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10. Mär 2021

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Business

Neue Formate für den stationären Handel

Journalist: Carsten Schemberg

Der Handel durchlebt eine Transformation, ausgelöst nicht durch eine Pandemie, sondern die Digitalisierung. Unter dem Druck des E-Commerce entstehen in hoher Geschwindigkeit neue Konzepte vom attraktiven Showroom bis zum kassenlosen Laden. Es wird viel probiert, getestet und wieder verworfen. Am Ende steht die Frage: Brauchen wir noch stationäre Läden und wenn ja, wie sehen diese aus?

Carsten Schemberg, Präsident des Deutschen Ladenbau Verbandes (dLv), Foto: Eugen Eslage

Die Produktauswahl in den Web-shops ist schier unendlich, der Preis transparent, die sofortige Verfügbarkeit in der Regel gewährleistet und die Lieferung umgehend, nicht selten kostenlos. Diese Vorzüge haben in der Pandemie auch Menschen entdeckt, die bislang nie im Internet eingekauft haben. Sie werden vermutlich in großer Zahl dortbleiben. Das sagt zumindest das IFH Köln, eine kompetente Organisation zur Erforschung des Onlinehandels. Warum ist das so?

Wie können dennoch Kunden wieder oder weiterhin für die stationären Läden begeistert werden? Die Antwort ist im Grunde ganz einfach: Wenn sie das bekommen, was sie wollen, kompetent bedient werden und sich dabei gut fühlen. Denn sie kennen es vielfach genau so vom Onlineshopping, besonders wenn sie beim Branchenprimus Amazon gekauft haben. Wenn die Antwort auch einfach war, die Umsetzung im stationären Laden ist es nicht. Diese Erkenntnis reift nicht erst seit der Pandemie. Die Krise hat jetzt aber die Probleme im Zeitraffer und augenfällig für jeden aufgedeckt. Die Klage über Ladenschließungen und Leerstände und die damit einhergehende Verödung der Innenstädte hört man seit Jahren. Einig sind sich Experten, dass es neue Konzeptenbraucht, die so attraktiv sind, dass Kunden wieder Lust am Shoppen in der Stadt haben. Schon jetzt ziehen Möbel- und Baumärkte von der grünen Wiese in die Zentren, so wie Horst in Hamburg, der sich als Baumarkt der urbanen Zukunft sieht. Kultur, Gastronomie, attraktive Läden, Handwerk, zugeschnitten auf lokale Besonderheiten: Das sehen Stadtentwickler als Chance der lebendigen Innenstadt. 

Ein attraktives Element der Innenstadt zu sein ist aber zugegeben in diesen Zeiten nicht einfach. Der Handel ist gezwungen, stationär nicht auf-, sondern abzurüsten. Die Warenvielfalt des Internets kann er nicht vorhalten. Weniger Ware vor Ort bedeutet weniger Verkaufsfläche, also kleinere Läden. Besonders der Anteil der Fashion- und Accessoire-Stores in den Straßen wird sinken, die Modebranche verlagert Teile ihres schnelllebigen Geschäftes zunehmend in den E-Commerce. Dem entgegen steht aber ein Zuwachs an Branchenvielfalt, auch hoffentlich durch sinkende Gewerbemieten. 

Was kann der Laden noch bieten? Er kann Showroom sein, in dem Ware nur anprobiert und dann sofort online gekauft werden kann, mit Lieferung nach Hause. Er zeigt die Ware zum ausgiebigen Testen und erklärt die Technologie, wie es Dyson vormacht. Die Marke, gestartet als Staubsaugerhersteller, eröffnete vor wenigen Monaten in Hamburg ein Beauty-Lab für Kunden, die sich Tipps beim Haarstyling holen wollen. Der Store kann Servicepoint, Reparaturwerkstatt, Click&Collect-Station und sogar Secondhand-Umschlagplatz sein, wie es z. B. Globetrotter vormacht. Er macht es möglich, das gerade gekaufte Produkt zu individualisieren, ist mit vielfältiger Handelsgastronomie ein sozialer Treffpunkt, richtet Events aus oder bietet seine Räume für Veranstaltungen an. Er kann eine Plattform sein für innovative Waren und Labels wie das Start-up Blaenk, oder schafft Pop-up-Flächen fremder Anbieter – und gibt so seinen Kunden immer wieder neue Impulse. Und er ist neuerdings sogar personal- und kassenlos wie z. B. bei tegut in Fulda.

Die ungeheure Vielfalt der Möglichkeiten und Konzepte ist eine große Chance, aber eben auch eine Herausforderung für jeden Retailer. Das Ladengeschäft hat Zukunft, aber der Store als Lagerraum, der sich mit dem Abverkauf von Ware beschäftigt, hat ausgedient. 

Für den Ladenbau heißt das, sich auf neue Anforderungen einzustellen. Wenn ganz neue Storebilder auf zum Teil deutlich kleineren Verkaufsflächen entstehen, sind modulare Einrichtungselemente und flexible Raumkonzepte gefordert. Bargeldloses Zahlen verlangt nach Anpassungen im Kassenbereich bis hin zum kompletten Fehlen von Kassen, wie es schon sehr lange Trend in Apple-Stores ist. Dort wird beim Verkäufer direkt bezahlt. Statt Möbeln plant und baut der Ladenbauer eine Werkstatt für Reparaturen, eine Testbahn für E-Bikes, eine Lounge oder ein Café. Das Thema Nachhaltigkeit hat im letzten Jahr an Bedeutung gewonnen. Inwiefern besonders nachhaltige Materialien, die in der Regel hochpreisiger sind, im Store in Zukunft eine Rolle spielen, bleibt abzuwarten. Eine der größten Herausforderungen für den Ladenbau wird aber sein, online und offline optimal zu verknüpfen. Ob viel Digitales im Store selbst eingebaut wird oder nicht, ist nicht die Frage. Da kommt es auf die Zielgruppe und die Produkte an, mit denen gehandelt wird. Das setzt voraus, dass der Händler seine Kunden sehr gut kennt und weiß, was sie brauchen. Früher hatte der Kunde keine Wahl und musste sich mit der Ware, die vor Ort vorgehalten wurde, zufriedengeben. Damals nannte man den Kunden einen König. Heute ist der Kunde, gemessen an den Wahlmöglichkeiten, die er hat, Kaiser. Und so möchte er auch behandelt werden. Es geht bei neuen Retailformaten „nur“ immer um neue Produkte und neue Erfahrungen, attraktiv inszenierte Flächen und eine gute Atmosphäre. Natürlich werden sich Kunden für diese stationären Läden begeistern.

10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Business

Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.