Diesen Artikel teilen:

6. Jul 2023

|

Lifestyle

Italienisches Design ist ein Trademark

Journalist: Thomas Soltau

|

Foto: Telamo

Giovanni Zarrella vereint italienische Lässigkeit, Stil sowie Charme. Der Musiker über die Bedeutung von Familie und Design in seinem Leben.

Warum verzaubern Ihr schwäbischer Fleiss und italienischer Charme Deutschland, Österrreich und die Schweiz?
Ich sage mal, es geht um die Mischung aus Dolce Vita und den Dingen, die man vorantreiben muss. Man darf nicht vergessen, sich in den richtigen Momenten eine Auszeit zu nehmen, es sich gut gehen lassen – aber trotzdem die Dinge nicht zu lange liegen zu lassen. Diese Kombination ist oft die Richtige. Immer die perfekte Balance zu finden, kann jedoch schwierig sein.

Was bedeutet Familie für Sie?
Meine Familie ist für mich mein Lebenselixier. Ich lebe für meine Familie. Die Familie sehe ich als Anker, aber gleichzeitig auch als Kraftspeicher. Es sind die Menschen, die ehrlich sind und sowohl bei Ups und Downs eine klare Meinung haben und dich erden. Das ist total wichtig.

Sie leben mit Ihrer Familie in Köln. Wie würden Sie ihre Einrichtung im Haus beschreiben?
Klassisch, gemütlich, also nichts Abgefahrenes. Nicht zu elegant, auch nicht zu stylish. Funktion vor Verrücktheit sozusagen. Aber ein verrücktes Teil im Haus geht schon in Ordnung.

Wie wichtig sind für Sie als Italiener Stil und Design?
Sehr wichtig! Wir Italiener sind ja sehr verliebt in Stil und Design. Da setzten wir Massstäbe – besonders in der Mode. Und genauso ist es bei den Möbeln. Wunderschön anzuschauen, aber mit der Funktionalität hapert es manchmal. Dafür löst italienisches Design bei allen starke Emotionen aus. Gucke dir nur mal einen historischen Vespa-Motorroller an. Davon sind viele Menschen berührt, weil es nichts Schöneres gibt. Italienisches Design ist halt einfach ein Trademark.

«Ich finde, wir müssen nicht jeden freien Platz mit Vasen füllen, es kann auch einfach mal eine leere Ecke sein.»

Ihre Frau Jana Ina ist Brasilianerin und auch Designerin. Teilt sie Ihren Geschmack oder gibt es Streit beim Einrichten?
Sie hat ein sehr gutes Auge für Design, wir ticken da gleich. Einzige Ausnahme: Sie mag es manchmal ein bisschen bunter und steht sehr auf Deko. Im Haus hatten wir viele Staubfänger, die wirklich in jeder Ecke standen. Das ist ein bisschen weniger geworden. Ich finde, wir müssen nicht jeden freien Platz mit Vasen füllen, es kann auch einfach mal eine leere Ecke sein. Aber das ist wohl typisch männlich.

Gibt es eine Lieblingsecke im Haus für Sie?
Ich bin extrem gerne und lange in der Küche. In Italien zelebrieren wir in der Küche. Da passiert immer was. Ich liebe meinem Musikraum und die Sauna. Da gehe mehrmals die Woche zum Relaxen hin. Das ist mein meine Medizin – einfach mal eine halbe Stunde Schwitzen.

Gerade im Sommer findet das Leben auch draussen statt. Wie sieht denn ein Tag bei den Zarrellas im Freien aus?
Wir haben einen relativ geradlinigen Garten mit schönen Bäumen und eine tolle Beleuchtung. Ich finde, das macht sehr viel aus. Ich kann hier mit den Kids prima Fussball spielen oder Grillen. Mehr brauchen wir nicht, um glücklich zu sein.

Gibt es Rituale, die Sie Zuhause oder auf Tour regelmässig machen?
Rituale sind nicht so meine Sache. Ich möchte nur gerne liebe Menschen um mich haben, die ich immer dabei habe. Das ist mir wichtig. Wenn ich unterwegs bin, sind das meine Band und mein Assistent, der alles im Blick hat. Mir geht es darum, dass am Ende des Abends alle glücklich nach Hause gehen. Zuschauer und Band sollten ein Lächeln auf den Lippen haben. Ich werde keine Zeit mehr mit Menschen verbringen, die eine unpassende Einstellung zum Leben haben oder Energiesauger sind. Dazu ist mir meine Zeit zu kostbar.

Ab Juli geht es auf Open-Air-Tour. Worauf freuen Sie sich besonders?
Ich freue mich auf alle Termine, weil ich einfach Bock habe auf Live-Musik. Drei Jahre lang waren wir eingeschränkt und konnten nicht auf der Bühne stehen. Jetzt freue mich, dass wir sorgenfrei vor Publikum spielen können. Es ist auch das erste Mal, dass ich eine Open-Air-Tour mit acht Konzerten mache – zusammen mit meiner tollen Band aus der TV-Sendung.

Adriano Celentano ist ja für viele Menschen der Inbegriff für gute italienischer Musik und Stil. Wie sehr hat er Sie geprägt?
Er hat mich und die ältere Generation sehr geprägt. Also, meinen Papa und auch Opa. Er ist ja der Inbegriff von Coolness und Lässigkeit, das typische Bild des Italieners damals. Am wichtigsten: Er konnte immer über sich selbst lachen. Das macht ihn unglaublich nahbar und sympathisch – er ist eben immer noch der coolste Mann Italiens. Ich würde gerne mal mit Adriano zusammenspielen. Dann könnte Mama endlich ihr Foto mit Adriano machen.

Der 45-jährige Musiker und Moderator ist verbringt jede freie Minute mit der Familie. Seine zweite Liebe gilt dem Fussball und ganz besonders dem Verein AS Rom.

10. Dez 2025

|

Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.