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23. Mär 2023

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Wirtschaft

Herausforderungen der Logistikbranche

Journalist: Jörg Mathis

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Foto: Presse

Jörg Mathis, CEO von GS1 Switzerland und Präsident von Swiss Supply.

Klimawandel, Digitalisierung und Fachkräftemangel: Um dauerhaft wirtschaften zu können, ist die Logistikbranche darauf angewiesen, neue Lösungen für die gegenwärtigen Herausforderungen zu nutzen.

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt weltweit weiter an Bedeutung. Dazu zählen Dekarbonisierung, alternative Energielösungen, Kreislaufwirtschaft und ein geschärftes Umweltbewusstsein. Die Lean & Green Initiative ist nur ein Beispiel, die zeigt, dass es möglich ist, die Logistik CO₂-neutral zu gestalten und die Schweiz nachhaltig zu verändern.

Auch die geforderte Kreislaufwirtschaft wird Lieferketten verändern und neue Geschäftsmodelle in der Logistik ermöglichen. So erfordert das Modell Kreislaufwirtschaft aus meiner Sicht ein Überdenken der Produktions-, Verteilungs- und Konsummodelle. Vor diesem Hintergrund hat die Verfügbarkeit von korrekten Datensätzen grosse Bedeutung. Besonders wichtig wird in dem Konzept der «unendlichen Liefernetzwerke» vor allem die Nutzung der Daten über Unternehmensgrenzen hinweg.

Damit sich aber die Systeme der verschiedenen Unternehmen verstehen können, braucht es eine gemeinsame Sprache – einen globalen Standard. Über zwei Millionen Unternehmen auf der ganzen Welt nutzen die GS1 Standards um Produkte, Standorte oder Versandeinheiten zu identifizieren, relevante Daten zu erfassen und diese mit Geschäftspartner auszutauschen und zu teilen. Viele Unternehmen in der Logistikbranche haben die Weichen hierfür schon gestellt.

Wer die Standards des GS1 Systems nutzt, weiss genau, wann welche Ware wo ist. Die Abläufe in der Supply Chain werden transparent und als integriertes System effizient steuer- und kontrollierbar. Gemeinsam mit den Mitgliedern sorgt GS1 Switzerland für durchgängige Lösungen, welche branchenübergreifend allen Marktteilnehmenden einen Nutzen ermöglicht.

Obwohl die Logistik zum systemrelevanten Rückgrat der Volkswirtschaft zählt, wird dessen Leistungsbeitrag unterschätzt. Eigentlich Schade und zu Unrecht, denn die Logistik besteht aus mehr als nur Paletten hin- und herschieben. Zum angestaubten Image kommt auch noch der markante Fachkräftemangel hinzu. Die Branche schafft es nicht, die offenen Stellen zu besetzten. Gut qualifizierte Fachkräfte im Bereich Logistik sind nicht nur in der Schweiz Mangelware.

Die Organisation Swiss Supply und ihre Kooperationspartner wollen mit verschiedenen Initiativen die Wertschätzung, Sichtbarkeit und Ansehen von Logistik, Supply Chain und Transport in der Öffentlichkeit verbessern und den Nachwuchs für die vielseitigen Karrierewege und Bildungsmöglichkeiten begeistern.
Die Logistik wird in Zukunft weiter an Komplexität zulegen. Innovative Verteilsysteme und nachgelagerte Feinverteilung in Ballungszentren verlangen im Betrieb nach qualifizierten Fachkräften. Investitionen in den Branchennachwuchs zahlen sich aus, denn eine funktionierende Logistik ist wichtig.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes