25. Mai 2023
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Lifestyle
Journalist: Katja Deutsch
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Foto: Blue Bird/pexels
Das Zusammenleben von Mensch und Hund braucht gewisse Regeln, die der Hund erlernen muss. Kleine Belohnungen bringen schnelle Fortschritte.
Die Begegnung von Joggern, Hunden und Haltern führt nicht selten zu erhöhter Ausschüttung von Stresshormonen von allen drei Beteiligten. Überholt die Läuferin oder der Läufer den Hund von hinten, setzt unmittelbar der Jagdtrieb des Vierbeiners ein und eine wilde Verfolgung beginnt – Stress für Läufer, Hund, Besitzer! Kommt die Joggerin oder der Jogger frontal auf das Tier zu, fühlt es sich wiederum schnell bedroht und fletscht knurrend die Zähne – oder will spielen und springt die Sporttreibenden fröhlich an. Ebenfalls Stress für Läufer, Hund, Besitzer! Herrchen und Frauchen müssen ihr Tier dann entweder zurückbrüllen oder mit ganzer Kraft an der Leine halten. Entspanntes Gassigehen sieht anders aus, entspanntes Joggen erst recht.
Neben ein paar Stunden auf dem Hundeplatz, wo man bereits mit Welpen die ersten Übungen zur Hundeerziehung durchführen sollte, werden auch mit älteren Hunden Situationen wie die mit Joggerinnen und Joggern sehr gut trainiert. Indem man seinen Vierbeiner jedes Mal lobt, wenn er eben nicht hinterherjagt, anbellt oder anspringt, lernt das Tier, mit seinen Instinkten umzugehen und sich an andere Menschen anzupassen. Dadurch wird das Leben auch für den Hund selbst leichter. Wer sein Loben, Kuscheln und Streicheln mit einem „Hundeleckerli“ unterstreicht, erhöht die Bindung, denn Füttern hat eine enorme soziale Komponente. Durch Belohnungs-Snacks hat man in früher brenzligen Situationen schnell die bessere Kontrolle. Wichtig ist, dass man den Hund für etwas belohnt, was er gelernt hat, nämlich zu gehorchen, zu kommen, zu sitzen, nicht zu bellen usw. Es geht nicht darum, sein Tier im Voraus zu „bestechen“, sondern es zu belohnen, wenn es das gewünschte Verhalten zeigt.
Pro fünf Kilogramm Körpergewicht erhält ein Hund 200 bis 400 Gramm Futter, wer also Hundeleckerli gibt, sollte diese 50 bis 100 Gramm von der täglichen Futtermenge abziehen.
Pro fünf Kilogramm Körpergewicht erhält ein Hund 200 bis 400 Gramm Futter, wer also Hundeleckerli gibt, sollte diese 50 bis 100 Gramm von der täglichen Futtermenge abziehen. Denn etwa jeder zweite Hund ist hierzulande bereits zu dick. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe sollte drin sein: Sogenannte natürliche Snacks aus getrocknetem Tierfleisch enthalten oft viel Fett. Zucker, Schokolade und besonders Süßstoffe wie Xylit und Birkenzucker sind Gift für Hunde. Getreide dagegen löst entgegen vieler Befürchtungen nur in den seltensten Fällen Allergien aus, ist aber im Vergleich zu Fleisch ein billiger Füllstoff. Hundetrainer empfehlen daher Trainings-Cookies, halbfeuchte Trainess und Miniwürstchen, also Belohnungen, die schnell und ohne großes Kauen geschluckt werden können. Farbe und Form sind dem Tier herzlich gleichgültig. Viele Hundebesitzer backen ihre Leckerlis auch selbst, um bei den Inhaltsstoffen auf Nummer Sicher zu gehen.
Der Hund soll sehen, dass man eine Belohnung in der Hand hält. Deshalb nimmt man es vor seinen Augen in die Hand und verschließt es in der Faust, die man ihm unter die Nase hält. Ein „Sitz“ mit Blickkontakt und das Leckerli in der Hand bringen Hunde schnell dazu, Joggerinnen ohne große Aufregung passieren zu lassen und sich ganz auf seinen Besitzer oder seine Besitzerin zu konzentrieren. Das Gleiche gilt bei roten Ampeln, Ball spielenden Kindern, Rad fahrenden Kindern, auf dem Markt, in öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Betrunkenen, und bei Menschenmengen allgemein. Geübt, gelernt, belohnt – und schon können Frauchen und Herrchen, Joggerinnen und Jogger, und natürlich die Hunde selbst ein viel schöneres Leben haben.