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29. Jun 2022

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Lifestyle

Mehrweg-Angebotspflicht für Take-away

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Bluewater Sweden/unsplash

Um Kunststoffabfälle zu reduzieren ist die Gastronomie zukünftig verpflichtet, To-Go-Speisen und -Getränke auch in Mehrwegverpackungen anzubieten.

Täglich entstehen in Deutschland 770 t Verpackungsmüll durch Einwegverpackungen aus Take-away-Angeboten*. Für Heißgetränke haben sich bereits einige Pfandsysteme etabliert, für To-go-Menüs aber besteht noch Nachholbedarf. Denn auch Boxen zum Wegwerfen soll es nach dem Willen der Bundesregierung zukünftig nicht mehr geben, ein weiterer Schritt im Kampf gegen den Plastikmüll, um Rohstoffe zu sparen und die Umwelt zu schonen.

Nach der Einführung des EU-weiten Herstellungs- und Handelsverbotes für Wegwerfprodukte aus Plastik und Styropor 2021 und der diesjährigen Einführung der Pfandpflicht für Einweg-Kunststoffflaschen und Getränkedosen, nimmt die weitere Novellierung des Verpackungsgesetzes alle Gastronomen, die Einwegverpackungen anbieten in die Pflicht. Ob Lieferdienst, Caterer, Café, Restaurant oder Metzgerei: Ab Januar 2023 sind Anbieter von Mitnahmespeisen gezwungen, ihren Kunden beim Einsatz von Einwegverpackungen aus Kunststoff (oder mit einem Kunststoffanteil) sowie To-Go-Einwegbechern jeden Materials, eine alternative Mehrweglösung anzubieten. Diese darf nicht teurer sein als die Einweglösung, darf nicht mit Rabatten oder anderen Vergünstigen verknüpft sein und muss als Alternative für jede angebotene Portionsgröße des Betriebs vorgehalten werden. Verstöße werden rechtlich verfolgt und können mit Bußgeldern bis zu 100.000 Euro bestraft werden.

Bestehende Restbestände herkömmlicher Einwegverpackungen dürfen weiterhin angeboten werden. Ziel ist es aber, Anreize zu schaffen, Mehrwegsysteme zu nutzen und zum neuen Standard werden zu lassen. Mit einem unkomplizierten und leicht zugänglichen Angebot, bei dem der Kunde die Schalen und Becher ungewaschen beim selben oder einem anderen teilnehmenden gastronomischen Betrieb abgeben kann. Für die Rücknahme, Reinigung und Ausgabe hat der Anbieter vorgegebene Hygieneregeln zu befolgen. Mehrweg-Alternativen können funktionale Verpackungen aus nachwachsenden kompostierbaren und recycelten Rohstoffen sein. Gastronomen können diese selbst kaufen und anbieten oder mit Fremdanbietern für eine Mehrweglösung zusammenarbeiten (Poolsystem). Mehrwegpfandlösungen sind inzwischen als gut ausgebautes Netzwerk an vielen Standorten etabliert und sparen nach Auskunft der größten Anbieter in Deutschland nicht nur Müll, sondern durch einen bis zu 500-mal möglichen Einsatz je Behälter, nachweislich auch Geld.

Vom neuen Verpackungsgesetz ausgenommen sind kleinere Verkaufsstellen wie Kioske oder Imbisse mit einer Ladenfläche bis zu 80 qm und fünf Beschäftigten. Diese müssen es alternativ ermöglichen, angebotene Speisen in vom Kunden selbst mitgebrachte Behältnisse zu befüllen und die Kundschaft auf diese Möglichkeit auch deutlich hinzuweisen. Kritik für diese Ausnahmeregel kommt von Umwelt- und Verbraucherschützern, die darin eine Verwässerung des Gesetzes sehen, vor allem in Hinblick auf die vielen Kleinbetriebe in Deutschland. Zudem bestehen noch immer Ausweichmöglichkeiten für Einwegmaterialien aus Karton oder Aluminium. Für eine wirklich breite Anwendung bedürfe es einer verbindlichen Mehrwegquote, die einheitlich für alle Betriebe gelte. Nur so könne der Einsatz von Einwegverpackungen nachhaltig reduziert werden.

*lt. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.