30. Mär 2022
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Lifestyle
Journalist: Lotta Jachalke
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Foto: National Cancer Institute/unsplash
Bei einer Krebs-Diagnose sitzt der Schreck tief. Dass die Krankheit in zahlreichen Fällen verhindert oder geheilt werden kann, ist vielen nicht bewusst.
Nie war das Wissen über Krebserkrankungen so umfangreich wie heute. Eine wichtige Erkenntnis: Jeden kann es treffen. Die unterschiedlichsten Faktoren, wie z. B. erbliche Bedingungen, das Alter sowie der Lebensstil oder Infektionen, beeinflussen den Risikofaktor einer Erkrankung.
Es gibt jedoch auch gute Nachrichten: Krebs ist nicht immer so bösartig, wie ihm nachgesagt wird. Oft kann der Krebs verhindert oder unkompliziert entfernt werden. Das geschieht jedoch nur, wenn er auch rechtzeitig erkannt wird. Ein kleiner Tumor macht weniger Ärger als ein grosser, der schon gestreut hat. Da es im Frühstadium jedoch nur selten zu spürbaren Symptomen kommt, sind hier vor allem Krebsvorsorgeuntersuchungen entscheidend. Diese Möglichkeit der Früherkennung wird jedoch nach wie vor von vielen Menschen verpasst.
Bei den mehr als 100 gefährlichen Krebsvarianten gibt es einige, die besonders häufig vorkommen. Gerade bei diesen Erkrankungen wird abhängig von Alter und Geschlecht zu Vorsorgeuntersuchungen geraten. Während Frauen ihre Genitalien und Brust tendenziell früher prüfen lassen als Männer, kommt bei beiden ab 35 die Hautkrebsvorsorge und ab 50 vor allem die Darmkrebsvorsorge hinzu.
Darmkrebs ist eine der Varianten, die sich erst nach vielen Jahren bemerkbar macht, weshalb ein Screening mit zunehmendem Alter sehr ratsam ist. Die Grundversicherung übernimmt die Kosten für die Früherkennung bei Menschen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren: Alle zwei Jahre ein Blut-im-Stuhl-Test (eigene Durchführung) und alle zehn Jahre eine schmerzarme Darmspiegelung (durch Spezialisten). Bei Letzterer können Krebsvorstufen sogar direkt während der Sitzung entfernt werden.
Neben den Untersuchungen ist die eigene Kontrolle durch gezieltes Abtasten und Inspizieren von Brust, Haut, Hoden sowie Genitalien hilfreich bei der Früherkennung. Fachärzte erklären, worauf dabei zu achten ist.
Aber nicht nur auf medizinischer Seite kann einer Erkrankung entgegengewirkt werden. Experten sind sich mittlerweile einig, dass unser Lebensstil dabei eine grosse Rolle spielt. Zur Orientierung formulierten Experten aus ganz Europa den Europäischen Kodex zur Krebsprävention: Zwölf Regeln, die jede Person umsetzen kann, um der Krankheit vorzubeugen. Dazu gehören unter anderem regelmässige Bewegung, eingeschränkter Tabak- und Alkoholkonsum sowie eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Nährstoffen. Aber auch vor äusseren Einflüssen wird gewarnt. Zu viel Sonnenstrahlung, krebserregende Stoffe am Arbeitsplatz sowie eine erhöhte Radonbelastung (ein Edelgas, das z. B. durch einen undichten Keller ins Haus gelangt) können einen Ausbruch begünstigen.
Die Gefahr an Krebs zu erkranken ist verständlicherweise die Angst vieler Menschen. Gerade deswegen ist es wichtig, alle Möglichkeiten der Krebsvorsorge in Anspruch zu nehmen. Denn so kann das Krebsrisiko bestmöglich minimiert werden.