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4. Nov 2019

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Lifestyle

„Ich genieße jede Sekunde auf der Piste“

Journalist: Armin Fuhrer

Ex-Ski-Ass Felix Neureuther liebt es, den Abhang hinabzujagen und vermisst den Profisport. Hobbyfahrern rät er zu Sicherheit und Vorsicht.

Die Wintersaison beginnt allmählich wieder. Ist das für Sie noch immer die schönste Zeit des Jahres, auch wenn Sie nicht mehr als Spitzensportler aktiv sind?

Absolut! Ich bin ein Kind der Berge und was gibt es Schöneres, wenn sie weiß verschneit sind und man darauf ins Tal gleiten kann? Auch wenn ich nicht mehr als Spitzensportler aktiv bin, ist der Wintersport noch meine große Leidenschaft und ich genieße jede Sekunde die ich auf der Piste oder im Schnee verbringen kann.

Gibt es Pisten, die Sie besonders schätzen?

Natürlich. Ein Tiefschneehang ist allerdings auf der ganzen Welt etwas unvergleichliches und hat das größte Suchtpotential. Speziell in Kanada findet man dafür die besten Möglichkeiten. Im normalen touristischen Skilauf sind unsere Alpen unschlagbar. Die Formation unserer Berge und die Tradition sind mit nichts vergleichbar. Trotzdem kann ich jedem nur empfehlen, zum Beispiel auch mal nach Nordamerika zum Skifahren zu gehen. Das ist dort drüben eine andere Kultur, die Dimensionen sind gewaltig und die Pistenpflege gigantisch. Auf Grund der Großflächigkeit hat man auch nie dieses Gefühl, von anderen Fahren eingeschränkt zu werden. 

Was macht für Sie eine gute Piste aus?

Frisch gewalzt, keine Engstellen und freie Fahrt auf unterschiedlichen Geländeformen von schwarz bis rot.

Sicherheit sollte beim Skisport ganz großgeschrieben werden. Was steht für Sie im Vordergrund?

Definitiv sollte Sicherheit stets ganz großgeschrieben werden. Im Vordergrund stehen für mich immer die anderen Skifahrer. Ich kann die eigene Fahrt nur genießen, wenn ich das Gefühl habe, niemanden anderen zu gefährden. Daher ist Rücksicht für mich oberstes Gebot. Dazu natürlich ganz klassisch: Helm, Rückenprotektor, Funktionsbekleidung, die eigenen Ski- Schuhe und den eigenen präparierten Ski, der auf mein Fahrkönnen oder meine Ambition abgestimmt ist. Dass die Bindung überprüft ist, sollte selbstverständlich sein.

Wie wichtig ist es für Hobby-Skifahrer, einen guten Ski zu haben und worauf sollte man besonders achten? 

Es gibt zum Glück im Handel für jedes Fahrtkönnen und für jede Zielgruppe grandioses Skimaterial. Wichtig ist, dass man sich wirklich in einem Fachgeschäft beraten lässt, das auch über eine große Auswahl an Skiern verfügt. Es macht auch absolut Sinn, mal unterschiedliche Skigruppen auszuprobieren. Durch das boomende Leihgeschäft ist das überall möglich. Im Endeffekt geht aber für einen ambitionierten Skifahrer nichts über den eigenen Ski, der regelmäßig gepflegt und präpariert wird. 

Viele Skifahrer leihen sich ja im Urlaub Ski – worauf sollte man hier besonders achten?

Wie schon gesagt, der Skiverleih wird immer stärker genutzt, und automatisch wird die Qualität und die Auswahl immer besser. Ich würde immer in ein Fachgeschäft oder eine Skischule gehen, die über eine wirklich große Auswahl verfügt. Das merkt man schon, wenn man den Verleih betritt. Man sollte sich die Möglichkeit geben lassen, die Ski tauschen zu können und im Zweifelsfall während der Verleihzeit auch präparieren zu lassen. Eine professionelle Bindungseinstellung ist heute eigentlich obligatorisch und auch aus Haftungsgründen selbstverständlich. Apropos Haftung: Ich kann nur jedem empfehlen, auch das Thema Versicherungsschutz zu beachten. Ich sage das nicht aus Werbegründen, aber die DSV-Versicherung kostet nicht viel Geld und bietet eine hervorragenden Rundumschutz. 

Vermissen Sie eigentlich den Wettkampfsport?

Natürlich werde ich dieses einmalige Gefühl vermissen, am Start zu stehen und vor dir liegt der Rennhang und wartet, dass er bezwungen wird. Ich bin dankbar, dass ich dieses Gefühl mit all seinen Zweifeln und Hoffnungen so viele Jahre erleben durfte. Die Begeisterung der Zuschauer war dazu der ganz besondere Moment. Jeder der Leistungssport betreibt kennt das aber. Jetzt gilt es neue, andere Herausforderungen anzugehen, die anders aber auch sehr spannend sein werden.  

Dem Fernsehpublikum bleiben Sie ja als neuer Wintersport-Experte der ARD erhalten. Was reizt Sie an dieser Aufgabe besonders – und was ist daran die größte Herausforderung?

Mich reizt, dem Zuschauer unseren wunderbaren Sport näher zu bringen und eine andere Sichtweise erleben zu lassen. Ich hoffe, dass ich dem Zuschauer neue Einblicke in die Welt des Skirennsports geben und vermitteln kann. Ich freue mich darauf, in diesem neuen Metier auch wieder viel lernen zu können. 

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.