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3. Apr 2021

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Wirtschaft

Ohne Kaffee läuft nichts

Journalist: Helmut Peters

Rund 164 Liter des beliebten Heißgetränks konsumiert jeder Bundesbürger durchschnittlich pro Jahr. Vor allem dem Bürokaffee kommt dabei eine besondere Funktion zu. Er sorgt für Motivation, Leistungsbereitschaft und ein gutes Arbeitsklima. Das zeigte eine Studie des Deutschen Kaffeeverbandes.

Wussten Sie, dass Kaffee dem Erdöl als meistgehandelter Rohstoff auf dieser Erde schon ganz dicht auf den Fersen ist? Schaut man einmal auf den Konsum allein in unserem Land, dann wird das leicht verständlich. Mehr als die Hälfte aller Deutschen trinkt mehrmals am Tag eine Tasse Kaffee. Wie der Kaffeereport 2019 ausweisen konnte, ist das schwarze Gold in unseren Tassen mit 80,6 Prozent das beliebteste Getränk an deutschen Arbeitsplätzen. Im Schnitt trinken wir während der Arbeit 2,7 Tassen pro Tag. Die Hersteller und Händler freut das, auch wenn der Kaffeepreis im vergangenen Jahr durchaus einige Schwankungen nach unten verkraften musste. Zu Beginn des laufenden Jahres konnte die Branche aber eine leichte Erholung der Kaffeepreise vermelden.

Wie sich der Markt entwickelt, welche Auswirkungen Preisänderungen auf die Protagonisten der Kaffeebranche haben und wie man die Nachhaltigkeit und die Fairness im Umgang mit diesem beliebten Rohstoff sichern kann, beobachtet der Deutsche Kaffeeverband mit Sitz in Hamburg aufs Genaueste. Den Deutschen Kaffeeverband gibt es in seiner heutigen Form seit fast 50 Jahren. Seine Geschichte reicht jedoch deutlich länger zurück: Bereits 1886 wurde der „Verein der am Caffeehandel betheiligten Firmen“ gegründet. Dieser schloss sich 1969 mit dem „Verein der Kaffee-Grossröster und -Importeure“ und dem 1888 gegründeten „Verein der Hamburger Caffeeimport-Agenten und -Makler“ zum Deutschen Kaffeeverband e.V. zusammen. Seither vertritt der Deutsche Kaffeeverband die Interessen der deutschen Kaffeewirtschaft. Dabei sind die übergeordneten Ziele des Verbandes die Schaffung positiver Rahmenbedingungen für die Kaffeewirtschaft, die kompetente Unterstützung der Mitglieder und die Förderung eines positiven Images von Kaffee in Deutschland. Im Januar 2020 wurde die Geschäftsleitung des Deutschen Kaffeeverbandes um Dr. Johannes Hielscher erweitert. Der promovierte Jurist leitet gemeinsam mit Holger Preibisch, der dem Verband bereits seit 2006 als Hauptgeschäftsführer vorsteht, die operativen Verbandsgeschäfte.

Zu tun und koordinieren gibt es schließlich genug, denn es ist ein weiter Weg vom Rohkaffeehändler über die Rohkaffee-Makler, die Logistiker bis hin zum Entkoffeinierer oder Röster, den Herstellern von löslichem Kaffee und natürlich den Händlern. Selbst Kaffee finanzierende Banken, Verpackungshersteller und Produzenten von Kaffeemaschinen und -automaten profitieren vom Wissen und der Hilfe des Deutschen Kaffeeverbandes. Bereits zweimal wurde der Verband im Rahmen des Deutschen Verbändekongresses von der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement (DGVM) zum „Verband des Jahres“ gekürt.

Zu den wichtigen Aufgaben des Deutschen Kaffeeverbands gehört die Qualitätskontrolle und die Zusammenarbeit mit Lebensmittelüberwachungsbehörden, die Betrugsfälle aufdecken und stichprobenartig viele Tonnen gerösteten und gemahlenen Kaffee überprüfen. Und das Schiedsgericht des Deutschen Kaffeeverbandes an der Handelskammer Hamburg kümmert sich um allgemeine Streitigkeiten aus Kaffeegeschäften, damit wir auch wirklich das in den Tassen vorfinden, was uns auf den Verpackungen versprochen wird.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes