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2. Sep 2019

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Lifestyle

Kreuzfahrten, Safaris und Städtetrips

Journalist: Chan Sidki-Lundius

Couchpotatoes und Kaffeekränzchen? Von wegen! Die Best Ager von heute sind aktiv wie nie und reisen rund um den Globus, ohne Kosten zu scheuen.

„Ich war noch niemals in New York“, dachte sich Rosalie Hein, kurz bevor sie 60 wurde. Kurzerhand buchte sie für sich und ihren Freund eine einwöchige Reise zum „Big Apple“, inklusive Sightseeing-Tour, Museumsbesuchen, Fünf-Sterne-Hotel und Candlelight-Dinner anlässlich ihres runden Geburtstags. Der Trip wurde ein voller Erfolg. Noch heute, sieben Jahre später, erinnert sich die Hamburgerin gern an die gemeinsame Zeit in der quirligen Mega-Metropole. So wie ihr geht es vielen Best Agern. Sie machen sich auf, um Neues zu entdecken, oder kehren noch einmal an die Orte zurück, an denen es ihnen früher sehr gut gefallen hat.

Laut ADAC Reisemonitor 2019 haben 81 Prozent der über 50-Jährigen in diesem Jahr eine oder mehr Urlaubsreisen geplant. Bei den über 60-Jährigen sind es noch 75 Prozent. Zu den bevorzugten Destinationen in diesen beiden Altersgruppen zählen nach Deutschland insbesondere Spanien, Italien, Österreich, Griechenland und Frankreich. Aber auch Ferneisen liegen in der Altersgruppe im Trend. Besonders häufig geht es in die Vereinigten Staaten oder nach Asien, da vor allem nach Thailand und Bali. Studien- und Umfrageergebnisse zeigen auch, dass Menschen über 65 Jahre mehr Geld pro Reise ausgeben als jüngere Reisende, vor allem aber ziehen sie Städtetrips Erholungsurlauben vor. Während in der Gesamtbevölkerung beinahe die Hälfte aller Urlaubsreisen auf Strand- oder Familienurlaub entfallen, sind es bei den Älteren „nur“ 35 Prozent. Denn ein Großteil der Ruheständler will heute vor allem eines: Action, zum Beispiel in Form von Walken, Wandern oder E-Biken, beispielsweise im Bayerischen Wald, in der Eiffel, an der Nord- und Ostsee. Aber auch Sightseeing, Kultur-, Rund- und Studienreisen sind weiter im Kommen. Ebenso erfreuen sich Natururlaube mit Camping oder dem Wohnmobil, Kreuzfahrten oder die günstigeren Flusskreuzfahrten immenser Beliebtheit.

Damit Genuss und Erholung nicht zu kurz kommen, bieten viele Veranstalter spezielle Abenteuer-, Wellness- oder Gourmet-Packages für Best Ager an. Zudem gibt es Reiseveranstalter, die den Wünschen ihrer anspruchsvollen Klientel entsprechend Pakete mit (medizinischer) Begleitung schnüren. Doch damit nicht genug: Viele Hotelgruppen sind dazu übergegangen, die speziellen Bedürfnisse der älteren Generationen zu berücksichtigen. Dazu gehören unter anderem Zimmer, die barrierefrei mit breiteren Türen oder höheren, beziehungsweise höhenverstellbaren Betten ausgestattet sind.

Auch Rosalie Hein zieht es dieses Jahr wieder in die Ferne. Im Oktober geht es mit einer kleinen Gruppe ins südafrikanische Kapstadt, danach auf die Garden Route und schließlich auf Safari. Diesmal kommt eine Freundin mit, die wie Rosalie keine Angst vor großen und wilden Tieren hat.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.