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13. Jun 2022

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Business

Patientenwohl im Mittelpunkt

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: gematik/Jan Pauls, unsplash

Digitalisierung bringt Mehrwert für alle – wenn sie richtiggemacht wird. Daran arbeitet die gematik mit der Umsetzung der Telematikinfrastruktur 2.0. Geschäftsführer Dr. med. Markus Leyck Dieken über die zukünftigen Herausforderungen.

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Dr. med. Markus Leyck Dieken, Hauptgeschäftsführer der Gematik

Wie der Krankenhaus-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) belegt, arbeiten rund 40 Prozent der deutschen Krankenhäuser bislang kaum digital. Weder gibt es eine elektronische Patientenakte noch einen digitalen Medikationsprozess, der von der Verordnung bis zum Bett der Patienten reicht. Wo steht Deutschland bei der Digitalisierung?

Digitalisierung in Deutschland nimmt an Fahrt auf, es ist aber insgesamt eine Aufholjagd nötig. In der gematik gestalten wir diese seit bald drei Jahren mit Konzentration auf Nutzerorientierung, Mehrwert, Transparenz, Service und Dialog. In den Kliniken zeigen sich mit dem von uns konzipierten Projekt ISiK für eine gemeinsame „technische Sprache“ verschiedener IT-Systeme erste Erfolge.

Die Telematikinfrastruktur ist die Datenautobahn für das Gesundheitswesen. Sie soll alle Beteiligten im Gesundheitswesen besser miteinander vernetzen. Wie gelingt das – vor allem aus politischer Sicht? 

Mit der TI 2.0, an der wir derzeit intensiv arbeiten, gestalten wir eine Arena für die verschiedenen Akteure und digitalen Anwendungen. Richtungsweisend war die Ansiedlung der Koordinierungsstelle für Interoperabilität auf nationaler Ebene durch den Gesetzgeber in der gematik. Sie unterstreicht unsere Rolle als Nationale Agentur für die Weiterentwicklung digitaler Medizin. Diese kann nur durch die gemeinsame Anstrengung aller beteiligten Institutionen und Menschen funktionieren.

Die Pandemie hat Ärzten und Patienten auch die Vorteile digitaler Gesundheitsangebote vor Augen geführt. Telemedizin ist bei Patienten durchaus beliebt, das zeigen zahlreiche Befragungen. Was sind die Hürden bei der Telematik?

Noch fehlt es an umfassenden Informationen für die Patientinnen und Patienten. Hier sind vor allem die Krankenkassen gefragt. Der Mehrwert muss klarer werden und Hand in Hand mit einem komfortablen, sicheren Zugang zu den digitalen Angeboten gehen. Hier setzt die TI 2.0 an.

Nur eine funktionierende IT-Infrastruktur ist die Basis zum Nutzen aller. Hier gibt es aber häufig noch Insellösungen. Wie lassen sich diese Systeme verschmelzen? 

Digitalisierung zum Nutzen aller kann nur durch eine einheitliche, verbindliche Gestaltung gelingen. Daran arbeitet die gematik zusammen mit ihren Gesellschaftern auf Bundesebene. 

Größeren Kliniken fällt die Umstellung der IT leichter als den Kleinen. Wie vermeidet man die Gefahr einer Zweiklassengesellschaft?

Die von der gematik und ihren Gesellschaftern verabredeten Lösungen und Fristen „denken“ alle Branchen und Beteiligten mit – mit dem Fokus auf den Patienten, insbesondere in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Hat die Politik beim Thema Telematik zu wenig Mut, auch mal ins persönliche Risiko zu gehen, um das Richtige zu tun? Und vor allem: Was wünschen Sie sich?

Es geht bei der Digitalisierung nicht um Partikularinteressen, sondern um die bestmögliche medizinische Versorgung eines jeden Patienten. Als Arzt kann ich mir gar nicht mehr wünschen.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.