Diesen Artikel teilen:

15. Mär 2023

|

Business

Leasing-Branche unterstützt den Mittelstand, in Nachhaltigkeit zu investieren

Journalist: Jakob Bratsch

|

Foto: Towfiqu Barbhuiya/unsplash, Presse

Dr. Claudia Conen ist Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen. Der BDL vertritt die Interessen der Leasing-Wirtschaft in Deutschland seit über 50 Jahren. Die mittelständische Leasing-Branche hat im vergangenen Jahr für rund 72 Mrd. Euro Investitionen in Maschinen, Erneuerbare Energieanlagen, Fahrzeuge und Fahrräder, IT-Ausstattungen, Medizintechnik, Immobilien und andere Wirtschaftsgüter finanziert. Leasing ist in fast allen Wirtschaftszweigen präsent. Der Kundenkreis reicht vom Einzelhändler und Handwerker über den Mittelständler bis zum internationalen Konzern, aber mit einem starken mittelständischen Kern.

unbenannt-6-online(1).png
Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen

Frau Dr. Conen, Sie sprechen der Leasing-Wirtschaft eine hohe Bedeutung für die digitale und grüne Transformation der Wirtschaft zu. Können Sie dies ausführen?
Der Schlüssel für die erfolgreiche Transformation sind massive Investitionen in innovative Technologien und nachhaltige Wirtschaftsgüter. Um Deutschlands Klimaneutralität bis spätestens 2050 zu erreichen, sind einer KfW-Studie zufolge jährliche Mehrinvestitionen in Wirtschaftsgüter von rund 70 Mrd. Euro notwendig, für die Digitalisierung werden zusätzliche 100 – 150 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt. Diese Investitionen müssen finanziert werden. Leasing-Gesellschaften mit ihrer Objekt- und Branchenkompetenz sind dafür besonders qualifiziert. Und gerade in aktuell unsicheren Zeiten ist Leasing besonders gefragt, denn Leasing ist flexibel, schont die Liquidität und sorgt für Planungssicherheit.

Woher stammt diese Kompetenz? Was macht den Unterschied zu anderen Finanzierern aus?
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen den Unterschied. In den Leasing-Unternehmen arbeiten Finanzierungsexpertinnen und -experten mit Fachleuten wie Ingenieuren, Physikern, Gesundheits- und Agrarexperten, Kfz-Meister etc. im Team zusammen. Das Wissen ermöglicht es, den Kunden über die bestmögliche Nutzung des Wirtschaftsguts zu informieren, optimale Finanzierungsmodelle zu entwickeln und ergänzende Services anzubieten. Ihre Expertise befähigt die Leasing-Unternehmen, innovative Produkte oder Investitionen in neue Märkte auch dann zu realisieren, wenn sich Kreditinstitute zurückhaltend zeigen.

Künftig ist noch weiteres Wissen gefragt: Immer mehr Leasing-Gesellschaften beraten ihre vorwiegend mittelständischen Kunden in puncto Nachhaltigkeit, z. B. bei der Auswahl der Objekte oder der Einbeziehung von Förderprogrammen.

Welche Investitionen in die Transformation werden von der Leasing-Wirtschaft finanziert?
Die Branche finanziert schon seit langem Solar- und Biomasse-Anlagen, Windparks, Wärmepumpen, Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik, LED-Lampen, bringt Elektrobusse, Elektroautos und E-Fahrräder auf die Straße sowie klimafreundliche Straßenbahnen und E-Loks auf die Schiene, um nur einige Beispiele zu nennen.

Aktuell verzeichnen wir eine starke Nachfrage der Kunden nach Investitionen in Energieeffizienz und Energieautarkie, wie eine aktuelle Umfrage unter den BDL-Mitgliedern zeigt. Im vergangenen Jahr ist das Neugeschäft mit Erneuerbaren Energieanlagen um 82 Prozent gestiegen, dieser Trend wird sich fortsetzen. Für die nächsten beiden Jahre planen zwei Drittel der Leasing-Unternehmen, Investitionen in Photovoltaik für ihre Kunden zu realisieren.

23. Okt 2025

|

Wirtschaft

Auf dem richtigen Weg – Ein Beitrag von Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche

Ende August schlug das Herz der gesamten Games-Welt wieder in Deutschland: Die gamescom, das weltweit größte Games-Event, schloss mit beeindruckenden Rekorden. Damit ging von der gamescom 2025 ein besonders positives Signal für die Games-Branche in Deutschland und weltweit aus. Nach zwei herausfordernden Jahren für die Branche inmitten einer globalen Konsolidierungswelle und angespannter Weltwirtschaftslage konnte man regelrecht spüren, wie sich die Stimmung verbessert. Der große Erfolg der gamescom unterstreicht den lang erwarteten Aufwärtstrend. Auch mit Blick auf die deutsche Games-Branche stimmen mehrere Entwicklungen der vergangenen Monate positiv: Nachdem die Games-Unternehmen viele Jahre unterschätzt wurden und durch schlechte Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich bis zu 30 Prozent Kostennachteile hatten, ging es seit 2020 in diesen Punkten zwar endlich aufwärts. Die anhaltenden Probleme und Antragsstopps bei der Games-Förderung des Bundes hatten jedoch zuletzt zahlreiche Games-Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt und Deutschland im internationalen Vergleich wieder aus dem Rennen um die besten Games-Standorte geworfen. Die Folge war nach vielen Jahren des Wachstums ein Rückgang bei der Anzahl der Games-Unternehmen und -Beschäftigten. Doch mit dem Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD kam endlich wieder ein wichtiger Impuls. Die schwarz-rote Koalition würdigt darin nicht nur die umfassenden Potenziale und Vorreiterrolle der Games-Branche. Sie schreibt die Notwendigkeit fest, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Games-Standortes zu erhöhen. Keine 100 Tage nach Amtsantritt lässt die neue Bundesregierung, allen voran Games-Ministerin Dorothee Bär, Taten folgen: So sollen die Mittel der Games-Förderung für 2025 auf insgesamt 88 Millionen Euro erhöht werden – ab 2026 jährlich sogar auf 125 Millionen Euro. Diese Erhöhung orientiert sich endlich viel stärker am tatsächlichen Förderbedarf als die bisherige Summe von 50 Millionen Euro, bei der es wiederholt zu mehrmonatigen Antragsstopps gekommen war. Anfang August wurde zudem endlich auch der letzte Förderantragsstopp wieder aufgehoben und damit der Start von mehr neuen Spieleentwicklungen ermöglicht. Der angekündigte Aufbau eines eigenständigen Games-Referats im Forschungsministerium von Dorothee Bär soll zudem wieder die notwendige Handlungsfähigkeit für Games-Projekte innerhalb der Regierung stärken. >Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Auch beim E-Sport wurden wichtige Knoten nach jahrelangem Hin und Her durchschlagen: Ab Anfang 2026 sollen E-Sport-Vereine endlich als gemeinnützig behandelt werden. Vor dem Hintergrund der enormen Popularität von E-Sport und der angekündigten Olympischen E-Sport-Spiele ist diese gesellschaftspolitische Würdigung ein wichtiges Signal für den deutschen E-Sport und die vielen Menschen, die sich bisher schon in diesem Bereich engagiert haben. Der Games-Standort Deutschland ist also wieder auf der richtigen Spur. Die vielen positiven Schritte der vergangenen Wochen und Monate ebnen den Weg bis zur Umsetzung der zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung, die den weltweiten Standard darstellt und im internationalen Wettbewerb erfolgsentscheidend ist. Nicht nur wird diese den deutschen Games-Unternehmen mehr Planungssicherheit geben und für sie endlich konkurrenzfähige Rahmenbedingungen wie in erfolgreichen Ländern wie Kanada oder Frankreich schaffen. Wichtig ist die steuerliche Förderung auch für den gesamten Wirtschaftsstandort und sogar den Fiskus. Denn für jeden Förder-Euro entstehen zusätzliche 3,40 Euro an Steuern und Sozialabgaben, 4,80 Euro an zusätzlichen Investitionen sowie 8,70 Euro an Bruttowertschöpfung. Jeder Euro, der in die Games-Förderung fließt, sorgt also für zusätzliche Einnahmen für Deutschland. Jetzt muss es nur noch schnell in die Umsetzung gehen, damit wir dieses enorme Potenzial der Games-Branche auch am Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig nutzen können und den positiven Zukunftsaussichten für Games auch hierzulande nachkommen. Die Rekorde der gamescom, die positiven Weichenstellungen in der deutschen Games-Politik und viele optimistische Wachstumsprognosen zeigen: Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Das wirtschaftliche Potenzial der Games-Branche ist daher noch längst nicht ausgeschöpft, wie wir insbesondere in wachstumsstarken Regionen wie Südostasien und Südamerika mit unseren Formaten gamescom asia und gamescom latam selbst Jahr für Jahr sehen.