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1. Sep 2023

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Business

Intelligentes Flottenmanagement

Journalist: Julia Butz

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Foto: Markus Winkler/unsplash

Durch Prozessoptimierung und digitale Helfer CO2-Einsparungen im Fuhrpark erreichen und die Mobilität der Zukunft nachhaltig gestalten.

Ein Großteil der Treibhausgasemissionen entsteht beim Fahren von Automobilen mit Verbrennungsmotoren; beim Abbremsen entsteht Bremsbelagsabrieb bzw. Bremsstaub, einer der Quellen für Feinstaub-Partikel. Die EU-Einigung, bis 2035 die CO2-Emissionen von neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen auf null zu reduzieren und die in diesem Zusammenhang geforderten European Sustainability Reporting Standards (ESRS), die im Januar 2023 bereits in Kraft getreten sind, stellen für etliche Firmen eine Herausforderung dar. Die ESRS Berichterstattungspflicht stellt sicher, dass berichtspflichtige Unternehmen für die Auswirkungen ihrer Aktivitäten innerhalb der EU verantwortlich sind. Das betrifft auch das eigene Flottenmanagement und somit die gesamtheitliche Mobilitätsstrategie jedes Unternehmens. Zumal die Anforderungen an Nachhaltigkeit auch von Investoren und Kunden verstärkt eingefordert werden.

Wie viel betrugen die durchschnittlichen CO2-Emissionen des eigenen Fuhrparks oder meiner Nutzfahrzeuge? Wie lang sind die jeweiligen Nutzungsphasen? Verfüge ich über eine optimale Flottenauslastung, wie hoch waren die Aufwände für Fahrzeugüberführungen und erfüllt mein Umwelt- und Energiemanagementsystem alle gesetzlichen Anforderungen? Für die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es wichtig zu verstehen, welche Daten benötigt werden und entsprechende Mittel zur Erhebung dieser Daten einzusetzen. Dies kann auch dann gelten, wenn ein Unternehmen selbst nicht berichtspflichtig ist, von Partnern, Lieferanten oder Auftraggebern aber werden Daten und Informationen für eigene Berichte angefordert. Denn die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist so konzipiert, dass sie Informationen über die gesamte Wertschöpfungskette enthält. Schließlich spielen auch das Lieferantennetzwerk und der verursachte urbane Lieferverkehr für das Erreichen der Klimaziele eine entscheidende Rolle.

Neben den Vorgaben für die Nachhaltigkeitsberichterstattung hilft Fuhrparksoftware gleichzeitig, die Performance des Fuhrparkmanagements zu steigern, Prozesse und Kosten zu optimieren und unterstützt bei der Einhaltung sämtlicher Vorschriften.

Fuhrparkmanager stehen daher heute vor der großen Herausforderung, die Fahrzeuglogistik nicht nur effizient, sondern kurz- bis mittelfristig auch so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Mittels digitaler Lösungen können die Flottendaten, Umweltkennzahlen und -auswirkungen überwacht werden, um anhand dessen fundierte strategische Entscheidungen für die Wahl einzelner Mobilitätsentscheidungen in der eigenen Transportlogistik oder bei Frachtausschreibungen treffen und belegen zu können. Auch können zuvor festlegte Kennzahlen für selbst gesteckte Ziele zur CO2-Emissionen-Reduzierung überprüft bzw. effizienter gesteuert werden. Neben den Vorgaben für die Nachhaltigkeitsberichterstattung hilft Fuhrparksoftware gleichzeitig, die Performance des Fuhrparkmanagements zu steigern, Prozesse und Kosten zu optimieren und unterstützt bei der Einhaltung sämtlicher Vorschriften – auch um immer mit den gesetzlichen Änderungen Schritt halten zu können.

Neben den bereits geltenden Gesetzesvorgaben will die EU-Kommission noch strengere Grenzwerte für Schadstoffemissionen von Fahrzeugen einführen, die sich an den Vorgaben der WHO orientieren und geltende Standards ab 2030 vorsieht. Auch die Feinstaub-Grenzwerte, die u. a. beim Brems- und Reifenabrieb entstehen, sollen verschärft werden. Dies geht aus einem Vorschlag der EU-Kommission für die neue Abgasnorm Euro 7, die ab 2025 in Kraft treten soll, hervor. In der Euro-7 sollen künftig die Emissionsgrenzwerte für alle Kraftfahrzeuge von Auto, Transporter, Bus und LKW unter ein einziges Regelwerk gebracht werden.

Um die Mobilität der Zukunft nachhaltiger zu gestalten und CO2-Emissionen zu vermeiden oder zu verringern, gibt es verschiedene Stellhebel: Neben dem Umstieg vom Verbrenner auf ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug gehören dazu klimaschonende Fahrweisen und das Vermeiden unnötiger oder leerer Überführungsfahrten. Ein Fuhrpark muss effizient und flexibel gesteuert werden. Je mehr Fahrzeuge zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, umso effizienter – und nachhaltiger. Anbieter von Fahrzeugüberführungen machen die Verschiebung einzelner Fahrzeuge an unterschiedlichen Standorten oder Städten innerhalb kürzester Zeit möglich. Über Online-Marktplätze und cloudbasierte Vermittlungsplattformen können beispielsweise Aufträge unterschiedlicher Auftraggeber kombiniert werden, auf separate An- und Abreisen je Einzelbedarf kann verzichtet werden. So werden Fahrzeug- und Frachtlogistik über intelligente und vernetzte Mobility-Services gezielt geplant und umgesetzt – ohne Wartezeiten und Leerläufe, ohne unnötige Kilometer und Emissionen zu verursachen.

Digitale Tools können verschiedene Kostenfaktoren des Flottenmanagements analysieren, wie zum Beispiel angefallene Leerlaufstunden, den Kraftstoffverbrauch, ob es zu häufigem starkem Bremsen oder schnellem Beschleunigen kam und Optimierungsmöglichkeiten aufzeigen. Dabei werden über Telematiksysteme in Echtzeit-Daten während eines Transports gesammelt und an den Auftraggeber übermittelt und helfen somit, die Arbeitsabläufe für Flottenmanager zu verbessern. Auch für den Mitarbeiter ist digitale Unterstützung hilfreich: Wenn über eine App individuelle Daten während des Fahrverlaufs gesammelt werden, um dem Fahrer Energiespartipps für ein effizienteres Fahrverhalten anzugeben. Über die Inanspruchnahme von Mobilitätsdiensten im eigenen Flottenmanagement kann zudem zu einer Verringerung der Schadstoffemissionen beigetragen werden, insbesondere wenn dabei Grünstrom in das Ladeangebot integriert wird und so Zugang zur bilanziell CO2-freien Mobilität ermöglicht wird.

 

CSRD-Richtlinie von hoher Fuhrpark-Relevanz: Ab 1.1.2024 gilt sie für alle Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten, ab 1.1.2025 für alle über 250 und ab 1.1.2026 für alle Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten und Nettoumsatzerlösen von mehr als 750.000 €.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.