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28. Mär 2025

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Lifestyle

Langsamer, bitte! Natur als Medizin

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: Magic K/pexels

Manchmal scheint es, als ob das Leben nur noch aus To-do-Listen besteht. Doch was passiert, wenn wir aussteigen und das Tempo drosseln? Die Schweiz bietet dafür den idealen Rahmen.

Schnell noch ein Meeting, eine Nachricht hier, eine E-Mail da. Doch irgendwo zwischen all dem Trubel wartet ein Gegenentwurf: die Stille der Natur. Die Schweiz bietet genau diesen Rückzugsort – einen Ort, an dem die Zeit langsamer vergeht, die Luft klarer ist und der Blick über Gipfel und Seen wandert, anstatt auf Bildschirme. Wer durch die dichten Wälder des Emmentals schlendert oder am Ufer des Genfersees die Wellen beobachtet, spürt es sofort: Die Natur hat eine fast magische Wirkung. Wissenschaftler bestätigen, dass zwei Stunden pro Woche im Grünen Stresshormone senken und Glücksgefühle steigern. Und Dichter Rainer Maria Rilke wusste: «Es gibt so viele Arten, sich zu beruhigen, aber nur eine, die wirklich hilft: die Natur selbst.» Und er hat recht – schliesslich braucht es kein Fitnessstudio, wenn man sich beim Wandern in den Walliser Alpen den Kopf freipusten lassen kann.

Es gibt keinen besseren Ort für langsames Reisen als die Schweiz. Hier geht es nicht um das hektische Abhaken von Sehenswürdigkeiten, sondern um das bewusste Erleben. Wer mit dem legendären Glacier Express von Zermatt nach St. Moritz fährt, durchquert in acht Stunden eine Postkartenlandschaft – vorbei an Gletschern, Viadukten und tiefen Tälern. Man lehnt sich zurück, geniesst den Panoramablick und spürt: Schnelligkeit ist völlig überbewertet. Und dann das Velofahren. Kein E-Bike, kein Rennrad – einfach ein gemütliches Velo, das einen durch sanfte Hügel und an duftenden Apfelplantagen entlangträgt. Die Herzroute von Lausanne nach Rapperswil ist ideal für alle, die Zeit vergessen wollen. Man passiert kleine Dörfer, in denen Kühe das Tempo vorgeben, und trifft vielleicht einen Käser, der einen zu einer spontanen Degustation einlädt. Genau das ist es, was Reisen ausmacht: nicht die Distanz, sondern die Begegnungen.

Langsamkeit ist kein Luxus, sondern eine bewusste Entscheidung. Die Schweiz zeigt, dass weniger Tempo mehr Leben bedeutet.

Die Schweiz lädt aber nicht nur zum aktiven Entschleunigen ein. Wer wirklich abschalten will, sollte sich auf das Waldbaden einlassen. Klingt esoterisch? Mag sein – aber wer einmal mitten im dichten Tannenwald des Gantrisch-Gebiets gestanden und einfach nur geatmet hat, weiss, dass etwas dran ist. Die ETH Zürich fand heraus, dass schon 20 Minuten im Wald den Puls senken und den Kopf klären. Vielleicht liegt es an der Höhenluft, vielleicht an der Abgeschiedenheit – aber in der Schweiz gibt es noch Orte, an denen man wirklich abschalten kann. Im wahrsten Sinne des Wortes. Immer mehr Hotels und Berghütten bieten Digital Detox an: kein WLAN, kein Empfang, nur Stille. Wer sich für ein paar Tage in eine Hütte im Berner Oberland zurückzieht, merkt schnell, wie befreiend es ist, das Handy einfach mal auszulassen. Studien zeigen, dass selbst ein Wochenende ohne Bildschirm den Schlaf verbessert und die Kreativität ankurbelt. Und mal ehrlich – wann haben wir uns das letzte Mal wirklich erlaubt, einfach nichts zu tun? Langsamkeit ist kein Luxus, sondern eine bewusste Entscheidung. Die Schweiz zeigt, dass weniger Tempo mehr Leben bedeutet. Also: Wanderschuhe schnüren, das Velo ausleihen oder einfach mal auf einer Bank sitzen und in den Himmel schauen. Es gibt nichts Wertvolleres, als den Moment zwischen Bergen und Seen zu geniessen.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.