Diesen Artikel teilen:

27. Jun 2024

|

Gesellschaft

Gute Aussichten für die Gesundheit – mit Melanie Wendling

Journalist: Julia Butz

|

Foto: bvitg e.V., Hillside7/pixabay

Ein Blick in die Zukunft des Gesundheitswesens. Melanie Wendling, Geschäftsführerin Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. im Interview.

Online.jpg Melanie Wendling, Geschäftsführerin Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.

Frau Wendling, die digitale Transformation des deutschen Gesundheitswesens ist in vollem Gange. Wo stehen wir aktuell?

Die digitale Transformation hat zweifellos Fahrt aufgenommen. Zu den Meilensteinen gehören u. a. das E-Rezept, das seit Anfang des Jahres gesetzlich verpflichtend ist und immer besser im Versorgungsalltag angekommen ist. Außerdem wird die Telemedizin immer gängiger: Videosprechstunden werden von Patienten und Ärzteschaft sehr gut angenommen. Und ab 15. Januar 2025 geht es auch endlich mit der elektronischen Patientenakte für alle los. Da gibt es dringenden Nachholbedarf. Nicht nur, was die technische Seite angeht: Eine ehrliche Kommunikation von allen Beteiligten dazu ist unentbehrlich. Denn natürlich wird nicht von Anfang an alles reibungslos funktionieren, Organisationsabläufe in Praxen und Krankenhäusern werden sich verändern.

Stichwort Telemedizin: Was braucht es, damit das digitale Gespräch zwischen Arzt und Patient Normalität wird?

Zeit! Wir sind in Deutschland gewohnt, zum Arzt zu gehen. Dass eine Krankschreibung nach einem digitalen Gespräch möglich und sinnvoll ist, lernen wir gerade – auch als Lehre aus der Pandemie: Für jeden sind hier die Vorteile klar erkennbar, wenn Patienten mit beispielsweise lästigen Erkältungskrankheiten nicht ins Wartezimmer müssen und so Ansteckungen vermieden werden können. Normal wird auch der Einsatz von telemedizinischen Anwendungen in ländlichen Gebieten, wo nicht genügend Arztpraxen vorhanden sind. Das sind positive Beispiele, die überzeugen.

Wie steht es um die Bereitschaft der Inanspruchnahme seitens der Patienten?

Patienten stehen der Digitalisierung des Gesundheitswesens sehr positiv gegenüber, das belegen zahlreichen Umfragen. Die gesellschaftliche Akzeptanz ist vorhanden. Natürlich ist es immer wünschenswert, wenn die Patienten kompetent digitale Anwendungen nutzen können. Da sehe ich aber das Bundesgesundheitsministerium und die Krankenkassen in der Pflicht, der Bevölkerung, so gewünscht, Fähigkeiten zu vermitteln. Eines ist aber klar: Digital Health-Angebote müssen benutzerfreundlich und intuitiv sein und mir als Patientin einen Vorteil bringen, dann werden sie auch genutzt.

Was kann man für die Zukunft bei der digitalen Versorgung noch erwarten? Welche Potenziale bietet dabei z. B. Künstliche Intelligenz?

KI hat das Potenzial die Patientenversorgung entscheidend zu verbessern. Sie kann Studien auswerten und bei der Diagnose unterstützen. Darüber hinaus können mit KI Bilddaten ausgewertet und analysiert werden und sogar aus dem gesprochenen Anamnesegespräch ist es mit Hilfe von KI möglich, Informationen zur Diagnoseerstellung herauszufiltern. KI ist eine Chance – wenn wir sie als solche begreifen und nutzen!

Wie sieht Ihre Vision eines zukünftig vernetzten Gesundheitswesens aus?

Aller guten Dinge sind drei: Alle Systeme und Anwendungen im Gesundheitswesen sind miteinander kompatibel und ermöglichen einen reibungslosen Datenaustausch. Bürokratische Hürden werden durch digitale Prozesse abgebaut und Forschung wird durch den Austausch von Daten beschleunigt. Ich bin zuversichtlich, dass wir das mit Teamwork aller Beteiligten hinbekommen werden. Der Anfang ist gemacht.

Interessanter Fakt:

Der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. arbeitet mit seinen Mitgliedsunternehmen daran, die Gesundheits-IT für alle Versorgungsbereiche zu etablieren und ist als Organisation für eine Vielzahl von Veranstaltungen verantwortlich, u. a. die DMEA, Europas führendes Event für Digital Health.

23. Okt 2025

|

Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.