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14. Mär 2022

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Gesundheit

PCOS natürlich lindern

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Xenia Bluhm, Reproductive Health Supplies Coalition/unsplash

Es gibt diverse Stellschrauben, seinen Hormonhaushalt mit natürlichen Methoden wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Symptome des PCO-Syndroms zu lindern.

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Julia Schultz, Health Coachin, Yogalehrerin und PCOS-Betroffene

Julia Schultz ist eine von rund einer Million Frauen in Deutschland, bei welcher ein Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS oder auch PCO-Syndrom) diagnostiziert wurde. Bei dieser Störung im hormonellen Regelkreis werden zu viele männliche Hormone produziert. Dieses Übermaß an Androgenen ist die Hauptursache für PCOS-typische Symptome wie Akne, Haarausfall und männliche Behaarung.

„Auch unregelmäßige Menstruationszyklen, Unfruchtbarkeit und psychische Probleme sind typische PCO-Symptome“, weiß Julia Schultz, teilweise aus eigener leidvoller Erfahrung zu berichten. In der Regel beginnt die Erkrankung während der Pubertät, während sich die Symptome oft erst zwischen dem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr zeigen. Nach den Wechseljahren gehen die Beschwerden bei vielen Betroffenen deutlich zurück.

Obwohl PCOS die häufigste Hormonstörung bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter ist, ist deren Ursache nach wie vor ungeklärt. Genetische wie psychische Faktoren könnten ebenso eine Rolle spielen wie ein ungesunder Lifestyle mit fett- und zuckerreicher Ernährung und unzureichender Bewegung. Aufgrund dieser verschiedenen Einflussfaktoren wird PCOS auch als multifaktorielle Krankheit bezeichnet. Auffällig ist der Zusammenhang von PCOS mit einer Insulinresistenz, Diabetes und/oder Übergewicht. Ähnlich komplex wie die Ursachenforschung ist auch die Diagnose.

„Mindestens zwei der folgenden Kriterien müssen für die PCOS-Diagnose erfüllt sein: Zyklusstörungen, Zystenbildung an den Eierstöcken und/oder ein erhöhter Androgen-Spiegel“, weiß Schultz. Die ausgebildete Health Coachin und Yogalehrerin las nach ihrer eigenen Diagnose Unmengen wissenschaftlicher Publikation zum Thema.

Zwar lässt sich das PCO-Syndrom nicht heilen. Wohl aber können dessen Symptome gelindert und der Hormonhaushalt stabilisiert werden. Die klassische Behandlungsweise sind Hormonpräparate oder Diabetesmedikamente. „Die Antibabypille oder das Zuckermedikament Metformin verdecken die Symptome jedoch lediglich, ohne die Hormonstörung an der Wurzel zu packen. Dabei gibt es ganzheitliche und natürliche Methoden, welche den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen können“, erklärt Schultz, die ihren Lebensunterhalt mittlerweile als Hormon Coachin bestreitet. Sie selbst hat ihren Lifestyle mitsamt Ernährung komplett umgestellt.

So ist eine antientzündliche, pflanzenbasierte Ernährung mit gesunden Fettsäuren ein elementarer Bestandteil einer ganzheitlichen Behandlung. „Der beste Lösungsansatz bei PCOS ist die drastische Reduzierung von industriellem Zucker. Grundsätzlich sollten nur vollwertige Kohlenhydrate auf den Teller kommen“, verrät die heute 32-Jährige. Auch ausreichend Bewegung und Sport spielen eine bedeutende Rolle für die Stabilisierung eines gestörten Hormonhaushalts und Zuckerstoffwechsels.

Außerdem spielt Sport eine wichtige Rolle bei der Gewichtsabnahme, welche sich ebenfalls positiv auf das PCOS auswirkt. Darüber hinaus hat die zertifizierte Gesundheitscoachin und Autorin noch diverse weitere natürliche Maßnahmen, Vital- und Pflanzenstoffe zur Stabilisierung des Hormonhaushalts auf Lager. Bevor diese zum Einsatz kommen, empfiehlt sie allerdings den Gang zum Arzt, für welchen sie einen kostenlosen Untersuchungsquide erstellt hat. Denn die Überproduktion männlicher Hormone kann verschiedene Ursachen haben – neben einer Insulinresistenz beispielsweise auch Stress, stille Entzündungen oder das Absetzen der Pille.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.