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5. Jul 2023

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Lifestyle

Magische Momente durch hohe Kochkunst

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Foto: MICHELIN

Der Tisch ist sorgfältig gedeckt, im Hintergrund das leise Klingen von Gläsern, durch die Luft schwirren vielfältige Düfte. Wenn nun raffinierte Speisen von hoher Kochkunst serviert werden, dann entstehen sie: magische Momente, die Erinnerungen schaffen – mit Menschen, die uns wichtig sind. Dann wird Essen zum sinnlichen Erlebnis.

Genau das ist das Ziel der Spitzengastronomie. Dafür entwickeln die Köchinnen und Köche ihr Handwerk und ihre Techniken immer weiter, kreieren unerwartete und finessenreiche Variationen von Produkten und Aromen. Anders als noch vor einigen Jahren bleibt das nicht einem kleinen Kreis an Gourmets vorenthalten, die in Anzug und vornehmem Kleid dinieren. Der Trend geht vielmehr zu einem ungezwungenen Ambiente. „Casual Fine Dining“ heißt das Stichwort, das besonders das junge Klientel anspricht.

Nicht nur das Publikum wird vielfältiger – auch bei den Köchinnen und Köchen wächst die Lust am Experimentieren: Vegetarisch-vegane Menüs auf hohem Niveau kommen dem Trend zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln entgegen – und sind eine tolle Bereicherung des traditionellen Angebots. Wir stellen außerdem fest, dass Küchenteams immer mutiger auch zu weniger bekannten Produkten greifen, sich von der internationalen Küche inspirieren lassen. Gleichzeitig wird die Herkunft der Zutaten vielen Gastronomen und Köchen immer wichtiger. Sie arbeiten mit regionalen Erzeugern zusammen und bauen teilweise selbst Obst, Gemüse und Kräuter an.

Die MICHELIN Sterne dienen in dieser Vielfalt an kulinarischen Angeboten als Leitlinie für den Gast: Wo kann man sehr gut, außergewöhnlich gut oder herausragend essen? Weltweit fällen unsere Inspektoren ein Urteil nach denselben fünf Kriterien: Sie bewerten die Qualität und Frische der Produkte, die fachgerechte Zubereitung und den Geschmack des Essens, die persönliche Note der Küche und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ebenso wichtig: die immer gleichbleibende Qualität. Einen Stern verleihen wir daher nie nach einem einmaligen Besuch, sondern wir kommen mehrmals, immer in unterschiedlicher Besetzung. 34 neue Sterne konnten wir im April in Karlsruhe vergeben. Damit verzeichnen wir in Deutschland einen Rekord: zehn Restaurants mit drei Sternen, 50 Restaurants mit zwei Sternen und 274 Restaurants mit einem Stern.  

Auch das zunehmende Bewusstsein für den respektvollen Umgang mit unserer Umwelt, für Regionalität und Saisonalität würdigen wir: mit dem Grünen Stern. 72 Restaurants wurden damit in diesem Jahr ausgezeichnet. Hinzu kommen 274 Restaurants, denen das Qualitätslabel „Bib Gourmand“ ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für sorgfältig zubereitete Speisen bescheinigt.

Das ist ein tolles Ergebnis, insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Schwierige Zeiten waren das für die Gastronome – und sind es immer noch. Denn der Fachkräftemangel macht auch vor der Spitzengastronomie nicht Halt. Bewundernswert ist deshalb der Mut und die Flexibilität, die viele Gastronomen an den Tag legen, um Lösungen zu finden. Mit kürzeren Öffnungszeiten oder schlankeren Speisekarten gelingt es zum Beispiel, auch mit einem kleineren Team keine Abstriche bei der Qualität machen zu müssen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es die Gastronomie auch in Zukunft schaffen wird, ihre hohe gesellschaftliche Bedeutung aufrecht zu erhalten: als Ort des Beisammenseins, an dem man Neues ausprobieren kann, als Ort, um dem Alltag zu entfliehen und in ein sinnliches Erlebnis einzutauchen, als eine Oase des Genusses, die ein Stück Lebensfreude bedeutet.

- Ralf Finkenflügel

23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.