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6. Jul 2023

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Lifestyle

Im Sommer bleibt das Kellerfenster geschlossen

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Vlad B/unsplash

Weder Einbrecher noch warme Sommerluft sollen durch Kellerfenster ins Haus gelangen. Geschlossene Fenster schützen vor hoher Luftfeuchtigkeit und daraus resultierender Schimmelbildung.

Hohe Luftfeuchtigkeit im Keller führt schnell zu feuchten Kellerwänden und dem typischen Modergeruch ­– ein idealer Nährboden für Schimmelpilze in den Kellerräumen. Um den Keller möglichst trocken zu halten, sollten daher im Sommer die Kellerfenster geschlossen bleiben, denn in den Sommermonaten sind die Temperaturen im Keller niedriger als draussen. Dringt nun die wärmere Sommerluft in die Kellerräume ein, kondensiert sie an den kalten Kellerwänden und zieht im schlimmsten Fall ins Mauerwerk. Nur an kühlen Sommertagen oder morgens und abends, wenn die Aussenluft nicht mehr so warm ist, sollte man den Keller für einige Minuten lüften. Das tut nicht nur der Bausubstanz gut, sondern schützt auch vor Einbrüchen.

Gerade in Altbauten sind viele Keller schlecht oder gar nicht abgedichtet, so dass auch von aussen Wasser durch das Mauerwerk in den Keller eindringt und dort für feuchte Wände und erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgt.

Damit die Luft besser zirkulieren kann, sollten Möbel und Vorratsregale mindestens 20 Zentimeter Abstand zu den Aussenwänden haben. Wird im Keller auch Wäsche getrocknet, gibt diese zusätzlich Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Gerade in Altbauten sind viele Keller schlecht oder gar nicht abgedichtet, so dass auch von aussen Wasser durch das Mauerwerk in den Keller eindringt und dort für feuchte Wände und erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgt. Im Sommer ist es daher besser, den Wäscheständer nach draussen zu stellen und auch keinen Wäschetrockner in den Keller zu stellen. In den Wintermonaten sollte der Keller nach Möglichkeit etwas geheizt werden. Wie hoch die Luftfeuchtigkeit in den einzelnen Räumen des Hauses ist, kann mit einem Hygrometer ermittelt werden. Im Keller gilt eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 65 Prozent als ideal. Ist es trotz geschlossener Fenster etc. zu feucht, kann undichtes Mauerwerk die Ursache sein. Hier sollte ein Fachmann prüfen, ob eine Horizontal- oder Vertikalsperre empfehlenswert ist.

Ein feuchter Keller kann wegen möglicher Schimmelsporen zu gesundheitlichen Problemen führen: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhöhen Schimmelpilze an den Wänden das Risiko für Asthma und Atemwegsinfektionen. Auch Allergien und das Mucosal Membran Irritation Syndrome (MMI), bei dem die Augen brennen und die Nase läuft, können ausgelöst werden. Schimmelpilze sind nicht immer sichtbar oder am Geruch zu erkennen. Bei feuchten Stellen empfehlen Bausachverständige den Einsatz eines Schimmel-Schnelltesters.

Schimmelpilzbefall kann neben gesundheitlichen Schäden auch die Bausubstanz und letztlich das ganze Gebäude schädigen. So leidet unter einem sanierungsbedürftigen Keller bald das ganze Haus – was sich zusätzlich in steigenden Energiekosten durch feuchte Kälte von unten bemerkbar macht. Bei einer energetischen Sanierung sollte daher der Keller nicht vergessen werden. Ist er tatsächlich zu feucht, muss er nach der Trocknung von eventuellem Schimmel befreit und gegebenenfalls das befallene Mauerwerk erneuert werden, dann wird er je nach Bauweise und Möglichkeiten von aussen oder innen abgedichtet und gedämmt, anschliessend mit einer Perimeter- oder Sockeldämmung versehen oder nur die Kellerdecke gedämmt, schliesslich verputzt und dann ausgestattet. Wenn ein Keller schlecht belüftet werden kann, sind Lüftungsanlagen eine gute Wahl. Hier sollte man aber nicht den erstbesten mobilen Heizlüfter kaufen, sondern sich von einem Fachmann beraten lassen, denn die Anforderungen sind von Haus zu Haus und von Keller zu Keller sehr unterschiedlich.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.