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13. Dez 2024

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Lifestyle

Oh du schöne Lesezeit!

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Jonathan Borba/unsplash

Weihnachten ist die perfekte Lese- und Vorlesezeit und eine ideale Gelegenheit für Großeltern, Lesestoff und Quality Time zu verschenken.

Wird Kindern vorgelesen, lesen sie später häufiger und länger selbst. Davon profitieren sie nicht nur in der Schule, sondern auch in ihrer persönlichen Entwicklung. So ist Lesen wie auch Vorgelesen bekommen für die Kleinen von zentraler Bedeutung, da es ihre kognitive, sprachliche, emotionale und soziale Entwicklung fördert. Die Kinder erweitern dadurch ihren Wortschatz, entwickeln ein gutes Sprachgefühl und stärken kognitive Fähigkeiten wie Konzentration und Gedächtnis. Regelmäßiges Lesen und Vorlesen schulen die Aufmerksamkeitsspanne und das Erinnerungsvermögen. Ein Aspekt, der insbesondere durch die überbordende Nutzung digitaler Medien von großer Bedeutung ist. Studien belegen, dass Kinder, die früh lesen – beziehungsweise denen regelmäßig vorgelesen wird – später bessere schulische Leistungen erzielen. Darüber hinaus vermitteln Lesen und Zuhören Zugang zu Wissen und Kultur.

Durch das Eintauchen in andere Welten entwickeln Kinder zudem ihre Vorstellungskraft, Kreativität und Fantasie. So passiert beim Hören und Lesen im Kopf ungemein viel, weil sich die Kids alles selbst vorstellen müssen. Da es keine Bilder gibt, muss auf eigenes Gefühls- und Gedächtnismaterial zurückgegriffen werden. Aus diesem Grund kann Lesen wie Vorgelesen bekommen, eine sehr intensive Erfahrung sein. Das Abtauchen in neue Welten hilft Kindern zudem, zur Ruhe zu kommen und baut Stress ab. So zeigen Studien, dass Lesen die Herzfrequenz senken und den Blutdruck stabilisieren kann. Auch das Stresshormon Cortisol wird durch Lesen und Vorlesen reduziert.

Lesen wie Vorlesen fördert die kognitive, sprachliche, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern.

Insofern sollte so früh wie möglich mit dem Vorlesen begonnen werden. Die Stiftung Lesen empfiehlt mindestens 15 Minuten täglich. Laut einer hauseigenen Studie schafft das allerdings fast ein Drittel der Eltern hierzulande nicht. Wenn Großeltern hier einspringen können, um ihre Kinder zu entlasten, würden drei Generationen davon profitieren. Laut einer kanadischen Studie spielen Großeltern demnach eine Schlüsselrolle bei der emotionalen und sozialen Entwicklung ihrer Enkel. Sie ermöglichen einzigartige Beziehungen und Erfahrungen, die die Eltern-Kind-Dynamik positiv ergänzen. Die Beziehung zu den weniger im Alltagsstress stehenden Großeltern ist meist frei von erzieherischen Zwängen und oft von Wärme, Leichtigkeit und Liebe geprägt. Die gemeinsam mit den Enkeln verbrachte Quality Time hat auch für die Großeltern vielfältige Vorteile: Sie bleiben aktiv, können ihre Werte weitergeben und gleichzeitig die Freuden des kindlichen Spiels wieder aufleben lassen.

So ist ein Vorlese-Gutschein oder gar -Abo eine schöne Ergänzung zum Bücherstapel oder E-Reader unter dem Weihnachtsbaum. Übrigens sind E-Reader aufgrund anpassbarer Schriftgrößen, augenschonender Displays, einstellbarer Hintergrundbeleuchtung und kompakter Handhabung eine bedienungsfreundliche Option für Großeltern, die mit Winzschriften oder riesigen ledergebundenen Märchensammlungen an ihre Grenzen stoßen.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.