Diesen Artikel teilen:

16. Mär 2023

|

Gesundheit

In der Regel lohnt ein grüner Fußabdruck

Journalist: Christiane Meyer-Spittler

|

Foto: Monika Kozub/unsplash

Jede Frau hat im Schnitt über vierzig Jahre ihre Periode. Rechnet man in Tagen den Bedarf an Hygieneartikeln hoch, kommen Unsummen von belastetem Müll zustande.

Umso mehr gilt es, gewohnte Produkte zu überdenken, die uns besonders nahe kommen. Herkömmliche Tampons enthalten zum Beispiel Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP), giftige Erdöl-Produkte. Sie können durch die dünne Schleimhaut im Intimbereich direkt in den Blutkreislauf gelangen und sind biologisch nicht abbaubar. Bio-Tampons hingegen bestehen gänzlich aus biologischer Baumwolle und sind frei von Pestiziden, synthetischen Fasern, Zusatzstoffen oder Plastikrückständen. Zudem wird bei ihnen auf das Chlor beim Bleichen und anderen Chemikalien verzichtet.

Wer es noch natürlicher haben möchte, kann feine weiche Naturschwämme, sogenannte Menstruationsschwämmchen ausprobieren. Diese sind auf jeden Fall nachhaltig, da sie nachwachsen und wiederverwendbar sind. Feucht passen sie sich in Form und Größe individuell der Vagina an und trocknen sie weder aus noch stören sie die Intimflora. Nach Gebrauch werden diese Vulvi Pads einfach ausgewaschen und wieder eingeführt.

Auch Stoff-Slipeinlagen oder -Binden bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Bio-Baumwolle, Hanf oder Bambusfasern, und kommen ebenfalls ohne Kunststoffe oder Chemikalien aus. Sie lassen sich in der Waschmaschine bis 60° waschen und sind laut Hersteller bis zu fünf Jahren wiederverwendbar. Öko-Binden sind sogar bis zu drei Mal saugfähiger als herkömmliche Binden. Das kommt durch mehrere Schichten Mikrofasern, die kein Nässegefühl oder Geruch hinterlassen. Stoffbinden oder -einlagen reduzieren erheblich den Plastikmüll und die eigenen Ausgaben.

Vielleicht ist auch Menstruationsunterwäsche eine passende Option. Die sogenannte Menstruations-Panty sieht aus wie ein normaler Slip, ist jedoch mit einer besonderen Einlage ausgestattet. Die erste Schicht leitet Flüssigkeiten schnell weiter und sorgt für Trockenheit. Darunter steckt die Sauglage, deren spezielle Technologie macht sie absorbierend und antibakteriell. Sie kann zwischen 10 und 30 ml Flüssigkeit aufnehmen und unangenehme Gerüche verhindern. Die äußerste Hülle ist wasserdicht und lässt keine Flüssigkeit nach außen. Moderne Periodenunterwäsche lässt sich in der Waschmaschine hygienisch waschen und hält bei guter Pflege mehrere Jahre. So lohnt sich langfristig ihr höherer Einstiegspreis.

Eine größere Umgewöhnung bedarf es bei der sogenannten Menstruationstasse. Ihr flexibles Silikon trocknet die Schleimhaut nicht aus, womit die Vaginaflora im Gleichgewicht bleibt. Ihre Trichterform hat ein größeres Fassungsvermögen als ein Tampon und kann bis zu 12 Stunden getragen werden. Nach Gebrauch wird sie einfach geleert, heiß ausgespült und gleich wieder verwendet. Sie kann bis zu 10 Jahre im Einsatz sein und damit enorm viel Hygienemüll und verstopfte Toiletten vermeiden.

Bei einer ökologischen Umstellung lohnt auch ein Blick auf die Intimpflege. Laut Experten reicht klares Wasser ohne spezielle Duschgels oder Seifen für die tägliche Reinigung völlig aus. Der Intimbereich ist mit seinem pH-Wert von 3,8 bis 4,4 deutlich saurer als die restliche Haut. Mit diesem niedrigen pH-Wert schützt sich die Vagina vor Infektionen, denn das saure Milieu behindert das infektionsauslösenden Bakterienwachstum und die Vermehrung von potenziell schädlichen Pilzsporen.

11. Jul 2025

|

Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.