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3. Jul 2023

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Lifestyle

Hämorrhoiden – unangenehm, aber natürlich

Journalist: Pia Rische

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Foto: Lauren Richmond/unsplash

Hämorrhoiden treten häufig auf und sind trotzdem ein unangenehmes Thema. Wir klären wichtige Fakten und zeigen, dass es keinen Grund gibt, sich zu schämen.

Hämorrhoiden sind etwas ganz Natürliches! Sie sitzen am Ausgang des Enddarms, sind gut durchblutete, ringförmig angeordnete Gefäßpolster und zusammen mit dem Schließmuskel dafür verantwortlich, dass der Darm nach außen richtig schließt. Erst wenn Hämorrhoiden vergrößert sind, können sie mitunter Beschwerden verursachen. Bei Erwachsenen über 30 hat schätzungsweise jeder Zweite Probleme mit Hämorrhoiden. Am häufigsten aber tritt das sogenannte Hämorrhoidalleiden zwischen dem 45. und dem 65. Lebensjahr auf.

Symptome sind beispielsweise Nässen, Juckreiz, Brennen am After oder schmerzlose Blutungen, die während oder kurz nach dem Stuhlgang auftreten können. Ursachen für Blutungen sind fester Stuhlgang oder zu starkes Pressen, wobei die dünnen Gefäßwände der Hämorrhoiden beschädigt werden. Daneben können häufiger Durchfall, Übergewicht, eine Schwangerschaft, eine überwiegend sitzende Lebensweise, das Heben schwerer Lasten oder eine angeborene Bindegewebsschwäche dazu führen, dass sich Hämorrhoiden vergrößern.

Unterschieden werden-  je nach Ausprägung -  vier Schweregrade. Im ersten Grad sind die Hämorrhoiden zwar vergrößert, aber von außen nicht sichtbar. Sobald sich die Hämorrhoiden weiter vergrößern  oder beim Stuhlgang aus dem After heraustreten, sich aber von selbst wieder verkleinern und ins Innere zurückziehen, spricht man vom zweiten Grad. Beim dritten Grad sind die Hämorrhoiden dann stark vergrößert, sodass sie bei körperlichen Aktivitäten oder dem Stuhlgang heraustreten und lediglich mithilfe der Finger wieder zurückgeschoben werden können. Treten Hämorrhoiden dauerhaft aus dem After heraus, ohne dass man sie manuell zurückschieben kann, liegt ein Hämorrhoidalleiden vierten Grades vor. Ein weiteres Anzeichen hierfür ist verstärktes Bluten aus dem After. Generell gilt: Je größer die Hämorrhoiden, desto stärker sind in der Regel die Beschwerden.

Bei leichter Vergrößerung der Hämorrhoiden können Salben, Sitzbäder, eine Ernährungsumstellung oder eine Anpassung des Verhaltens beim Stuhlgang helfen, Beschwerden zu lindern.

Entsprechend der Schweregrade gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Bei leichter Vergrößerung der Hämorrhoiden können Salben, Sitzbäder, eine Ernährungsumstellung oder eine Anpassung des Verhaltens beim Stuhlgang helfen, Beschwerden zu lindern. Diese Behandlungen sind zum Teil wissenschaftlich nicht ausreichend untersucht und können oft nur kurzfristig helfen. Eine bewährte Therapie von Hämorrhoiden ersten und zweiten Grades ist die Verödung. Hierbei wird ein Wirkstoff gespritzt, der die Durchblutung der Hämorrhoiden verringert. Treten Hämorrhoiden häufiger nach außen, kommt eine Gummibandligatur in Frage, bei der die Hämorrhoiden abgebunden werden und nach einiger Zeit abfallen. Unter Umständen kann es notwendig sein, Hämorrhoiden operativ zu entfernen. Bleiben harmlose Hämorrhoiden unbehandelt, können sich Beschwerden verschlimmern, weshalb es ratsam ist, rechtzeitig mögliche Beschwerden abzuklären!

Obwohl viele erwachsene Menschen unter vergrößerten Hämorrhoiden leiden, ist nur ein Bruchteil der Patienten in ärztlicher Behandlung. Neben Tastuntersuchungen des Afters und Enddarms kann zusätzlich mithilfe einer Enddarmspiegelung abgeklärt werden, ob vergrößerte Hämorrhoiden vorliegen. Die Untersuchungen sind in der Regel schmerzfrei und für medizinisches Personal Alltag. Es gibt also keinen Grund, sich zu schämen. Geeignete Anlaufstellen sind hausärztliche Praxen oder eine Fachpraxis für Proktologie!

Wie bei allen medizinischen Beschwerden gilt: Frühzeitig einen Arzt aufsuchen! Unter Umständen liegen keine Hämorrhoiden, sondern harmlose Marisken vor, die in der Regel keine schmerzhaften Symptome verursachen. Hilfreiche Untersuchungen sind weniger schlimm als erwartet und können langfristig helfen!

23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.