13. Dez 2024
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Lifestyle
Journalist: Julia Butz
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Foto: Adam Winger/unsplash
Die sanfte Revolution vom Inneren ins Äußere: Der Unterschied zwischen chemischer Coloration und Pflanzenhaarfarbe.
Den Look verändern, graue Haare kaschieren oder einfach den eigenen Stil unterstreichen: Für die meisten von uns ist das Färben der Haare ein Ausdruck von Persönlichkeit und Individualität. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer konventionellen Coloration und einer pflanzenbasierten Haarfarbe?
Einfach ausgedrückt: die Wirkung im Inneren oder Äußeren des Haares. Synthetische Colorationen basieren auf einem intensiven Prozess, der tief in die Haarstruktur eingreift. Zuerst werden die äußeren Haarschuppen mit chemischen Mitteln wie Ammoniak geöffnet, damit die Farbmoleküle tief in das Haar eindringen können. Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid entfernen die natürlichen Pigmente im Haar, um das Haar für die Aufnahme neuer Farbpigmente vorzubereiten. Die neue Farbe wird in die aufgebrochenen Stellen des Haares eingebracht und schließlich versiegelt. Experten vergleichen die Haarstruktur gern mit einem Tannenzapfen. Denn egal, ob man glattes oder lockiges Haar hat: Das Äußere jeden Haares ist mit kleinen schützenden Schüppchen umhüllt. Je enger sie anliegen, desto besser reflektieren sie das Licht. Werden diese Schüppchen aufgebrochen, um die Farbpigmente aufzunehmen, lässt sich nahezu jede Verfärbung erreichen und das in nur einer knappen halben Stunde. Leider können die chemischen Substanzen die Haarstruktur auch schwächen: Die Schüppchen am ‚Tannenzapfen‘ stehen leicht ab, mit jeder Coloration etwas mehr. Mit der Folge, dass das Haar leicht porös wird und Feuchtigkeit nicht mehr so gut speichern kann.
Auch mit einer Pflanzenhaarfarbe können Grauabdeckungen erreicht werden. Es dauert einfach nur etwas länger.
Pflanzenhaarfarbe basiert auf natürlichen Inhaltsstoffen, die sich nur von außen um das Haar herumlegen. Die Pflanzenextrakte wie Henna, Indigo, Kurkuma oder Cassia schmiegen sich eher an das Haar an und wirken an der äußeren Schuppenschicht. Im Inneren bleibt die Haarstruktur unversehrt. Dies führt zu einer schonenderen Behandlung des Haares, die gleichzeitig pflegende Eigenschaften hat und dem Haar einen natürlichen Schimmer verleiht. Selbst stark strapaziertes Haar kann durch Pflanzenhaarfarbe wieder aufgebaut werden, denn mögliche poröse Stellen werden durch die Naturbehandlung aufgefüllt. Bei einer irritierten Kopfhaut können die enthaltenen natürlichen Gerbstoffe ausgleichend wirken.
Pflanzenhaarfarbe kann die bestehende Haarfarbe sanft verändern, ohne dabei allerdings drastische Farbunterschiede zu erzeugen. Aber auch mit einer Pflanzenhaarfarbe können Grauabdeckungen erreicht werden. Es dauert einfach nur etwas länger. Weiterer positiver Nebeneffekt: Pflanzenhaarfarben basieren auf natürlichen und oft biologisch angebauten Zutaten, wodurch sie umweltfreundlicher und nachhaltiger sind als chemische Haarfärbemittel.
Wer es noch natürlicher will, der greift zu Großmutters Hausmitteln: Eine kalte (!) Apfelessig-Spülung nach dem Shampoonieren lässt die Haaroberfläche zusammenziehen und macht das Haar glatter und geschmeidiger. Kamille und Zitrone gelten als natürliche Geheimtipps in Sachen Aufhellen, um sich auch im Winter ein paar hellere Strähnchen ins Haar zu zaubern. Avocado schützt gefärbtes Haar vor Verblassen und schwarzer Tee verleiht dunklem Haar mehr Tiefe.
Für Brancheninsider werden sich die 2024-Trends auch im Jahr 2025 fortsetzen: klare, einheitliche Farben in den unterschiedlichsten Farbnuancen von Platinblond, brünetten Schokoladentönen über kühle Rottöne bis hin zu Tiefschwarz. Harte Strähnchen und der blonde Balayage-Trend seien hingegen out.