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16. Mär 2021

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Lifestyle

Körperliche Veränderungen im Alter

Journalist: Kirsten Schwieger

Das Alter kommen sehen

Mit dem Älterwerden verliert die Augenlinse an Elastizität, weswegen sie sich schlechter auf nahe liegende Objekte fokussieren kann. Altersweitsichtigkeit nennt sich dieser harmlose Zustand, welcher sich mit ei-ner Lesebrille ausgleichen lässt. Mit den Jahren wird die Linse auch dichter und verfärbt sich, was das Sehen bei Dunkelheit erschwert und die Farbwahrnehmung verändert. Auch die Tiefenwahrnehmung lässt nach. Zudem produzieren die Augen weniger Flüssigkeit und fühlen sich trockener an. Verhindern lässt sich dieser Alterungsprozess nicht, aber verlangsamen: Durch eine gesunde Lebensweise, Vitamin-A-reiche Ernährung und Sonnenschutz. Augentraining kann einer Verschlechterung der Sehkraft vorbeugen, aber keine bestehenden Sehschäden beheben. Wer feststellt, dass sich Sehschärfe, Farbwahrnehmung, Kontrast- oder peripheres Sehen merklich verändern, sollte einen Augenarzt konsultieren. All dies können erste Anzeichen von Grauem oder Grünem Star, diabetischer Retinopathie, retinalen Venenverschlusses oder AMD sein. Zu spät erkannt können diese Alterskrankheiten zu Erblindung führen. Die präventive Augenuntersuchung wird ab 40 Jahren im Zwei-Jahresrhythmus empfohlen.


Foto: Mark Paton/unsplash

Was auf die Ohren

Das Alter geht auch mit Hörminderungen einher. Ursache sind Verschleißerscheinungen im Mittel- oder Innenohr. Die Innenohrschwerhörigkeit ist die am meisten verbreitete Ursache für Hörprobleme im Alter. Her-vorgerufen wird sie durch eine Abnutzung der Haarsinneszellen in der Hörschnecke. Hohe Töne können dann immer schlechter gehört werden. In der Regel sind beide Ohren gleich betroffen. Abgesehen von der Vermeidung von Lärm, Medikamenten und Giften gibt es keine Prävention gegen diese Form der Altersschwerhörigkeit. Übrigens ist der Hörverlust bei Männern tendenziell stärker ausgeprägt als bei Frauen. Zudem beginnt er früher und schreitet schneller voran. Bei den meisten Menschen verläuft dieser Prozess schleichend. Bereits ab einem Alter von ungefähr 50 Jahren kann er beginnen. Experten empfehlen deshalb ab 45 Jahren regelmäßige, kosten-lose Hörtests beim Hörakustiker. Diagnostizierte Hörminderung-en werden dann mit Hörgeräten behandelt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist ratsam, weil sich das Gehirn an das zunehmend eingeschränkte Gehör gewöhnt und das Hören regelrecht verlernt.


Foto: Element5 Digital/unsplash

Nicht an den Haaren herbeigezogen

Auch an den Haaren geht die Zeit nicht spurlos vorüber. Schon ab dem Alter von 35 verlieren sie langsam ihre Farbpigmente. Mit zunehmendem Alter wer-den Haare auch immer feiner, weil die Haarwurzel nicht mehr so kräftig ist. Die Haare wächst daher nicht mehr in der Dicke nach wie früher – und darüber hinaus auch noch langsamer. Weil die Haarfollikel ab einem Alter von 40 Jahren mehr Zeit im Ruhemodus als mit Wachsen verbringen. Darüber hinaus fallen im Alter auch noch mehr Haare aus, als die durchschnittlich normalen 100 täglichen Haare. Mit zunehmendem Alter können die Haarfollikel die verlorenen Haare immer weniger gut ersetzen. Im schlimmsten Fall fallen sie irgendwann ganz aus. Vom erblich bedingten Haarausfall im Alter sind vor allem Männer betroffen – bis hin zur Glatzenbildung. Aber auch bei Frauen kann es im Rahmen der Wechseljahre zu vermehrtem Haarausfall kommen. Aufgrund eines sinkenden Keratin-Eiweißspiegels verlieren die Haare zudem an Elastizität, werden weniger widerstandsfähig, stumpfer und trockener. Umso wichtiger ist eine ausgiebige Haarpflege mit viel Feuchtigkeit und Nährstoffen und möglichst keinen Duft-, Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen. 

Foto: Marek Studzinski/unsplash

Zahn um Zahn muss nicht sein

Natürliche Alterungs- und Abnutzungsprozesse setzen auch Zähnen zu: Sie verlieren an Substanz und verändern Form und Struktur. Der Zahnschmelz wird dünner, Risse entstehen und so-gar die Zahnfarbe verändert sich. Durch den jahrelangen Abrieb werden die Zähne sogar kürzer. Zähne und Zahnfleisch werden anfälliger gegenüber Bakterien, die Karies und Entzündungen verursachen können. Das Zahnfleisch geht zurück und auch die Mundschleimhaut wird empfindlicher. So steigt mit zunehmendem Alter das Risiko für Parodontitis. Hierbei geht eine Entzündung des Zahnfleisches auf das Zahnbett über, welche die Zahnhälse freilegt. Komplett abwenden lässt sich der Alterungsprozess der Zähne zwar nicht, aber er kann deutlich verlangsamt werden. Und zwar durch gesunde Ernährung und durch regelmäßige, gründliche Zahnpflege – mit Zahnseide, Zwischenraumbürsten und fluoridhaltiger Zahnpasta. Auch eine regelmäßige Zungenreinigung fördert gesunde Zähne und festes Zahnfleisch, weil sie Bakterien eliminiert. Neben den zwei kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen empfiehlt sich ein bis zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.