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31. Mär 2025

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Wirtschaft

Leben auf dem Land selbst gestalten – mit Theresa Schmidt, Vorsitzende im paritätisch besetzten Vorstand des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL)

Journalist: Julia Butz

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Foto: C. Gräschke/BDL, Zoe Richardson/unsplash

Tradition, Verantwortungsbewusstsein und ganz viel Herzblut: Grüne Berufe und ihr Impact für eine nachhaltige Zukunft.

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Theresa Schmidt, Vorsitzende im paritätisch besetzten Vorstand des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL)

Theresa Schmidt, gelernte Bankkauffrau und studierte Agrarwissenschaftlerin, engagiert sich seit ihrem 14. Lebensjahr ehrenamtlich bei der Landjugend. In 2022 zur Vorsitzenden des größten Jugendverbands im ländlichen Raum gewählt, vertritt sie die rund 100.000 ehrenamtlich Aktiven im Bund der Deutschen Landjugend (BDL). Frau Schmidt, ist es heute eine Herausforderung, sich für einen Beruf in der Landwirtschaft zu entscheiden? Definitiv! Auf der anderen Seite brennen ganz viele junge und supermotivierte Menschen darauf, Landwirtschaft und ihre Heimat demokratisch zu gestalten! Wer etwas wirklich Sinnstiftendes und Nachhaltiges tun will, kann das als Landwirtin oder Landwirt. Dabei geht es nicht nur um Herstellung unserer Lebensmittel. Es geht um Umweltschutz, um den verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren und um viele andere Leistungen für die Gesellschaft. Weil das, was Landwirtschaft tut, wichtig und lebensnotwendig für uns alle ist.

Das gilt für alle 14 Grünen Berufe, die so vielfältig sind wie die Orte, an denen wir die treffen. Neben den Betrieben auf dem Land können das auch die vor- und nachgelagerten Bereiche der Landwirtschaft sein, von der Forschung, über die Züchtung, Saatguterzeugung bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. Dazu kommen moderne Technologien wie Smart Farming. Davon zeugt auch der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend. Bis Juni messen Tausende junge Fachkräfte aus der Land- und Forstwirtschaft, aus Weinbau, Haus- und Tierwirtschaft dabei ihr Können. Das ist eins der größten außerschulischen Bildungsprojekte in ganz Europa, bei dem riesige Technik millimetergenau übers Feld gesteuert wird und Auszubildende der Forstwirtschaft in wenigen Minuten ganze Baumreihen pflanzen.

Wer etwas wirklich Sinnstiftendes und Nachhaltiges tun will, kann das als Landwirtin oder Landwirt.

In einem grünen Beruf zu arbeiten, bedeutet in der Regel auch, auf dem Land zu leben. Viele junge Menschen aber zieht es in die Stadt. Lebens- und Bleibeperspektiven auf dem Land zu schaffen, ist eines unserer großen Anliegen. Eine gut ausgebaute Infrastruktur, attraktive Arbeitsplätze, remote arbeiten zu können – das sind essenzielle Voraussetzungen. Im Übrigen auch für Menschen, die gern auf dem Land leben. Das wird gern vergessen, gerade weil Politik in der Stadt gemacht wird. Darum bringen wir uns ein. Darum müssen junge Menschen bei allen Prozessen, die ihre Zukunft betreffen, beteiligt werden. Auf Bundesebene wie bei regionalen Entwicklungsprozessen auf dem Land. Zu uns als Landjugend gehört auch, gemeinsam etwas bewegen zu können und der unbedingte Wille, die demokratische Heimat zu gestalten. Und zwar nicht allein im stillen Kämmerlein, sondern mit anderen vor Ort, in der Region, auf Landes- und schließlich, wie ich, auf Bundesebene. Allein bei unserer Aktion „Hand in Hand fürs Land“ kamen über 1,5 Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit zusammen. Das verbindet und ist unglaublich wichtig – gerade in Zeiten, in der viele Kräfte an einer Spaltung der Gesellschaft arbeiten. Jeder einzelne Beitrag ist für die Entwicklung unserer ländlichen Regionen wichtig und entscheidend für die Zukunft. Davon hängen unzählige Chancen ab. Für unsere Heimat und für die Demokratie in unserem Land.

Factbox

Während die Gesamtzahl der Auszubildenden in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei 2023 sank (-633 im Vergleich zum Vorjahr), entschieden sich mit einem Plus von 354 insgesamt 9.084 und damit erneut mehr junge Menschen für eine Ausbildung zum Landwirt. Quelle: Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL)

16. Apr 2025

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Wirtschaft

Games für einen starken Wirtschaftsstandort Deutschland – mit Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche

Computer- und Videospiele verbinden weltweit Milliarden Menschen. Sie begeistern Jung wie Alt, Frauen wie Männer und über alle Grenzen hinweg. Technologisch setzt und entwickelt die Games-Branche die wichtigsten Trends – von Künstlicher Intelligenz über Gamification bis hin zu Virtual Reality. Mit ihrer riesigen Community und Innovationskraft sind Games zentraler Treiber der gesamten Medienindustrie. So soll der globale Markt für Games laut Marktforscher „McKinsey“ bis 2040 um bis zu 330 Prozent auf rund 910 Milliarden US-Dollar wachsen; schon heute ist der Umsatz größer als von Film und Musik zusammengenommen. In diesem global bedeutsamen Markt kann auch Deutschland zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen. Mit Games werden hierzulande rund 9,4 Milliarden Euro umgesetzt. Damit ist der deutsche Games-Markt bereits die Nummer 1 in Europa und der fünftgrößte weltweit. 6 von 10 Deutschen spielen Games. Das Durchschnittsalter liegt bei über 38 Jahren. Während hier nach wie vor viele Games konsumiert werden, sind Games-Produktionen aus Deutschland jedoch kaum an diesen starken Umsätzen beteiligt. Anders als an anderen Top-Standorten wie Großbritannien, Kanada oder Frankreich fehlen für die Games-Unternehmen in Deutschland verlässliche und international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen. Diese braucht es aber, um die riesigen Chancen für Wirtschaft, Digitalisierung und Gesellschaft auch hierzulande zu nutzen. Denn die Potenziale sind da: Deutsche Games-Unternehmen sind kreativ, vielfältig und innovationsstark. Hier werden herausragende Ideen, Geschichten und Technologien auf Weltniveau geboren. Das zeigen in jedem Jahr etwa die nominierten Spiele beim Deutschen Computerspielpreis. Doch auf dem global hart umkämpften Markt – viele Titel konkurrieren um die begrenzte Zeit der Spielenden – sind wir als Branche, die noch am Anfang ihrer Aufholjagd zu den besten Games-Standorten ist, im Nachteil. Während andere erfolgreiche Länder bereits vor vielen Jahren die Weichen für eine starke Unterstützung ihrer Games-Branchen gestellt haben, haben wir in Deutschland erst vor wenigen Jahren angefangen. >Mit einem planbaren Fördermodell kann die Games-Branche endlich auch hierzulande zu einem starken Wachstums- und Innovationstreiber werden. Dafür setzen wir uns als Branche in Deutschland ein. Jetzt liegt es an der neuen Bundesregierung, ein verlässliches und konkurrenzfähiges Förderprogramm zügig aufzustellen. Ein wichtiger Schritt war dabei 2020 der Start der Games-Förderung des Bundes. Diese zeigte gerade zu Beginn eine Starke Wirkung: Die Anzahl der Games-Unternehmen und -Beschäftigten stieg deutlich an und es sind zahlreiche neue Spieleprojekte entstanden. Bedingt durch die hohe Nachfrage und die begrenzt zur Verfügung gestellten Fördermittel kam es jedoch mehrfach zu längeren Förderstopps. Das hat die positive Dynamik der vergangenen Jahre wieder zum Erliegen gebracht. Die entscheidende und wettbewerbsfähige Maßnahme ist dabei eine zusätzliche steuerliche Games-Förderung. Diese wird an international erfolgreichen Games-Standorten bereits seit vielen Jahren eingesetzt und bietet dort im Vergleich zu Deutschland Kostenvorteile von rund 30 Prozent. Aus wirtschaftlicher Perspektive würde das steuerliche Fördermodell Vorteile für den gesamten Wirtschaftsstandort bringen – so würde jeder Euro für die steuerliche Games-Förderung 4,80 Euro zusätzliche Investitionen auslösen, 3,40 Euro zusätzliche Steuereinnahmen und Sozialabgaben generieren und 8,70 Euro zusätzliche Brutto-Wertschöpfung nach sich ziehen. Mit einem planbaren Fördermodell kann die Games-Branche endlich auch hierzulande zu einem starken Wachstums- und Innovationstreiber werden. Dafür setzen wir uns als Branche in Deutschland ein. Jetzt liegt es an der neuen Bundesregierung, ein verlässliches und konkurrenzfähiges Förderprogramm zügig aufzustellen. Und wer sich von den Potenzialen, Innovationskraft und Kreativität von Games überzeugen möchte, ist auf der gamescom im August genau richtig! Von den neuesten Spielen und Gaming-Trends über die spannendsten Technologien bis hin zu E-Sport und Popkultur rund um Games: Tausende Menschen aus aller Welt treffen sich auf dem weltgrößten Games-Event vor Ort in Köln, um gemeinsam diese einzigartige Kultur zu feiern. Hunderte Millionen weltweit schalten bei den digitalen Formaten zu. Einmal im Jahr schlägt damit das Herz der Games-Welt hier in Deutschland. Eines ist aber klar: Damit auch das ganze Jahr über alle Augen auf uns gerichtet sind, braucht die Games-Branche verlässliche und international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen!

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.