verneunfacht. Die Goldperformance liegt seit 20 Jahren bei durchschnittlich 9,5 Prozent und kann somit als erheblicher Wertzuwachs und Teil der Altersvorsorge betrachtet werden.

Gold als Altersvorsorge sollte in physischer Form gekauft werden. Im Gegensatz zu Papiergeld oder digitalen Vermögenswerten, die in einer Finanzkrise wertlos werden könnten, haben Gold und Silber einen intrinsischen Wert. Sie sind ein knappes Gut und können nicht beliebig vermehrt werden. Die physische Präsenz gibt insbesondere älteren Anlegenden ein Gefühl der Sicherheit und Stabilität. Der Markt für Edelmetalle ist weltweit anerkannt und hochliquide. Dies bedeutet, dass sie relativ leicht zu kaufen und zu verkaufen sind, auch für weniger technikaffine Menschen. Auch ist ihr aktueller Marktwert leicht nachvollziehbar. Für die Altersvorsorge kann es sinnvoll sein, regelmäßige Goldkäufe zu tätigen, um sich durch die zeitversetzten Käufe einen stabilen Durchschnittspreis, den sogenannten „Cost-Average-Effekt“, zu sichern. Neben Einmalanlagen lässt sich mit einem Goldsparplan beispielsweise schon mit monatlich 25 Euro eine Goldreserve anlegen. Bereits mit dem ersten Sparbeitrag wird Geld in Bruchanteilsgold getauscht. Sobald das Sparziel erreicht ist, erfolgt der Kauf des jeweiligen Produkts wie Goldbarren oder Unzenmünzen.

Steuerliche Vorteile

Gewinne aus dem Verkauf von Münzen und Barren aller physischer Edelmetalle sind nach einer Haltefrist von einem Jahr grundsätzlich steuerfrei. Physisches Anlagegold in bestimmten Maßeinheiten ist sogar mehrwertsteuerfrei. Eine Kapitalertragssteuer, auch Abgeltungssteuer genannt, fällt grundsätzlich nicht an, da Edelmetalle keine laufenden Erträge abwerfen.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.