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14. Nov 2024

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Wirtschaft

Lösungen für eine nachhaltige Zukunft

Journalist: Nadine Wagner

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Foto: projeto-cafe-gato-mourisco-YFvjs8-JTVU/unsplash

Die moderne Landwirtschaft benötigt weltweit eine Fläche, die der Größe Südamerikas entspricht, und verbraucht rund 70 Prozent des verfügbaren Trinkwassers. Dennoch schrumpfen die fruchtbaren Böden dramatisch: Nach dem Weltbodenbericht der Vereinten Nationen gelten bereits 33 Prozent der Böden weltweit als degradiert.

Angesichts dieser Entwicklungen gewinnen alternative Formen der Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Ansätze wie Permakultur, Agroforstwirtschaft, Urban Farming und Konservierende Landwirtschaft bieten nachhaltige Alternativen zur konventionellen Bewirtschaftung.

Permakultur Permakultur wurde in den 1970er-Jahren von Bill Mollison entwickelt und basiert auf der bewussten Gestaltung landwirtschaftlicher Ökosysteme, die weitgehend selbstregulierend funktionieren. Ziel ist es, eine nachhaltige Landwirtschaft zu schaffen, die natürliche Kreisläufe nutzt und den Einsatz von Chemikalien minimiert. Eine aktuelle Studie der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU)* zeigt, dass Permakultur positive Auswirkungen auf Biodiversität, Bodenqualität und Kohlenstoffspeicherung hat. Die Humus- und Kohlenstoffwerte in Permakultur-Böden sind vergleichbar mit Grasland, was ihre Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit stärkt. Zudem wurde auf Permakultur-Flächen eine dreimal höhere Artenvielfalt bei Vögeln festgestellt als auf herkömmlich bewirtschafteten Feldern.

Agroforstwirtschaft Agroforstsysteme integrieren Bäume in landwirtschaftliche Flächen, wodurch das Mikroklima verbessert, der Wasserverlust durch Verdunstung reduziert und der Boden vor Erosion geschützt wird. Das Laub und die Wurzeln der Bäume erhöhen zudem den Humusgehalt im Boden, was die Fruchtbarkeit und Widerstandsfähigkeit steigert. Darüber hinaus nehmen die tiefen Wurzeln der Bäume Nährstoffe auf, die in tiefere Bodenschichten gelangen, was die Grundwasserverschmutzung reduziert. Bäume binden große Mengen CO2 und tragen so zum Klimaschutz bei. Zusätzlich bieten Agroforstsysteme Landwirtinnen und Landwirten neue wirtschaftliche Möglichkeiten durch den Anbau von Holz, Obst und Nüssen.

Urban Farming Nach Schätzungen der UN wird bis 2050 mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in urbanen Räumen leben. Hier setzt Urban Farming an: Es ermöglicht die Produktion von Lebensmitteln auf begrenztem Raum. Oft wird in leerstehenden Gebäuden oder auf Dächern mit hydroponischen oder aeroponischen Systemen angebaut, was den Wasserverbrauch um bis zu 95 % reduziert und den Einsatz von Pestiziden überflüssig macht. Trotz dieser Vorteile bleibt Urban Farming für Grundnahrungsmittel wie Mais oder Weizen weniger geeignet, da diese Pflanzen besser im Boden gedeihen. Diese Einschränkung stellt ein Hindernis für die globale Nahrungsmittelversorgung dar, da diese Grundnahrungsmittel essenziell zur Bekämpfung von Hunger sind.

Konservierende Landwirtschaft Das Konzept der Konservierenden Landwirtschaft basiert auf drei Grundprinzipien: dem Verzicht auf Bodenbearbeitung, einer permanenten Mulchbedeckung und einer vielfältigen Fruchtfolge. Diese Methoden schonen den Boden und verbessern langfristig dessen Fruchtbarkeit. Durch die Mulchbedeckung bleibt der Boden feucht, und die Gefahr der Erosion wird verringert. Gleichzeitig fördert die Vielfalt der angebauten Pflanzenarten die Bodengesundheit und verringert den Bedarf an chemischen Düngemitteln und Pestiziden. Besonders in Regionen mit trockenen oder degradierten Böden zeigt sich das Potenzial der konservierenden Landwirtschaft: Durch die Erhöhung des Humusgehalts wird die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens verbessert, was die Resilienz gegen Dürre erhöht.

*Permaculture enhances carbon stocks, soil quality and biodiversity in Central Europe. Communications Earth & Environment, 2024

14. Nov 2024

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Wirtschaft

Tierfutter im Überblick

**Bio für weniger Rückstände** Biofutter wird aus biologisch erzeugten Zutaten und Inhaltsstoffen hergestellt. Aufgrund der Richtlinien für biologische Landwirtschaft werden dabei keine bzw. weniger synthetische Pestizide, chemische Düngemittel oder genetisch veränderte Organismen eingesetzt. Von Vorteil ist hierbei vor allem, dass dadurch weniger Rückstände, beispielsweise von Antibiotika im Futter enthalten sind. Gut zu wissen: Antibiotikarückstände in Fleisch sind enorm schlecht verträglich und können sogar zu Krankheiten führen. Auch wird bei Biofutter auf eine nachhaltige und artgerechte Tierhaltung Wert gelegt, was dem Schutz der Umwelt dient und die Lebensqualität der Tiere steigert. Häufig ist Biofutter gut geeignet für empfindliche Tiere, aufgrund der hochwertigen und natürlichen Inhaltsstoffe. Wenn Tiere beispielsweise Unverträglichkeiten haben, vertragen sie Biofutter meist besser. Ein Nachteil von Biofutter ist allerdings der Preis, welcher meist teurer ist als herkömmliches Futter. Allerdings ermöglicht der höhere Preis den Bio-Bauern ein nachhaltiges und angemessenes landwirtschaften. ![pexels-rdne-7782871.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_rdne_7782871_6a7a305874.jpg) **Probiotika und Zusatzfutter** Häufig bekommen Tiere mit einer empfindlichen Verdauung Probiotika oder Zusatzfutter verabreicht. Probiotika sind Futterzusätze, die aus lebenden Mikroorganismen bestehen und auch bei Menschen eine positive Wirkung auf das gesamte Verdauungssystem haben. Auch das Immunsystem kann durch die Einnahme von Probiotika gestärkt werden. Ein dritter positiver Aspekt von Probiotika: Das Wohlbefinden in Stresssituationen kann gesteigert werden. Bei Tieren ist dies beispielsweise der Tierarztbesuch. In Zusatzfutter allgemein sind auch häufig Vitamine, Mineralien oder andere Ergänzungen enthalten, abhängig von den Gesundheitszielen der Tiere. Durch die gezielte Zugabe bestimmter Zusatzstoffe im Futter können Mangelerscheinungen behoben und gesundheitliche Probleme gelindert werden. Hierzu zählen meist auch Allergien. Es sollte immer evaluiert werden, welches Tier welches Futter und gegebenenfalls welche Zusatzstoffe benötigt. Die Wirkung kann unterschiedlich ausfallen und nicht bei jedem Tier ist die Gabe von Probiotika gleichermaßen effektiv. Ein Nachteil ist – ähnlich wie beim Biofutter –, dass hochwertige probiotische Zusätze und Ergänzungen im Zusatzfutter meist teuer sind. ![pexels-mohd-adnan-khan-78969656-14965274.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_mohd_adnan_khan_78969656_14965274_1e096f4b04.jpg) **Performancefutter für aktive Tiere** Unter Performancefutter versteht man spezielles Futter, um den erhöhten Nährstoffbedarf von aktiven, arbeitenden oder sportlichen Tieren zu decken. Meist enthält Performancefutter einen erhöhten Anteil an Proteinen, Fetten und Energie. Vorteile dieses speziellen Futters sind die höhere Leistungsfähigkeit der Tiere, da das Futter auf den gesteigerten Energiebedarf angepasst ist. Insbesondere auch bei intensiver Bewegung wird gewährleistet, dass genügend Nährstoffe aufgenommen werden und die Tiere weiterhin Leistungsfähig bleiben. Auch enthält Performancefutter oft zusätzliche Nährstoffe, die Muskulatur, Gelenke und die allgemeine Fitness unterstützen. Hierzu zählen vor allem Omega-3-Fettsäuren. Diese tragen auch zu einer schnelleren Regeneration nach intensiver Aktivität bei. Es gilt zu beachten, dass dieses spezielle Futter nur für sehr aktive Tiere geeignet ist, da es ansonsten zu Übergewicht führen kann. Wie auch Zusatzfutter und Biofutter, ist bei Performancefutter aufgrund der speziellen und hochwertigen Inhaltsstoffe meist ein teurerer Preis zu erwarten. ![GemaesteteLarven_und_Junglarven.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Gemaestete_Larven_und_Junglarven_5eda974d54.jpg) **Insekten als Umweltretter** Larven der Schwarzen Soldatenfliege oder Mehlwürmer werden häufig aufgrund ihres Proteingehalts als Basis von Insektenfutter genutzt. Klingt erstmal überraschend? Futter aus Insekten ist der neueste Trend in der Landwirtschaft und auch im privaten Bereich. Es wird als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen tierischen Proteinen wie Huhn oder Rind gesehen. Insektenprotein hat einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als die Fleischproduktion: weniger Wasserverbrauch bei der Erzeugung und deutlich weniger CO2-Emissionen. Auch für Tiere mit Allergien oder Unverträglichkeiten kann Insektenprotein eine gute Alternative gegenüber herkömmlichen Proteinquellen darstellen, da Insekten bei vielen Tieren zum natürlichen Nahrungsmittelspektrum zählen. Außerdem ist das Futter enorm nährstoffreich: Insekten bestehen aus einem großen Proteinanteil, essenziellen Aminosäuren und gesunden Fettsäuren. Da insektenbasiertes Tierfutter gerade erst etabliert wird, ist es meist noch etwas teurer und nicht so verbreitet wie herkömmliches Futter. Auch kann es vorkommen, dass Tiere und Tierhalter sich erst einmal an Insektenfutter gewöhnen und es akzeptieren müssen.