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12. Jun 2024

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Lifestyle

Kulinarik & Kultur in südlichen Gefilden

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Roland Dumke/pexels

Vom Schwarzwald über den Bodensee bis in die Tiroler Berge: Der Sommer beglückt mit idyllischen Landschaften, edlen Tropfen und Kultur unter freiem Himmel.

Im sonnenverwöhnten Weinsüden werden regelmäßig die wärmsten Temperaturen Deutschlands gemessen. Hier können Weinreben hervorragend gedeihen und sämtliche notwendigen Mineralstoffe in die Trauben einlagern. So wundert es nicht, dass im Weinland Baden-Württemberg zwei der besten Weinbaugebiete liegen. Das Südlichere erstreckt sich ganze 400 Kilometer weit, vom Westrand des nördlichen Schwarzwaldes bis zum Bodensee. Mit der badischen Weinstraße verläuft auf dieser Strecke eine der schönsten Ferienstraßen Deutschlands durch die badischen Weinregionen. Auf zahlreichen Wegen und Routen lässt sich der Weinsüden mit seinen edlen Tropfen und kulinarischen Erlebnissen entdecken. Mit dem Auto oder Rad, auf mehrtägigen Wandertouren oder genüsslichen Spaziergängen.

Oft folgen die Wege Flüssen und winden sich durch lauschige Täler. Nicht selten führen sie auch mitten durch die Weinberge. Den ganzen Sommer über genießen Weinwanderer dabei imposante Ausblicke über sattgrüne Berge und sonnenverwöhnte Täler. Abwechslungsreiche Wanderungen machen die Erkundung des Weinsüdens zu einem Naturerlebnis für die ganze Familie. Von Traktorfahrten und Lehrpfaden, über kulinarische Wanderungen bis hin zu Mehrtagestouren ist für jeden Geschmack etwas dabei. Idyllische Winzerdörfer mit Fachwerkhäusern und verwinkelten Gassen, imposante Höfe und moderne Weinbau-Architektur lohnen immer wieder eine Pause.

Winzer laden das ganze Jahr über zu köstlichen wie interessanten Weinproben ein. Wer könnte besser von seinen Weinen erzählen als die Weinanbaubetriebe selbst? Baden-Württembergs Winzer produzieren herrliche Alltagsweine ebenso preisgekrönte Spitzentropfen. Über die Hälfte der Badener Rebfläche ist mit roten und weißen Burgunder-Rebsorten bestockt. Spät-, Grau- und Weißburgunder verleihen dem Gebiet sein besonderes Profil. Weitere anzutreffende Rebsorten sind Riesling, Silvaner und Müller-Thurgau. Viele Weingüter haben auch kulinarische Events auf ihrer Agenda, bei welchen auch an langen Tafeln unter freiem Himmel inmitten der Weinreben leckere Köstlichkeiten zu den guten Tropfen aufgetischt werden.

Auch die Bodenseewinzer produzieren erstklassige Weine, die unter Kennern längst einen guten Ruf genießen. Auf Weinwanderungen durch die Anbaugebiete der Bodenseeregion lässt sich ganzjährig mit Genuss wandern. Im Sommer lädt der Bodensee mit angenehmen Wassertemperaturen zum Schwimmen und Wassersport ein. Oder zu kulinarischen Genussfahrten mit Fisch, Wein & Seemannsgarn. Manch einer macht dann auch rüber in die Schweiz oder nach Österreich. Beispielsweise über Bregenz in die Region Bodensee-Vorarlberg mit faszinierenden Blicken von leicht erreichbaren Aussichtsbergen. Von dort ist es auch nicht mehr weit bis nach Tirol, welches nicht nur mit Bergen und Kaiserschmarrn aufwarten kann, sondern auch mit einer vielseitigen Kulturszene. Im Hochsommer werden hier viele kulturelle Angebote, von Theater über Musik bis zu Vorlesungen und Film geboten, viele davon unter freiem Himmel, manche auch in Burgen und Schlössern. Die perfekte Kombination aus Sommerabend und kulturellem Genuss.

Weinfeste

Lebensfreude und gute Weine bieten die vielen großen und kleinen Weinfeste entlang der Badischen Weinstraße. Auch zahlreiche Weinfeste am Bodensee locken im Sommer zahlreiche Besucher von Nah und Fern. Mitte Juli 2024 steigt in Tirol dann das jährliche Weinfest im Kufsteiner Stadtpark, bei welchem Winzer aus Österreich und Italien ihre edlen Tropfen präsentierten.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.