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2. Sep 2024

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Wirtschaft

KI hilft im Kampf gegen Cyberbedrohungen – mit Ralf Kleinfeld

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: StartupStockPhotos/pixabay, OTTO/PR

KI ist ein wichtiges Werkzeug im Kampf gegen Cyberbedrohungen, das dabei hilft, diese zu identifizieren und die Auswirkungen einzudämmen. Aufklärung und eine robuste Fehlerkultur sind ebenfalls entscheidend, um die Sicherheit in Unternehmen zu gewährleisten – das weiß Information Security Officer und Bereichsleiter Ralf Kleinfeld vom Online-Shop OTTO.

Ralf Kleinfeld_Information Security Officer_OTTO_online.jpg Ralf Kleinfeld, Security Officer und Bereichsleiter vom Online-Shop OTTO

Welche spezifischen Cyberbedrohungen sehen Sie als die größten Herausforderungen für Unternehmen?

Das permanente Abscannen von Technologiekomponenten, die aus dem Internet erreichbar sind, stellt eine konstante Bedrohung dar. Phishing-Mails oder generell E-Mails mit schadhaften Inhalten sind ebenfalls ein ständiges Risiko. Bei Cyberangriffen entsteht oft eine Kette von Ereignissen, wobei der Einstiegspunkt meist dort liegt, wo der Zugriff am einfachsten ist. Etwa bei öffentlich zugänglichen Technologien oder direkt kontaktierbaren Personen.

Wie hilft die KI dabei, diese Bedrohungen zu identifizieren und zu bekämpfen?

KI, insbesondere der Baustein Machine Learning, spielt eine wesentliche Rolle bei der Erkennung von Anomalien im Netzwerkverhalten. Diese Technologie ist nicht neu, hat aber im Zuge der generativen KI mehr Aufmerksamkeit erlangt. KI kann ungewöhnliche Kommunikationswege und Schwellwerte erkennen und dadurch Sicherheitswarnungen automatisieren. Obwohl KI in der Cybersicherheit noch am Anfang steht, hat sie das Potenzial, die Abwehrkräfte zu stärken. KI kann Anomalien schneller und präzise erkennen.

Können Sie Beispiele nennen, wie Angreifer KI für ihre Zwecke nutzen?

Angreifer nutzen generative KI, um bestehende Angriffsformen zu optimieren. Zum Beispiel können Phishing-Mails durch KI besser formuliert und gezielter gestaltet werden, indem sie Informationen aus sozialen Netzwerken einbeziehen, das sogenannte Social Engineering. Auch Ransomware-Angriffe werden durch KI effizienter, indem sie Sprachbarrieren überwinden und Supportprozesse optimieren. Diese Professionalisierung auf der Angreiferseite bedeutet, dass dieselben Werkzeuge eingesetzt werden sollten, um solche Bedrohungen zu erkennen und abzuwehren.

Wie vereinfachen KI-gestützte Compliance-Lösungen in einer Multi-Cloud-Umgebung die Einhaltung von Sicherheitsstandards?

In einer Multi-Cloud-Umgebung ist Standardisierung der erste Schritt, um Cybersicherheitsanforderungen zu erfüllen. KI hilft dabei, potenzielle Verstöße schneller zu erkennen und gleichzeitig zu beheben. Generative KI kann Lösungen aus Wissensdatenbanken anbieten, um Sicherheitsprobleme effizienter zu bewältigen. Diese Technologie steht jedoch noch am Anfang und muss weiterentwickelt werden. Durch diesen Schritt lassen sich Abweichungen und Risiken besser erkennen.

Welche Rolle spielt die Aufklärung der Mitarbeitenden im Bereich Cybersicherheit?

Aufklärung ist ein Grundpfeiler. Technologie allein reicht hier nicht aus. Mitarbeitende müssen sensibilisiert und geschult werden, um auf Phishing-Versuche richtig sowie angemessen zu reagieren. Bei OTTO haben wir früh eine interne KI-Lösung implementiert. Damit stellen wir sicher, dass vertrauliche Daten nicht in fremde Hände gelangen. Es ist aber auch notwendig, eine Fehlerkultur zu fördern. Mitarbeitende sollten ermutigt werden, potenzielle Sicherheitsvorfälle schnell zu melden. So vermeiden Unternehmen bereits im Vorfeld größere Schäden und stabilisieren die Abläufe.

16. Apr 2025

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Wirtschaft

Games für einen starken Wirtschaftsstandort Deutschland – mit Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche

Computer- und Videospiele verbinden weltweit Milliarden Menschen. Sie begeistern Jung wie Alt, Frauen wie Männer und über alle Grenzen hinweg. Technologisch setzt und entwickelt die Games-Branche die wichtigsten Trends – von Künstlicher Intelligenz über Gamification bis hin zu Virtual Reality. Mit ihrer riesigen Community und Innovationskraft sind Games zentraler Treiber der gesamten Medienindustrie. So soll der globale Markt für Games laut Marktforscher „McKinsey“ bis 2040 um bis zu 330 Prozent auf rund 910 Milliarden US-Dollar wachsen; schon heute ist der Umsatz größer als von Film und Musik zusammengenommen. In diesem global bedeutsamen Markt kann auch Deutschland zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen. Mit Games werden hierzulande rund 9,4 Milliarden Euro umgesetzt. Damit ist der deutsche Games-Markt bereits die Nummer 1 in Europa und der fünftgrößte weltweit. 6 von 10 Deutschen spielen Games. Das Durchschnittsalter liegt bei über 38 Jahren. Während hier nach wie vor viele Games konsumiert werden, sind Games-Produktionen aus Deutschland jedoch kaum an diesen starken Umsätzen beteiligt. Anders als an anderen Top-Standorten wie Großbritannien, Kanada oder Frankreich fehlen für die Games-Unternehmen in Deutschland verlässliche und international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen. Diese braucht es aber, um die riesigen Chancen für Wirtschaft, Digitalisierung und Gesellschaft auch hierzulande zu nutzen. Denn die Potenziale sind da: Deutsche Games-Unternehmen sind kreativ, vielfältig und innovationsstark. Hier werden herausragende Ideen, Geschichten und Technologien auf Weltniveau geboren. Das zeigen in jedem Jahr etwa die nominierten Spiele beim Deutschen Computerspielpreis. Doch auf dem global hart umkämpften Markt – viele Titel konkurrieren um die begrenzte Zeit der Spielenden – sind wir als Branche, die noch am Anfang ihrer Aufholjagd zu den besten Games-Standorten ist, im Nachteil. Während andere erfolgreiche Länder bereits vor vielen Jahren die Weichen für eine starke Unterstützung ihrer Games-Branchen gestellt haben, haben wir in Deutschland erst vor wenigen Jahren angefangen. >Mit einem planbaren Fördermodell kann die Games-Branche endlich auch hierzulande zu einem starken Wachstums- und Innovationstreiber werden. Dafür setzen wir uns als Branche in Deutschland ein. Jetzt liegt es an der neuen Bundesregierung, ein verlässliches und konkurrenzfähiges Förderprogramm zügig aufzustellen. Ein wichtiger Schritt war dabei 2020 der Start der Games-Förderung des Bundes. Diese zeigte gerade zu Beginn eine Starke Wirkung: Die Anzahl der Games-Unternehmen und -Beschäftigten stieg deutlich an und es sind zahlreiche neue Spieleprojekte entstanden. Bedingt durch die hohe Nachfrage und die begrenzt zur Verfügung gestellten Fördermittel kam es jedoch mehrfach zu längeren Förderstopps. Das hat die positive Dynamik der vergangenen Jahre wieder zum Erliegen gebracht. Die entscheidende und wettbewerbsfähige Maßnahme ist dabei eine zusätzliche steuerliche Games-Förderung. Diese wird an international erfolgreichen Games-Standorten bereits seit vielen Jahren eingesetzt und bietet dort im Vergleich zu Deutschland Kostenvorteile von rund 30 Prozent. Aus wirtschaftlicher Perspektive würde das steuerliche Fördermodell Vorteile für den gesamten Wirtschaftsstandort bringen – so würde jeder Euro für die steuerliche Games-Förderung 4,80 Euro zusätzliche Investitionen auslösen, 3,40 Euro zusätzliche Steuereinnahmen und Sozialabgaben generieren und 8,70 Euro zusätzliche Brutto-Wertschöpfung nach sich ziehen. Mit einem planbaren Fördermodell kann die Games-Branche endlich auch hierzulande zu einem starken Wachstums- und Innovationstreiber werden. Dafür setzen wir uns als Branche in Deutschland ein. Jetzt liegt es an der neuen Bundesregierung, ein verlässliches und konkurrenzfähiges Förderprogramm zügig aufzustellen. Und wer sich von den Potenzialen, Innovationskraft und Kreativität von Games überzeugen möchte, ist auf der gamescom im August genau richtig! Von den neuesten Spielen und Gaming-Trends über die spannendsten Technologien bis hin zu E-Sport und Popkultur rund um Games: Tausende Menschen aus aller Welt treffen sich auf dem weltgrößten Games-Event vor Ort in Köln, um gemeinsam diese einzigartige Kultur zu feiern. Hunderte Millionen weltweit schalten bei den digitalen Formaten zu. Einmal im Jahr schlägt damit das Herz der Games-Welt hier in Deutschland. Eines ist aber klar: Damit auch das ganze Jahr über alle Augen auf uns gerichtet sind, braucht die Games-Branche verlässliche und international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen!

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.