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19. Sep 2025

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Lifestyle

Loblieb auf Familienmusik

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Helena Lopes/unsplash

Musik wirkt sich positiv auf die ganzheitliche Entwicklung von Kindern aus, stärkt das „Wir-Gefühl“ und erschafft eine familiäre Identität.

Wer erinnert sich nicht an ein bestimmtes Gute-Nacht-Lied, das einem Geborgenheit und Sicherheit vermittelte? Oder an DEN Dauerbrenner auf der Autofahrt in den Familienurlaub? Bestimmte Lieder werden zum emotionalen Anker und bewahren Erinnerungen an Kindheit, Familienfeste oder Unternehmungen für immer im Herzen. Musik schafft positive Emotionen und bleibende Erinnerungen. Und sie kann noch viel mehr. Musik entspannt, fördert die Kreativität, verbindet Menschen und Kulturen miteinander und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Bereits im Mutterleib nehmen Babys Geräusche und Rhythmen wahr. Sobald sie auf der Welt sind, reagieren sie auf verschiedene Musikklänge.

Für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern spielt die frühe Beschäftigung mit Musik eine entscheidende Rolle. So wirkt sich Musik auf die Intelligenz und die Emotionen der Kinder aus und hilft ihnen, verschiedene Fähigkeiten zu erwerben. Musik fördert die Sprachentwicklung und verbessert Konzentration und Gedächtnisleistung. Als kraftvolle Ausdrucksform für Emotionen können Kinder durch Musik lernen, ihre Gefühle auszudrücken und diese besser zu verstehen. Die Möglichkeit, sich durch Musik auszudrücken und von anderen gehört zu werden, stärkt wiederum das Selbstwertgefühl und fördert ein positives Selbstbild. Musik wirkt zudem beruhigend, stressmindernd und stärkt die emotionale Regulation. So ist bewiesen, dass Musik Stress und Ängste abbaut. Darüber hinaus motiviert Musik Kinder zu körperlicher Aktivität und verbessert ihre allgemeinen körperlichen Fähigkeiten.

Musik fördert die Sprachentwicklung und verbessert Konzentration und Gedächtnisleistung. Als kraftvolle Ausdrucksform für Emotionen können Kinder durch Musik lernen, ihre Gefühle auszudrücken und diese besser zu verstehen.

Als wäre das noch nicht genug, kann Musik auch die Bindung zwischen Eltern und Kindern vertiefen. Gemeinsames Singen, Musizieren und Musikhören fördert die Interaktion zwischen Eltern und Kindern, stärkt das „Wir-Gefühl“ und erschafft eine familiäre Identität. Das gegenseitige Zuhören und das Eingehen auf die musikalischen Vorlieben des Kindes stärkt die Bindung und das Verständnis füreinander. Darüber hinaus ist Musik ein Vehikel, um Familienwerte spürbar und erlebbar zu machen. So ist Musik tatsächlich eines der schönsten Rituale, das eine Familie etablieren kann. Ein gemeinsames Lied beim Kochen, Aufräumen oder Zähneputzen schafft Struktur und Verbundenheit im familiären Alltag.

Einer US-Studie zufolge ist die Beziehung zwischen Eltern und Kindern besser, wenn sie hin und wieder gemeinsam Musik hören. Familien-Playlists für verschiedene Gelegenheiten oder Stimmungen eignen sich dafür perfekt. Eine solche Tradition lässt über die Jahre einen kostbaren Fundus an schönen, gemeinsamen Stunden und Werten anwachsen. Auch Konzertbesuche mit der ganzen Familie schaffen bleibende Erinnerungen und stärken den Zusammenhalt und die Identität als Familie. Umso mehr, wenn alle Parteien richtig Spaß an der Sache haben. So hat das Genre Familienmusik in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung vollzogen: Auf hohem musikalischem Niveau durch Pop, Rock und Hip-Hop beeinflusst, sind aus Liedern für Kinder moderne, vielseitige Songs für die ganze Familie geworden.

Ein gemeinsames Lied beim Kochen, Aufräumen oder Zähneputzen schafft Struktur und Verbundenheit im familiären Alltag.

Factbox

Musizieren fördert die Entwicklung des Gehirns durch Vernetzung und durch die Vergrößerung bestimmter Nervenbahnen. So werden besonders günstige Netzwerke zwischen dem Hören und Bewegen angelegt. Wissenschaftlich bewiesen ist auch, dass Singen glücklich macht: Schon nach dreißig Minuten produziert das Gehirn das Bindungshormon Oxytocin. Zeitgleich werden Stresshormone abgebaut.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.