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8. Jul 2019

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Gesundheit

Kurzsichtigkeit bei Kindern erkennen und vorbeugen

Journalist: Alicia Steinbrück

In Deutschland sieht jedes zehnte Kind schlecht, 20 % der Kinder tragen eine Brille. Auch international steigt die Rate der kurzsichtigen Kinder immer weiter an. Doch wie können Eltern dem vorbeugen? 

Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, ist nicht bloß einfach unangenehm – sie kann, bei starker Ausprägung, auch gefährliche Komplikationen auslösen. Dazu zählt beispielsweise das erhöhte Risiko einer Netzhautablösung oder auch die Begünstigung anderer Augenkrankheiten, wie eines Offenwinkelglaukoms.   

Anzeichen von Kurzsichtigkeit bei Kindern

Kurzsichtigkeit ist oft erblich, wenn Eltern betroffen sind, empfiehlt es sich also, die Kinder möglichst früh beim Augenarzt durchchecken zu lassen. Denn Augenärzte können eine Fehlsichtigkeit des Kindes bereits im ersten Lebensjahr diagnostizieren. Spätestens im Vorschulalter sollte eine Untersuchung stattgefunden haben, denn gerade nach der Einschulung verändert – verschlechtert – sich die Kurzsichtigkeit oft rasant. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kind häufig die Augen zusammenkneift, um besser in die Ferne zu sehen oder lesen zu können, ist es höchste Zeit für einen Termin beim Augenarzt!

Kurzsichtigkeit vorbeugen

Neben der Genetik haben vor allem Umweltfaktoren einen großen Einfluss auf die Sehkraft eines Kindes. Natürliches Licht hat einen positiven Effekt auf die Augen. Da jedoch immer mehr Kinder (und auch Erwachsene!) viel auf verschiedene Displays, wie das vom Fernseher, Laptop oder Smartphone schauen, nehmen unsere Augen immer weniger des natürlichen Lichtes wahr. Eltern sollten sicherstellen, dass ihr Kind nicht nur Spiele auf dem Tablet spielt, sondern sich beispielsweise auch im Garten oder auf dem Spielplatz austobt.

Natürlich ist für die Entwicklung eines Kindes förderlich, wenn es viel liest. Jedoch sollten die Eltern ein Auge darauf haben, ob es beispielsweise ausreichend Licht zur Verfügung hat und nicht heimlich mit schummerigem Licht unter der Bettdecke liest.

Und auch für Kinder gibt es passende Brillen und sogar Kontaktlinsen!

Was ist Kurzsichtigkeit?

Kurzsichtigkeit ist per Definition keine Krankheit, gilt aber als Volksleiden. Die Betroffenen können Gegenstände in der Ferne nicht scharf sehen, nahe allerdings schon – das Auge ist also auf Nähe eingestellt. Mit dem Körper wachsen in der Entwicklung eines Menschen natürlich auch seine Organe, wie die Augen, mit. Unser wichtigstes Sinnesorgan wächst in der Zeit unseres Lebens insgesamt um 30 %. In der Pubertät sind die Augen in der Regel ausgewachsen – wenn der Augapfel jedoch in der Länge weiter zunimmt, entsteht oder erhöht sich die Kurzsichtigkeit.


27. Jun 2025

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Gesundheit

Kleine Firmen, große Wirkung: Wie EBPs die Pharmabranche revolutionieren – mit Dr. Merle Fuchs

![MerleFuchs_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Merle_Fuchs_online_4afdaa8866.jpg) ```Dr. Merle Fuchs (PhD), Managing Partner & CEO, PRAMOMOLECULAR GmbH``` Die USA, Deutschland und die Schweiz bleiben führend bei innovativen, patentgeschützten Medikamenten, während Indien und China den Markt für Generika dominieren. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie zum wichtigsten Wachstumsmotor aufgestiegen und steuert mittlerweile rund 5,4 Prozent zum BIP bei – ein mehr als versechsfachter Anteil seit 1990. Deutschland hingegen, einst „Apotheke der Welt“, schafft nur 1 –1,5 Prozent. Zwar sitzen mit Roche und Novartis zwei Schwergewichte in Basel, doch künftig wird die Innovationskraft von Big Pharma zunehmend von Emerging Biopharma Companies (EBPs) geprägt werden. Als EBPs gelten Biopharmaunternehmen mit weniger als 500 Mio. US$ Jahresumsatz, darunter forschende Start-ups ohne Markterlöse. Den Aufbau ihrer Wirkstoffpipeline müssen sie in Deutschland traditionell chronisch unterfinanziert mühsam durch Wagniskapital und Fördermittel finanzieren. Dennoch füllen diese aufstrebenden kleinen Unternehmen die Pipeline: Während 2002 etwa 67 Prozent der Innovationen von Big Pharma kamen, stammten 2022 gut 84 Prozent der Wirkstoffe in frühen und 73 Prozent in späten klinischen Phasen von EBPs. EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen. Agile Strukturen und flache Hierarchien erlauben EBPs schnelle Entscheidungen und effiziente frühe Forschung. PRAMOMOLECULAR ist ein Beispiel: Das präklinische EBP entwickelt Gene-Silencing-Wirkstoffe gegen bislang unbehandelbare Erkrankungen in der Hälfte der Zeit und zu 10 Prozent der Kosten klassischer Programme. Für mehr solcher Erfolge braucht Deutschland exzellente Grundlagenforschung, ausreichend Wagniskapital und Mut, neue Wege zu gehen. Denn nur wer die kleinen „Zwerge“ stark macht, kann die Zukunft der Medizin gestalten. >EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen.

27. Jun 2025

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Wirtschaft

Gesundheitswende als Schlüsselmoment – mit Dr. Christian Weißenberger

![Portrait_ChristianWeißenberger_2757x3667px_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Portrait_Christian_Weissenberger_2757x3667px_online_5e883d9860.jpg) ```PD Dr. Christian Weißenberger, Spezialist für Strahlentherapie & Palliativmedizin in Freiburg``` Europa und Deutschland stehen an einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Kraft von geopolitischen Spannungen und globalem Wettbewerb unter Druck gerät. Deutschland muss entschlossen handeln, um als Wirtschaftsmotor und Vorbild für Freiheit und Demokratie zu bestehen. Ein zentraler Hebel ist die Modernisierung des Gesundheitssektors. In der Region Freiburg etwa ist der Gesundheitsbereich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und belegt international mit Mittelständlern wie Herstellern von Hightech-Operationsbesteck seine Innovationskraft. Doch während die Weltmärkte wachsen, schrumpft die Medizintechnik-messe Medica in Düsseldorf: Gewinner orientieren sich zunehmend nach Dubai und in den arabischen Raum. Ursache ist häufig eine kurzsichtige Finanzpolitik hierzulande. Statt in innovative Großgeräte zu investieren, flossen Kürzungen in die sprechende Medizin. Hightech-Einrichtungen erlitten ein Minus von teils über 22 Prozent. Die Folge ist absehbar: finanzielle Engpässe, resignierte Anbieter und Abwanderung ins Ausland. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) steht hier als Symbol verfehlter Gesundheitspolitik. Und trotz des Milliarden-Sondervermögens bleibt Gesundheit unterfinanziert. Dabei haben Deutschland und Europa mit exzellent ausgebildetem Personal und Weltklasse-Krankenhäusern Spitzenbedingungen. Entscheidend ist jetzt die politische Entscheidung, Mittel gezielt in Hightech-Medizin, Ausbildung und Digitalisierung zu stecken – nicht erst nach dem Ernstfall. Digitalisierung bedeutet aber zunächst höhere Kosten für Hardware und Schulung, bevor Effizienzgewinne folgen. Und auch Empathie-Arbeit in Pflegestationen lässt sich nicht digitalisieren: Menschliche Ressourcen bleiben die wertvollste Investition! Hier fordere ich Ehrlichkeit: Wenn optimale Medizin für alle nicht mehr finanzierbar ist, muss man das klar benennen. Nur so lassen sich die richtigen Rezepte finden. Deutschland braucht jetzt nicht nur Visionen, sondern konkrete Schritte und das Budget, um seine Vorreiterrolle zu sichern.