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24. Sep 2019

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Business

Hotspots – heiß geliebt, nicht ungefährlich

Journalist: Katja Deutsch

Die EU fördert mit Millionenbeträgen die Einrichtung von kostenlosem, öffentlichem WLAN. Doch die wenigsten Nutzer wissen um die Risiken.

Wo ist der nächste Geldautomat, die nächste Tankstelle, der nächste Supermarkt? Ein schneller Blick auf das Smartphone liefert sofort Antworten – zumindest, wenn man sich gerade in einer Stadt oder einem Landstrich bewegt, in der es Hotspots gibt. Sonst muss die mobile Datennutzung aktiviert werden, was schnell teuer werden kann.

Hotspots sind öffentlich zugängliche, drahtlose Internetzugangspunkte, die von privaten Betreibern aus Gastronomie, Geschäften und Hotels und auch von großen öffentlichen Einrichtungen wie Bahnhöfen, Flughäfen, Krankenhäusern, Universitäten und Behörden installiert werden. Umgangssprachlich nennt man diese Hotspots für kabelfreie Kommunikation WiFi oder WLAN (Wireless Local Area Networks). Stellt der Betreiber die Nutzung des Internets allgemein kostenlos zur Verfügung, spricht man von Open WLAN oder Public WLAN. Die Anmeldung und Datenübertragung eines Hotspots erfolgt meistens über den IEEE-802.11b/n-Standard. Der neueste Standard 802.11ac ist jedoch nur auf 5Ghz verfügbar und damit oftmals für Public WiFi nicht kompatibel.

Nötig sind dazu geeignete Mobilfunk-Basisstationen, die idealerweise für eine hohe Bandbreite mit Glasfaserleitungen angebunden sein sollten, nur selten funktionieren diese auch mit (dem weitaus langsameren) Richtfunk. 

Frankreich und Großbritannien sind in der Bereitstellung kostenloser öffentlicher Internetnutzung weit fortschrittlicher als Deutschland: In Paris kann man bereits seit 2007 an über 260 öffentlichen Plätzen kostenlos im Internet surfen, London schuf zu den Olympischen Spielen das größte, öffentliche WLAN Netzwerk Europas.

Doch dank Europäischer Kommission kommt Bewegung aufs Smartphone. Vor zwei Jahren startete die Initiative WiFi4EU, die Gemeinden und Städten in ganz Europa ein Budget von insgesamt 120 Millionen Euro zur Verfügung stellt, um vor Ort eigenes Public WLAN aufzubauen. Für die erste Registrierungsrunde 2018 bewarben sich 13.000 Gemeinden, 2.800 erhielten zur Schaffung von Hotspots jeweils 15.000 Euro. In Deutschland zählten 224 Kommunen zu den Glücklichen, darunter auch Städte wie Wiesbaden. Sie müssen nun mindestens drei Jahre lang kostenloses WLAN anbieten und dabei mindestens 30 Mbit/s im Downstream ermöglichen. Im April dieses Jahres startete die zweite Ausschreibungsrunde.

„2020 soll jedes Dorf und jede Stadt in Europa über einen kostenlosen WLAN-Internetzugang in der Nähe der Hauptzentren des öffentlichen Lebens verfügen“, sagt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Die Suche nach der nächsten Konditorei oder dem nächsten Fischhändler wird also langsam einfacher, denn immer mehr Städte, Kommunen und Zusammenschlüsse von Händlern bieten kostenloses Public WLAN an. Das ist für die Betreiber nicht billig und nicht ganz einfach umzusetzen: Man braucht höhere Standorte wie Lichtmasten, eine schnelle Internetverbindung und muss ausreichend WLAN-Antennen montieren, um den Service im ganzen Gebiet zu ermöglichen. Und der wird sehnlichst herbeigewünscht: Laut einer Studie von EarsandEyes finden 73 Prozent, dass Deutschland unbedingt eine bessere Versorgung mit freiem, öffentlichen WLAN braucht. Um Zugangsmöglichkeiten für alle zu schaffen, moderner zu werden und die Lebensqualität zu erhöhen.

Seitdem im Jahr 2017 die so genannte Störerhaftung für WLAN-Betreiber abgeschafft wurde, und Unternehmer und Privatpersonen nicht mehr für rechtswidriges Verhalten ihrer Nutzer haften, haben sich die Nutzerzahlen spürbar erhöht.

Denn es ist ja auch enorm praktisch, mal eben im Café auf seinem Smartphone kostenlos das Kinoprogramm anzugucken, ein paar WhatsApp-Mitteilungen zu schreiben, Nachrichten zu lesen und schnell eine Rechnung online zu überweisen.

Enorm praktisch finden das Public WLAN nicht nur Millionen Nutzer, sondern leider auch Hacker. Denn alle vom Smartphone, Tablet oder Notebook per Funk oder Infrarotlicht gesendeten Daten gelangen in der Regel unverschlüsselt über den Router des Hotspot-Anbieters und können mittels spezieller Software vergleichsweise einfach abgefangen und ausgewertet werden. Kontoverbindungen und Passwörter können dadurch schnell und unbemerkt in fremde Hand gelangen – und aus dem Traum vom kostenlosen Surfen wird ein Alptraum. Sensible Daten sollten deshalb nur auf sicheren SSL-Verbindungen, erkennbar an htpps-Seiten und einem Schloss im Browser, eingegeben werden.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik rät dazu, die WLAN-Funktion auf seinem Smartphone nur dann einzuschalten, wenn sie tatsächlich benötigt wird, vertrauliche Daten nicht abzurufen und Überweisungen lieber von zuhause zu tätigen. Weiterhin sollte man die Datei- und Verzeichnisfreigaben auf dem mobilen Endgerät deaktivieren, denn je nach Konfiguration kann das eigene Gerät im Netzwerk für andere sichtbar und manipulierbar sein, zudem sollte die automatische Anmeldung an bereits bekannten Hotspots deaktiviert werden.

Im Idealfall sichert man sein mobiles Endgerät mit Virtual Private Network (VPN), einem meist kostenpflichtigen Dienst, der eine direkte, verschlüsselte Verbindung zwischen dem Handy und dem VPN Provider herstellt – der Hotspot überträgt also nur unbekannte, verschlüsselte Daten.

Nicht selten richten Hacker übrigens an Bahnhöfen und Flughäfen ein seriös lautendes WLAN ein (wie zum Beispiel Bahnhofköln oder Frankfurtflughafen), deshalb ist die Gefahr gerade an diesen von sehr vielen Menschen genutzten Hotspots groß, hier an den Falschen zu geraten. Unter wlanmap.com und der App WLAN Instabridge lassen sich alle Standorte verfügbarer Hotspots anzeigen.

10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.