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29. Jun 2021

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Lifestyle

Österreicher mit Herz und Seele

Journalist: Theo Hoffmann

2019 feierte die Stimmungsgranate DJ Ötzi sein 20. Bühnenjubiläum, im Januar dieses Jahres wurde der Österreicher, der über 16 Millionen CDs verkauft hat, 50. 

Gehört DJ Ötzi zu den österreichischen Papas, die ihre Familie morgens um 5 Uhr wecken, um mal wieder fleißig auf einen Berg zu steigen? Und wenn ja, mit welchen Mitteln schafft er das? 

Nein, das mach ich nicht. Wenn wir gemeinsam Radfahren, Skifahren oder Wandern gehen, dann versuchen wir zwar früh zu starten, aber nicht mit Druck, sondern mit Freude, um gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen. 

Österreich hat so viel für eine gesunde und perfekte Freizeitgestaltung zu bieten. Was steht davon für Sie im Mittelpunkt?

Ich bin ein leidenschaftlicher Golfer und es gibt noch einige schöne Plätze in Österreich, die ich gerne spielen möchte. 

Neben dem Golfen ist es aber vor allem die Musik, mit der Sie Ihre meiste Zeit verbringen. Wie sind Sie eigentlich zur Musik gekommen?

Musik hat schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Als Kind habe ich oft zuhause auf dem Balkon laut Musik gehört und damit den gesamten Hof beschallt. Mit Singen angefangen habe ich 1993, als ich meine damalige Freundin beeindrucken wollte. Sie verehrte Janis Joplin, also übte ich erst heimlich und sang dann in einer Kara-oke-Bar „Me and Bobby McGee“ für sie. Die Leute applaudierten beim ersten Ton. Da hatte ich so eine Gänsehaut, dass mir klar wurde: Ich will auf die Bühne. 

Ist Tirol, wo Sie ja eigentlich geboren sind, im Vergleich zu den anderen österreichischen Bundesländern eigentlich in vieler Hinsicht anders?

Tirol ist das Bundesland, welches am meisten von hohen Bergen dominiert wird und wo in fast jedem Tal ein eigener Dialekt gesprochen wird. An den ersten drei Worten kann ich sofort erkennen, aus welchem Tal (beinahe Ort) mein Gegenüber kommt. Tiroler sind „schneidig“, manch-mal forsch, aber immer charmant. 

Und was ist nun das besonders Tirolerische an DJ Ötzi? Und was gefällt den Nicht-Tirolern so daran?

Ich hab natürlich auch den typischen Kracher, wenn ich red. Ich mag die direkte Art der Tiroler, das Gesellige. Ich mag, dass man schnell mit allen per Du ist. Und das mögen die Leut, egal, wo ich hinkomme. Das verbindet einfach alle, wurscht, ob sie an der norddeutschen Küste wohnen, oder an einem Schweizer See oder in der Großstadt.

Zu Österreich gehören die Hütten auf den Almen, Cafés mit einem Ambiente aus längst vergangenen Tagen und urige Gasthöfe. Und manchmal sogar singende Gastwirte. Konnte die Corona-Pandemie davon wirklich etwas zerstören oder befindet sich das alles nur im Dornröschenschlaf?

Die österreichische Gastfreundschaft ist in der DNA der Menschen, sie werden Gutes und Wertvolles bewahren und um Neues ergänzen. Ich freu mich schon, wenn die Gastronomie wieder öffnet. 

Wohin sind Sie mit Ihrer Familie immer am liebsten verreist? Im eigenen Land, aber auch im Ausland?

Beides, aber ein Urlaub in Österreich war jedes Jahr Pflicht! 

Wie hält sich Ihre Familie überhaupt fit?

Durch Spaß am Kochen und gesunder Ernährung. Spaß an Bewegung in der Natur. Handy Detox und wann immer es möglich ist früh zu Bett gehen. 

Die österreichische Küche mit Grießnockerlsuppe, Bratknödel und Schnitzel ist ja verführerisch lecker, sprengt aber gern mal die Bodymaße.

Welche für die ganze Familie gesunden Nahrungsmittel aus Ihrer Heimat empfehlen Sie?

Kürbiskernöl aus der Steiermark, frische Eierschwammerl aus Kärnten, Marillen aus der Wachau, Honig und Speck aus Tirol. Die Vielfalt ist groß. Mein Leibgericht sind die „Ötztaler Hosnar mit Sauerkraut“ nach dem Rezept meiner Oma. 

Natürlich wachsen die Kinder in der Metropole Wien ganz anders auf als jene an einem kleinen Kärntner See. Wie kann man sein Heim trotzdem kinderfreundlich und lebenswert ausstatten? 

Eine glückliche Kindheit hängt nicht vom Wohnort ab. Kinder brauchen eine sichere Basis, Strukturen, Lob und Anerkennung, damit sie lernen und sich entfalten können. Und Kinder brauchen Kinder, sprich Freunde, Verbündete.  

Welche Hobbys hat denn nun eigentlich DJ Ötzi außer denen, die er längst zu seinem Beruf gemacht hat?

Sobald das Wetter einigermaßen passt, zieht es mich raus auf den Golfplatz. Golf ist für mich Sport und Entspannung zugleich.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.