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24. Sep 2019

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Business

Neuigkeiten rund um Smart City

Journalist: Jörg Wernien

Der Wettlauf der Automobilkonzerne

Das autonome Fahren ist zu einem Rennen der Konzerne geworden. Wer hat am Ende die Nase vorn?

Die Zukunft bei VW nennt sich „Norbert“.  Hinter dem Spitznamen verbirgt sich ein mit Technik und Elektronik vollgestopfter VW Golf GTI. Die Ingenieure der Volkswagen Konzernforschung tüfteln unter der Sonne von Portugal an der Zukunft des Automobils. Hier findet die Vehicle Dynamics Convention statt. Weit weg von den Büros in Wolfsburg können die Forscher hier zwei Wochen experimentieren und optimieren. Hier wird nicht mehr im Blaumann geschraubt. Algorithmen und neuronale Netzwerke bestimmen die Szene. Die Prototypen sollen den Rundkurs ohne menschliche Hilfe hinter dem Lenkrad bewältigen. Was die Techniker hier erproben, soll sich in zehn bis 15 Jahren in den Serienmodellen wiederfinden.

Doch nicht nur die Automobilkonzerne entwickeln neue Systeme für das autonome Fahren. Der Softwareriese Microsoft und der Hersteller von Navigationsgeräten TomTom sind eine strategische Partnerschaft eingegangen. So wird das Kartenmaterial von TomTom zukünftig über die Microsoft Cloud den Automobilherstellern zur Verfügung gestellt. Die bekommen so einen Zugriff auf hochwertige Navigationsdaten und können das Fahrverhalten von Millionen Nutzern analysieren. Ein wichtiger Aspekt für Elektroautos, um die Reichweite der Akkus besser berechnen zu können. Auch verbesserte Infotainment-Angebote können so bereitgestellt werden. Nissan, Renault und VW sind bereits Kunden.

In Hamburg möchte man gerne die Modellstadt für die Mobilität der Zukunft werden. Mitten in der Stadt gibt es die erste Teststrecke für das automatisierte und vernetzte Fahren. Auf neun Kilometern wurden die Ampeln mit der neuen Technologie ausgestattet. Sie kommunizieren per WLAN mit den Fahrzeugen, senden Daten über die Dauer der Rotphase. Bis 2020 soll die Strecke mit einer Infrastruktur für eine umfassende Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Ampeln ausgerüstet sein. Seit April testet VW hier mit einigen Fahrzeugen den Alltag des autonomen Fahrens mitten in einer Großstadt.

Hamburgs erster Bürgermeister, Peter Tschentscher (SPD), war nach einer Testfahrt noch nicht ganz so überzeugt. Sein erster Kommentar nach einer 20-minütigen Testfahrt: „Gespenstisch.“

DriveNow ist einer der größten Anbieter für Carsharing in Deutschland.
Foto: Berlin DriveNow 

Carsharing – ein Modell mit Zukunft    

Die Städte in Deutschland stehen unter einen großen Druck. Die CO2-Emissionen müssen gesenkt werden, die Verkehre der Zukunft verändern sich. Seit rund zehn Jahren gibt es Angebote für das Carsharing in vielen deutschen Städten. Inzwischen wird der Gedanke vom geteilten Fahrzeug auch in vielen kleineren Gemeinden und Städten aufgegriffen. Zwar kommen unterschiedliche Studien zu dem Ergebnis, dass sich Carsharing nur in großen Städten finanziell lohnt. Doch wenn Carsharing als Ergänzung des ÖPNV verstanden wird, da wo Busse und Bahnen nicht hinfahren, und genutzt werden kann, dann ist es eine Alternative mit einer zusätzlichen Entlastung für die Umwelt. Die Entwicklung solcher Modelle steht noch am Anfang. Doch ohne neue Konzepte und Ideen drohen weiter Fahrverbote und der ständige Kampf gegen den täglichen Stau.

My Esel bietet individuelle, schlichte Räder aus Holz an.
Foto: My Esel

Vom Nischentrend zum großen Geschäft

Der Markt für E-Bikes boomt. Experten schätzen, dass im Jahr 2019 mehr als eine Million E-Bikes verkauft werden. Besonders Ältere erweitern so ihre Mobilität, viele Pendler sind e-mobil auf dem Weg zur Arbeit und die Firmen stellen immer öfter ein hippes E-Bike statt eines Firmenwagens für ihre Angestellten zur Verfügung. Das zeigte sich auf der diesjährigen Euro-Bike in Friedrichshafen am Bodensee. Auf der Trendmesse zeigten 1.400 Austeller aus 60 Ländern ihre Produkte, darunter 150 Newcomer und Startups. Besonders im Trend liegen die so genannten Cargo-Bikes, die Lastenesel für Familien, die in der Stadt auf ein Auto verzichten wollen. Neue Antriebe und mehr Zuladung machen die Cargo-Bikes zu echten Alternativen zum Auto. Aber auch in puncto Nachhaltigkeit setzen einige Hersteller auf ganz neue Räder. Der Hersteller My Esel bietet individuelle Holzräder mit einer reduzierten Optik an. Der Clou – durch biometrische Daten können die Räder genau auf die Anatomie der Fahrer angepasst werden. Freiherr von Drais, der Erfinder des ersten Fahrrades (das war aus Holz), hätte bestimmt seine Freude gehabt.

Bodo von Braunmühl, Director of Communications bei Tier Mobility 
Foto: Tier Scooter 

E-Scooter – Nachhaltiges Geschäft oder Unsinn in den Städten?

Drei Monate E-Scooter auf den deutschen Straßen – wir haben mit Bodo von Braunmühl des Roller Anbieters Tier gesprochen.

Drei Monate E-Scooter auf den Straßen in Deutschland – was ist Ihr erstes Fazit?

Drei Monate nach dem Start in Deutschland sind wir sehr glücklich mit der Entwicklung. In Deutschland haben wir mittlerweile vier Millionen Fahrten erreicht.

Von Beginn an waren wir Marktführer und das bisherige Kunden-Feedback ist äußerst positiv. Besonders erfreulich ist auch, dass der öffentliche Nahverkehr uns als bevorzugten Kooperationspartner sieht. In München sind wir beispielsweise in der MVG-App integriert. Ähnliche Konzepte haben wir deutschlandweit in acht Städten.

Es gibt Beschwerden das die Roller die Städte verschandeln – warum gibt es keine festen Standorte für Miete und Rückgabe?

Das Problem sind ja nicht die Scooter, sondern der zu geringe Platz an öffentlichen Abstellflächen. Deswegen sind ausgewiesene Parkflächen für Scooter zunächst auch als etwas Positives anzusehen. Realistisch betrachtet werden einzelne Kommunen jedoch nicht so viele Flächen ausweisen können, dass das Free Floating System allein durch solche ausgewiesenen Flächen aufrechterhalten werden kann. Gleichzeitig ist Free Floating aber unabdingbar, um tatsächlich das komplementäre Mobilitätsangebot für die erste/letzte Meile im Stadtverkehr sein zu können.

Wie sehen Sie die Zukunft im Rollergeschäft – welche Firmen bleiben über?

Der aktuelle Wettbewerb ist ja etwas Positives: Kunden können einen guten Service und faire Preise erwarten, Anbieter müssen innovativ sein und vor allem auch bleiben. Keiner kann sich auf seinen Lorbeeren ausruhen. Wir sind selbstbewusst, dass wir mit einem starken Produkt und unseren Ideen die Nutzer auch langfristig überzeugen. Zudem ist die Nachfrage nach alternativen Mobilitätsformen gerade im Bereich der urbanen Mikromobilität sehr hoch. Wir glauben, dass vor diesem Hintergrund auch mehrere Marktteilnehmer parallel bestehen können.




10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.