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22. Jun 2023

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Lifestyle

Homestyling mit Mode-Ikone Bruce Darnell

Journalist: Julia Butz

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Foto: Studio Mr. Smith/Inmedia Studios Ibiza

Bruce Darnell hat als legendärer TV-Juror ein großes Publikum begeistert und ist auf dem besten Wege, dies als Interieur-Designer ebenso zu tun.

Mode-Ikone, Choreograph, Fashionstylist, TV-Host und nun Interieur-Designer. Bruce Darnell, wie kam es dazu?
Ich bin ein Weltenbummler und war mein ganzes Leben unterwegs, habe in Paris, Tokyo, New York und London gewohnt und viele Hotels, Restaurants und tolle Locations gesehen – und luxuriöse Interieurs. Ich weiß, was gutes Interieur-Design ausmacht. Und: Fashion is my Passion. Und dazu gehört für mich als Design-Lover auch Homestyling. Die Kombination aus Fashion, Design und einem Gefühl von Zuhause – das ist meine Ambition. Vor allem in diesen unsicheren Zeiten ist es noch viel wichtiger geworden, Räume zu schaffen, in denen man sich rundum wohlfühlt, frei und geborgen. Und wo die Seele atmen kann.

Sie schreiben: Die Essenz von Interieur-Design dreht sich immer um den Menschen.
Der Mensch und dessen Leben stehen für mich an erster Stelle. Zunächst geht es doch darum, zu erspüren: Wie tickt ein Mensch und was kann ich für ihn tun? Meine persönliche Note soll dazu beitragen, Räume in perfekter Ausgewogenheit zu gestalten. Mein Ego wird dabei weggestellt. Es geht darum, auf den Menschen zuzugehen, ihm zuzuhören, seine Wünsche zu erspüren und so ein für ihn bestmögliches Zuhause und einen persönlichen Raum voller Harmony zu schaffen, in dem er sich wohlfühlt. Zu 100 %.

Also auch eine Sache des Vertrauens?
Auf jeden Fall. Ich habe 40 Jahre als Choreograf für die Fashionindustrie gearbeitet. Vertrauen und Empathie haben mich in diese Position gebracht. Und: I mean, ich bin Bruce Darnell. Ich bin sehr emotional, wie viele wissen und das braucht man auch für diesen Prozess.

„Interieur-Design kann helfen, zu atmen oder sich freier zu fühlen, z. B. durch luftige Naturstoffe oder den Lichteinfall in einen Raum.“

Das erklärt Ihre Aussage, Interieur-Design sei viel mehr als Inneneinrichtung.
Ja. Interieur-Home-Styling ist ein Process. Es geht nicht nur um Ausstattung oder Möblierung, es geht darum, einen Raum zu verstehen, den Raum und die Energy, die dort fließt, wirken zu lassen und bestmöglich zu unterstützen. Dazu kann es auch mal nötig sein, eine Wand einzureißen, um das Licht oder die Ausrichtung eines Innen- auf den Außenraum zu optimieren. Manchmal reicht es auch aus, vorhandene Stücke anders zu arrangieren oder neu auszurichten. Interieur-Design kann helfen, zu atmen oder sich freier zu fühlen, z. B. durch luftige Naturstoffe oder den Lichteinfall in einen Raum. Oder kann inspirieren, indem ich durch Farben und Kontraste ein Fest für die Augen erschaffe. Es geht nicht darum, ein paar bunte Vasen auf einen Holztisch zu stellen oder neue Kissen zu kaufen: Es geht darum, positive Energy und Harmony zu kreieren, einen Raum und den Menschen zu verstehen und daraus die perfekte Symbiose zu schaffen.

Gibt es Lieblingsmaterialien, mit denen Sie arbeiten?
Ich liebe z. B. den Kontrast von handgefertigten Texturen und glatten modernen Oberflächen oder einen minimalistischen Look, der mit ausgewählten Vintage-Stücken oder Contemporary Design-Elementen Linien und Kurven in einen Raum einbringt. Oftmals gehe ich mit dem Kunden gemeinsam auf eine Art Entdeckungsreise von Stoffen und Keramik, von Materialien und Texturen, Farben und Stilen. Um die Essenz des Menschen und seine Geschichte bestmöglich durch Interieur auszudrücken zu können.

Welche Rolle spielen Handarbeit oder Kunsthandwerk für Sie?
Das ist ausschlaggebend. Ich arbeite mit vielen internationalen Künstlern zusammen, habe auch aus meinen eigenen Beständen wunderbare Kunstwerke, auch klassische Malerei im Sortiment. Deshalb heißt mein Unternehmen Interieur Art & Home Styling. Und ich finde es ganz wichtig, Kunstwerke anzubieten, die man sich auch leisten kann. Ich plane einen eigenen Onlineshop aufzubauen, über dem man sich einzelne Accessoires bestellen kann. Aktuell arbeite ich mit meinem Team an einem ersten Duftkerzen-Sortiment.

Inspiration und Gedankenfreiheit holen Sie sich auf Ibiza. Was macht Ihren neuen Lebensmittelpunkt so besonders?
Das Licht, das Licht, das Licht. Ibiza war schon immer meine Lieblingsinsel und eines meiner liebsten Plätze auf der Welt. Dann die Vitality, der Special Ibiza-Lifestyle und natürlich die Natur … Es macht mich einfach sehr glücklich und ich bin sehr dankbar, hier zuhause zu sein. Zudem bekomme ich hier die kreative Leichtigkeit die ich benötige, um internationale Projekte im Interior-Design oder auch nur einen Touch-Up im Home-Styling zu verwirklichen, egal wie groß oder klein der Auftrag ist.

„Zu viele Dinge im Außen können von unserem wahren Selbst Ablenken.“, sagt der Kunstliebhaber, der den minimalistischen Einrichtungsstil einst gelernt und die Art-of-Minimalistic-Furniture auch heute anwendet, um aufzuräumen und der Seele zu ermöglichen, sich frei und in Frieden zu fühlen.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.