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28. Dez 2022

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Lifestyle

Maritime Gamechanger

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Adam Rhodes/unsplash

Moderne Marinetechnologie erleichtert Neueinsteigern wie erfahrenen Skippern das Navigieren und bietet Sicherheit.

Auf hoher See aber auch beim Einlaufen in den sicheren Hafen kann ausgeklügelte Technik ein Gamechanger sein. Das möglichst schnelle und genaue Ermitteln der eigenen Position und der Bedingungen um das Schiff herum sind seit jeher zentrale Themen in der Seefahrt. Moderne und vernetzte Elektronik an Bord macht das Navigieren sicherer, einfacher und komfortabler. Die Digitalisierung ermöglichte die Entwicklung kostengünstiger, platzsparender und multifunktionaler Geräte. Das macht anspruchsvolle Geräte auch für den Wassersportler erschwinglich.

Anlege-Assistenten
Viele Hobbyskipper haben nur wenige Wochenenden im Jahr Zeit, ihr Boot zu bewegen. Mangelt es an Fahrpraxis, wächst die Gefahr, dass das Einpark-Manöver zum Versicherungsfall wird. Denn neben engen Parklücken kommen noch Widrigkeiten wie Wind und Strömung hinzu. Elektronische Schiffssteuerung-Systeme berechnen Steuerung und Antrieb in Abhängigkeit von der tatsächlichen Position des Bootes und ermöglichen es, das Boot zielgenau per Joystick auf den gewünschten Anlege-Punkt zu manövrieren. Integrierte Surround Kamerasysteme ermöglichen dem Skipper, zu jeder Zeit die aktuelle Position des Bootes im Blick zu behalten während dynamische Positionssysteme dafür sorgen, dass auch bei starker Strömung oder Wind automatisch die Position eines Bootes gehalten wird.

Treffsichere Kombi: AIS, UKW und Überwachungssystem
Moderne UKW-Funkgeräte integrieren GPS und Automatisches Identifizierungssystem (AIS), um bei Kollisionsgefahr zu warnen und die Kommunikation einfach und effektiv zu gestalten. Es gibt sie sowohl als festmontiertes System am Kartentisch als auch als flexibles Handgerät. Manche Modelle leisten auch eine Fernüberwachung und können sogar die Klimaanlage aus der Ferne steuern.

Heizbare Wärmebildkameras
Wärmebildkameras sind in den vergangenen Jahren immer erschwinglicher geworden und deswegen ein beliebter Begleiter auch auf Fahrtenyachten. Insbesondere bei Nachtfahrten geben sie Sicherheit, erlauben sie schließlich das Sehen bei völliger Dunkelheit. Doch auch bei blendendem Sonnenlicht, Rauch und leichtem Nebel erkennen sie Gefahrenquellen wie Felsen oder Bojen sowie Wassersportler oder im Wasser treibende Personen. Sogar treibende Eisstücke können per Wärmebild identifiziert werden. Damit die Kamera bei kalten Temperaturen nicht beschlägt oder vereist, sollte sie über eine eingebaute Heizung verfügen. Die schwenk- und zoombaren Modelle lassen sich unproblematisch in viele (Multifunktions)Displays integrieren.

Echolote mit Voraus-Scan
Echolote zeigen nicht nur Wassertiefe und Fischschwärme an, sondern messen mittlerweile auch die Temperatur und geben Auskunft über die Beschaffenheit des Gewässergrundes. Moderne Echolot-Geräte zeigen zudem die Wassertiefe vor dem Boot an – und zwar bis zu 90 Meter vor dessen Bug. In schwierigen Gewässern mit unklaren Tiefenverhältnissen kann dieser Wissensvorsprung manch ungewollte Tuchfühlung verhindern.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.