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15. Sep 2021

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Lifestyle

Nachhaltiger Kreislauf

Journalist: Kirsten Schwieger

Demeter hat strenge Richtlinien für die Erzeugung und die Verarbeitung von Lebensmitteln und Kosmetika. Zum Wohle von Mensch, Tier, Klima und Natur.

Dr. Alexander Gerber, Demeter-Vorstand; Foto: Benjamin Siebert

Der Bio-Boom ist ungebrochen. Laut Ökobarometer der Bundesregierung ist die Nachfrage nach Bioprodukten 2020 nochmals gestiegen. „In der heutigen Zeit, in der sich immer mehr Menschen die Frage stellen, welche Lebensmittel für sie selbst, aber auch für die Natur, die Tiere und die nächste Generation gut sind, werden Demeter-Produkte stark nachgefragt“, bestätigt auch Demeter-Vorstand Dr. Alexander Gerber.

Der älteste Anbauverband in Deutschland ist auch gleichzeitig derjenige mit den strengsten Vorgaben. Während das staatliche Bio-Siegel das Mindestmaß für Bio-Produkte setzt, geht das Demeter-Siegel weit über dessen Anforderungen hinaus. So erhalten nur Produkte mit mindestens 95 Prozent Bio- und 90 Prozent Demeter-Zutaten das anspruchsvolle Siegel. Derzeit sind dies mehrere Tausend aus den Bereichen Nahrungsmittel und Kosmetik. „Wir werden in unseren Vor-gaben und Richtlinien immer konsequenter und profilierter. So hat Demeter als bisher einziger Bioverband unter anderem Plastikverpackungen für Demeter-Obst und -Gemüse verboten“, betont Demeter-Vorstand Gerber. Das Demeter-Siegel wird nicht nur in Deutschland vergeben, sondern international.

Seit 1924 bewirtschaften Demeter-Landwirte ihre Höfe als lebendige Kreislaufwirtschaft: Tierhaltung, Pflanzenbau und Düngerwirtschaft gelten dabei als elementare und ausgewogene Bestand-teile eines zusammenhängenden land-wirtschaftlichen Organismus, der aus sich selbst heraus lebensfähig ist. Rund 99.000 Hektar werden deutschlandweit heute auf diese Weise beackert, von 1.740 Landwirten. Zum Demeter e.V. gehören zudem etwa 350 Demeter-Hersteller und rund 100 Hofverarbeiter sowie 170 Vertragspartner aus dem Naturkost- und Reformwaren-Großhandel.

Für Demeter-Höfe gelten strenge Richtlinien. Tiere müssen artgerecht gehalten werden, 100 Prozent des Futters muss Bio sein, mindestens 70 Prozent davon Demeter-zertifiziert. Das Enthornen von Kühen ist verboten, Antibiotikagabe nur in Notfällen und unter tierärztlicher Aufsicht erlaubt. Pestizide sowie chemische Düngemittel sind verboten, ebenso wie Gentechnik. Samenfeste Sorten sollen bevorzugt verwendet werden und die Düngemenge ist beschränkt. Auch für verarbeitende Demeter-Betriebe gelten strenge Richtlinien. So wird nur ein Bruchteil der, von der EU-Bio-Verordnung zugelassenen Zusatz- und Prozesshilfstoffe erlaubt. Jodierung von Speisesalz, Nitritpökelsalz und so genannte natürliche Aromen sind verboten. Diese Richtlinien muss ein biodynamisch wirtschaftender Betrieb erfüllen – und jährlich nachweisen – um seine Demeter-Zertifizierung zu erhalten. Aufgrund der lebendigen Kreislaufwirtschaft gilt die Demeter-Landwirtschaft als nachhaltigste Form der Bewirtschaftung. „Wir haben das Ganze im Blick und betrachten Mensch, Tier, Pflanzen, Natur und Hof immer in ihrem Kontext. Zum Beispiel verbietet Demeter als einziger Verband das Enthornen von Rindern und Ziegen – so wird der Stall lieber größer gebaut und dem Tier angepasst als das Tier dem Stall“, veranschaulicht Gerber die Demeter-Philosophie und fügt erfreut hinzu:„Diese Werte und Haltung schätzen die Verbraucherinnen und Verbraucher an uns und haben Demeter 2020 zur ‚Nach-haltigsten Marke Deutschlands‘ gewählt.“

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.