15. Mär 2023
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Business
Journalist: Julia Butz
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Foto: Jason Goodman/unsplash, Presse
Alena Brügger Gründerin der Joypany New Work Beratung setzt sich für ein Arbeitsmodell ein, das Leistung anerkennt und auf Vertrauen aufgebaut ist.
Alena Brügger, Employee Experience Expertin & Gründerin der Agentur Joypany
Mit der Babyboomer Generation verlassen mehr und mehr Arbeitnehmer den Arbeitsmarkt. Freie Arbeitsplätze, die künftig von jungen Menschen mit anderen Werten und Erwartungen besetzt werden. Das stellt neue Anforderungen an Unternehmen. „Wir haben es mit einem Arbeitnehmer-Markt zu tun, bei dem das Gehalt oft nicht mehr ausschlaggebendes Argument für die Job-Wahl ist“, sagt Employee Experience Expertin Alena Brügger.
Frau Brügger, wie tickt die Gen Z?
Für viele dient Arbeit nicht mehr nur der Sicherung des Lebensunterhaltes oder finanzieller Stabilität. Anschaffungen oder Besitz sind nicht mehr die Motivation im Leben. Natürlich sind Verdienst, Urlaubstage und Weihnachtsgeld wichtig. Aber nicht mehr ausschlaggebend. Viele wollen, wie der New Work Begründer Frithjof Bergmann es schon in den 80ern beschrieben hat, eine Arbeit „die wir wirklich, wirklich machen wollen“. Auch wird die strikte Abgrenzung zwischen Arbeits- und Privatzeit für die Gen Z immer unwichtiger. Die Grenzen verschwimmen. Der Mensch soll als ganze Person gesehen werden und nicht nur als „Berufs- und Freizeit-Ich“. Für die Arbeitgeberattraktivität können emotionale Benefits helfen.
Was kann dies sein?
Benefits, die unser psychisches Wohlbefinden steigern. Wie psychosoziale Beratung, Betriebssport und Unterstützung des Familienlebens. Oder ein Arbeitsumfeld zu kreieren, in dem ich mich wohlfühle und von der ich weiß, ich bin ein wichtiger Teil, werde wertgeschätzt. Wie Simon Sinek es sagte: Jeder weiß, was er macht und wie er es macht. Aber warum? Das wissen die wenigsten. Und das ist so, so wichtig. Zu wissen, warum unsere Arbeit bedeutend ist und wir alle gemeinsam, Gas geben sollten!
Ein schönes Beispiel eines emotionalen Benefits ist z. B. die Initiative eines Versandhändlers, der eine Art Seelsorge im Betrieb aufgebaut hat. Oder die selbst initiierten Netzwerke junger Väter und Mütter, die sich zum Austausch - auch in der Arbeitszeit treffen. Aus diesen Möglichkeiten entwickelt sich ein soziales Netzwerk, welches durch die Mitarbeiter mit Leben gefüllt wird. Dies kann man mit Corporate Influencern auch wunderbar nach außen tragen und allen zeigen, was ein Team ausmacht!
Das Tool dazu stellt der Arbeitgeber.
Ja. Allerdings braucht es dazu den Austausch, ein Umfeld, in dem ich sagen kann und darf, was ich brauche. Sonst hat man die Situation, dass Benefits angeboten werden, die niemand braucht. Übrigens gilt das auch umgekehrt: Auch Vorgesetzte möchten Wertschätzung erfahren, wollen gesehen werden. Es ist immer ein Geben und Nehmen. Dazu ist es erforderlich, Zusammenbringen deutlich zu forcieren. Das ist der erste Schritt. Zusammenhalt kommt danach. Und das dauert.
Gehören zu so einem Feelgood-Management zwingend flache Hierarchien?
Flache Hierarchien sind kein Allheilmittel für eine bessere Unternehmensführung. Im Gegenteil: Selbstorganisation will gelernt sein und funktioniert erst, wenn echte Beziehungen und Vertrauen aufgebaut worden sind. Auch in flachen Hierarchien braucht es einen Leuchtturm, der die Richtung weist, damit alle Schiffe in dieselbe Richtung segeln. Das Ziel muss sein, glücklich in der Arbeitswelt zu sein. Um durch Freude an der Arbeit Erfolge zu erzielen.
30. Dez 2024
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