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14. Dez 2022

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Gesellschaft

Licht im Haus für positive Energie

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: Adeolu Eletu / unsplash

Tageslicht ist kostenlos, fördert das Wohlbefinden und hat einen guten Einfluss auf unsere Gesundheit. Die richtigen Fenster sorgen dabei für helle Räume und können gleichzeitig energiesparend wirken.

Im Laufe des Jahres 2021 sind in der Schweiz gut zehn Prozent der Bevölkerung umgezogen, so das Schweizer Bundesamt für Statistik. Junge Erwachsene neigen dabei am ehesten zu einem Wohnungswechsel. Bewohnerinnen und Bewohner von Einfamilienhäusern ziehen seltener um als Personen, die in einem Mehrfamilienhaus leben und die durchschnittliche Umzugsdistanz liegt bei gerade einmal 13 Kilometern. Soweit die Fakten. Wer umzieht, der möchte sich in seiner Wohnsituation verbessern. Im Fokus der Menschen liegen deshalb große Räume, die lichtdurchflutet sind und natürliche Wärme verbreiten. Und das nicht ohne Grund: Wie zahlreiche Studien beweisen, nehmen durch Tageslicht selbst Leistungsfähigkeit und kognitive Fähigkeiten zu. Zudem funktioniert der Wach-Schlaf-Rhythmus nur mit den hohen Lichtstärken des natürlichen Tageslichts. Kein Wunder also, dass sich viele Menschen bei einer anstehenden Renovierung bodentiefe oder grossflächige Fenster wünschen.

Laut Marktstudie „Branchenradar Fenster in der Schweiz 2022“ belief sich der Absatz von Fenstern 2021 auf rund 1,87 Millionen Fensterflügel. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein leichter Absatzrückgang, was seine Ursache vermutlich in den stark angezogenen Preisen hat. Trotzdem entscheiden sich viele für hochpreisige, grosse Fenster – und müssen keinen höheren Energieverbrauch als vor der Massnahme fürchten. Denn die rasanten Fortschritte in der Fenstertechnik garantieren mittlerweile einen hochgradigen Wärmeschutz. Drei-Scheiben-Wärmeschutzfenster mit zwei Low-E-Beschichtungen sind heute Stand der Technik und dämmen perfekt. Wenn aussen etwa minus zehn Grad herrschen, misst man innen an der Oberfläche angenehme 17 Grad plus. Der Entscheidung, welche Fenster später verbaut werden, geht in der Regel letztlich ein langer Planungsprozess voraus.

Es gibt zwar Fälle, da macht die Statik den nachträglichen Einbau von Fenstern unmöglich. Dennoch ist es kein Problem, diese Veränderungen mit fachlicher Kompetenz durchzuführen. Voraussetzung dafür ist jedoch immer, vorher Experten zu konsultieren, die sich die Gegebenheiten vor Ort anschauen. Sollte etwa die Aussenansicht eines Hauses verändert werden, wie es beim nachträglichen Einbau von Fenstern der Fall ist, benötigt man Genehmigungen. Denn neben der Optik verändert sich auch die Statik des Gebäudes. Gutachter müssen im Vorwege erst verbindlich ausschliessen, dass ein Fensterausbau nicht zu einem Einsturz des Gebäudes führt. Neben dem Energieberater ist bei einem Einbau von Dachfenstern teilweise auch die Expertise von Dachdeckern entscheidend. Die vom Umbau betroffenen Teile des Dachs entfernt er, genauso wie die Isolierung im Inneren des Hauses.

Wie teuer Fenster und Einbau sind, richtet sich dabei nach den eigenen Wünschen, aber auch nach der individuellen Einbausituation und dem Aufwand, den dieses Projekt mit sich bringt. Als groben Richtwert lässt sich etwa sagen, dass Holzfenster mit Dreifachverglasung bei 600 bis 800 CHF/m2 liegen. Während vergleichbare Kunststofffenster zwischen 400 bis 500 CHF/m2. Wie bereits erwähnt, lässt sich dank energieeffizienter Fenster mit einem U-Wert von 0,95 W/m2K Kosten reduzieren. Beim Einbau eines Fensters mit einer Größe von circa 1,7 m2 spart man im Jahr bis zu 500 kWh Energie. Die Verglasung ist ein entscheidender Faktor. Der andere ist der Rahmen, wenn es um die Einsparung von Energie geht. Hier rechnet man mit dem sogenannten Uw-Wert, welcher bei der Zweifachverglasung etwa bei 1,3 W/(m²K) und bei der Dreifachverglasung etwa im Bereich von 0,95 W/(m²K) liegt.

Vorsicht ist übrigens bei ungedämmten Fassaden geboten: Hier dürfen keine Fenster mit Dreifachverglasung verbaut werden – diese würden sonst die Schimmel-Bildung im Inneren des Hauses fördern. Die Sorge, dass grosse Fensterscheiben schwer zu bewegen sind, ist unbegründet. Die Soft-Close-Technik sorgt für ein leichtes Öffnen und Schliessen. Besonders auf der Süd- und der Westseite sowie unterm Dach sollte bei der Modernisierung über einen integrierten Sonnenschutz nachgedacht werden. Jalousien oder witterungsgeschützte Sonnenschutz-Folien können hier schon viel leisten. Aber auch spezielle Beschichtungen im Glas – sie verleihen ihm etwa eine bestimmte Fähigkeit, die Infrarotstrahlung zu speichern und nachts wieder abzustrahlen. Alternativ gibt es immer noch die Möglichkeit, sich aussenliegend Rollläden oder Hitzeschutzmarkisen zu installieren.

11. Sep 2024

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Wirtschaft

4 Gütesiegel in der Landwirtschaft

**AMA-Siegel – staatlich geprüft** Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags. Weiterführende Informationen unter: amainfo.at ![artem-beliaikin-8wtuWVzQbpE-unsplash.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/artem_beliaikin_8wtu_W_Vz_Qbp_E_unsplash_ec4014f31a.jpg) (c) Artem Beliaikin/unsplash **Bio Austria – mehr Bio geht kaum** Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen Bio-Lebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten. Weiterführende Informationen unter: www.bio-austria.at ![pexels-pixabay-164504.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pixabay_164504_c2df8ec61d.jpg) (c) Pixabay/pexels **Tierwohl kontrolliert - Haken dran** Die Gütezeichen “Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. “Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel “Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! Weiterführende Informationen unter: www.zukunfttierwohl.at ![daniel-leone-LXQx98FPPQ4-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/daniel_leone_LX_Qx98_FPPQ_4_unsplash_7a422f1f60.jpg) (c) Daniel Leone/unsplash **Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet** Das EU-Kennzeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde. Weiterführende Informationen unter: www.svgh.at ![alexander-maasch-KaK2jp8ie8s-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alexander_maasch_Ka_K2jp8ie8s_unsplash_59dbc11c7a.jpg) (c) Alexander Maasch/unsplash